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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797.

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es so wohlfeil taxirte, geschah zum Vortheil der
Armeen. -- Und die Armeen überall sind die
nicht unsere Brüder? Sind sie es nicht, die Inter-
esse für uns haben müssen? Sind sie nicht die
Sans-Cülotten, mit denen wir unser Brod zu thei-
len haben? Ist es nicht unsere Pflicht, jene zu
Saarbrück zu trösten in der Dienstbarkeit, worin
sie von den Reichen und von ihren kleinen Despo-
ten gehalten werden?

Argus fodert seine Kameraden auf, diejenigen
unter ihnen anzuzeigen, welche sich nicht betragen
wie freye Menschen, und die nichts seyn kön-
nen, als Aristokraten, oder schlechte Miethlinge,
bestochen von der Aristokratie, um Unordnung an-
zustiften.

Der gute Soldat ist nicht der, welcher die
Republik bestiehlt; auch nicht der, welcher den
Lebensunterhalt dem Armen verkümmert, oder
plündert, oder es danach macht, daß man ihn
einstecken muß. Der gute Soldat ist der, welcher
strenge auf die Gesetze hält, welcher fest steht auf
seinem Posten, und von nichts weis, als daß er
sich schlage für die Freyheit. Dieser nur wird
Lorbeer davon tragen: dieser nur kann sich freuen
des süßen Bewußtseyns, Gutes gethan zu haben;
und er wird die Erkänntlichkeit der Republik ver-
dienen."


es ſo wohlfeil taxirte, geſchah zum Vortheil der
Armeen. — Und die Armeen uͤberall ſind die
nicht unſere Bruͤder? Sind ſie es nicht, die Inter-
eſſe fuͤr uns haben muͤſſen? Sind ſie nicht die
Sans-Cuͤlotten, mit denen wir unſer Brod zu thei-
len haben? Iſt es nicht unſere Pflicht, jene zu
Saarbruͤck zu troͤſten in der Dienſtbarkeit, worin
ſie von den Reichen und von ihren kleinen Despo-
ten gehalten werden?

Argus fodert ſeine Kameraden auf, diejenigen
unter ihnen anzuzeigen, welche ſich nicht betragen
wie freye Menſchen, und die nichts ſeyn koͤn-
nen, als Ariſtokraten, oder ſchlechte Miethlinge,
beſtochen von der Ariſtokratie, um Unordnung an-
zuſtiften.

Der gute Soldat iſt nicht der, welcher die
Republik beſtiehlt; auch nicht der, welcher den
Lebensunterhalt dem Armen verkuͤmmert, oder
pluͤndert, oder es danach macht, daß man ihn
einſtecken muß. Der gute Soldat iſt der, welcher
ſtrenge auf die Geſetze haͤlt, welcher feſt ſteht auf
ſeinem Poſten, und von nichts weis, als daß er
ſich ſchlage fuͤr die Freyheit. Dieſer nur wird
Lorbeer davon tragen: dieſer nur kann ſich freuen
des ſuͤßen Bewußtſeyns, Gutes gethan zu haben;
und er wird die Erkaͤnntlichkeit der Republik ver-
dienen.“


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[83/0087] es ſo wohlfeil taxirte, geſchah zum Vortheil der Armeen. — Und die Armeen uͤberall ſind die nicht unſere Bruͤder? Sind ſie es nicht, die Inter- eſſe fuͤr uns haben muͤſſen? Sind ſie nicht die Sans-Cuͤlotten, mit denen wir unſer Brod zu thei- len haben? Iſt es nicht unſere Pflicht, jene zu Saarbruͤck zu troͤſten in der Dienſtbarkeit, worin ſie von den Reichen und von ihren kleinen Despo- ten gehalten werden? Argus fodert ſeine Kameraden auf, diejenigen unter ihnen anzuzeigen, welche ſich nicht betragen wie freye Menſchen, und die nichts ſeyn koͤn- nen, als Ariſtokraten, oder ſchlechte Miethlinge, beſtochen von der Ariſtokratie, um Unordnung an- zuſtiften. Der gute Soldat iſt nicht der, welcher die Republik beſtiehlt; auch nicht der, welcher den Lebensunterhalt dem Armen verkuͤmmert, oder pluͤndert, oder es danach macht, daß man ihn einſtecken muß. Der gute Soldat iſt der, welcher ſtrenge auf die Geſetze haͤlt, welcher feſt ſteht auf ſeinem Poſten, und von nichts weis, als daß er ſich ſchlage fuͤr die Freyheit. Dieſer nur wird Lorbeer davon tragen: dieſer nur kann ſich freuen des ſuͤßen Bewußtſeyns, Gutes gethan zu haben; und er wird die Erkaͤnntlichkeit der Republik ver- dienen.“

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/87>, abgerufen am 23.11.2024.