wurden die Lampen oder Reverberes angesteckt, wel- che die ganze Nacht durch brennen mußten.
Außer seinem Saale und der Küche hat der Krankenwärter nichts zu besorgen: denn für das Uebrige sind andere Personen angestellt.
Für diese Verrichtungen hatte ich folgende Emo- lumente. Erstlich erhielt ich alle Monate 69 Livres, folglich jeden Tag 2 Livres 6 Sous. Sodann hatte ich täglich 2 Pfund recht gutes Brod, ein Pfund Fleisch, zwey große Becher Wein, und so viel Fleischbrühe, als ich wollte. Dabey holte ich mir in der Apotheke so viel Tisane und von welcher Gattung ich nur verlangte. Mein Trunk war ge- wöhnlich die Limonade minerale, wie man sie nannte, ein ganz trefflicher Trunk! Ich hatte außerdem ein recht gutes Bette, und durfte mein Hemde wechseln, so oft es mir beliebte, denn ich konnte mir ja nur im Magazin eins holen.
Ich war ohngefähr 8 Tage auf meinem Saal, als ein preußischer Wachtmeister ankam, welcher von dem Regiment Dragoner, mit weißen Aufschlägen, und Klappen -- den Namen habe ich vergessen -- desertirt war. Er hatte, wie man sagte, die Löhnung und das Pferd mitgenommen. Dieser Mensch war gefährlich krank, und, da ich ihn gut wartete, so vertraute er mir seine Schreib- tafel an, mit 150 Livres in Assignaten. Ich nahm
wurden die Lampen oder Reverberes angeſteckt, wel- che die ganze Nacht durch brennen mußten.
Außer ſeinem Saale und der Kuͤche hat der Krankenwaͤrter nichts zu beſorgen: denn fuͤr das Uebrige ſind andere Perſonen angeſtellt.
Fuͤr dieſe Verrichtungen hatte ich folgende Emo- lumente. Erſtlich erhielt ich alle Monate 69 Livres, folglich jeden Tag 2 Livres 6 Sous. Sodann hatte ich taͤglich 2 Pfund recht gutes Brod, ein Pfund Fleiſch, zwey große Becher Wein, und ſo viel Fleiſchbruͤhe, als ich wollte. Dabey holte ich mir in der Apotheke ſo viel Tiſane und von welcher Gattung ich nur verlangte. Mein Trunk war ge- woͤhnlich die Limonade minerale, wie man ſie nannte, ein ganz trefflicher Trunk! Ich hatte außerdem ein recht gutes Bette, und durfte mein Hemde wechſeln, ſo oft es mir beliebte, denn ich konnte mir ja nur im Magazin eins holen.
Ich war ohngefaͤhr 8 Tage auf meinem Saal, als ein preußiſcher Wachtmeiſter ankam, welcher von dem Regiment Dragoner, mit weißen Aufſchlaͤgen, und Klappen — den Namen habe ich vergeſſen — deſertirt war. Er hatte, wie man ſagte, die Loͤhnung und das Pferd mitgenommen. Dieſer Menſch war gefaͤhrlich krank, und, da ich ihn gut wartete, ſo vertraute er mir ſeine Schreib- tafel an, mit 150 Livres in Aſſignaten. Ich nahm
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wurden die Lampen oder Reverberes angeſteckt, wel-
che die ganze Nacht durch brennen mußten.
Außer ſeinem Saale und der Kuͤche hat der
Krankenwaͤrter nichts zu beſorgen: denn fuͤr das
Uebrige ſind andere Perſonen angeſtellt.
Fuͤr dieſe Verrichtungen hatte ich folgende Emo-
lumente. Erſtlich erhielt ich alle Monate 69 Livres,
folglich jeden Tag 2 Livres 6 Sous. Sodann
hatte ich taͤglich 2 Pfund recht gutes Brod, ein
Pfund Fleiſch, zwey große Becher Wein, und ſo
viel Fleiſchbruͤhe, als ich wollte. Dabey holte ich
mir in der Apotheke ſo viel Tiſane und von welcher
Gattung ich nur verlangte. Mein Trunk war ge-
woͤhnlich die Limonade minerale, wie man
ſie nannte, ein ganz trefflicher Trunk! Ich hatte
außerdem ein recht gutes Bette, und durfte mein
Hemde wechſeln, ſo oft es mir beliebte, denn ich
konnte mir ja nur im Magazin eins holen.
Ich war ohngefaͤhr 8 Tage auf meinem
Saal, als ein preußiſcher Wachtmeiſter ankam,
welcher von dem Regiment Dragoner, mit weißen
Aufſchlaͤgen, und Klappen — den Namen habe ich
vergeſſen — deſertirt war. Er hatte, wie man
ſagte, die Loͤhnung und das Pferd mitgenommen.
Dieſer Menſch war gefaͤhrlich krank, und, da ich
ihn gut wartete, ſo vertraute er mir ſeine Schreib-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/451>, abgerufen am 22.11.2024.
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