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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797.

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deswegen verboten worden, weil Mehrere die Bet-
ten angesteckt hatten -- und ging hernach mit Bes-
seln zu Weine: dieß ist mein ganzer Lebenslauf
im Hospital zu Dijon, genannt Jean Jaques.

So lustig dieser Lebenslauf auch war, so war
er doch nicht ohne die Dornen der Besorgniß. Ich
wußte mehr als zu gut, in welcher Gefahr ich, we-
gen Dentzels unentschiedener Lage, noch immer
stand. Auch konnte ich die Furcht nicht entfernen,
auf diese oder jene Art am Ende doch noch verra-
then zu werden. Um mich also von dieser gehei-
men Folter zu befreyen, sann ich auf eine ungehin-
derte Entlassung aus Frankreich. Ich hatte dem-
nach, wie ich oben erzählt habe, dem Herrn Leut-
nant von Brandenstein einen Brief an Herrn
Bispink in Halle zum Einschluß übergeben.
Weil ich aber besorgte, dieser Brief mögte nicht
richtig ankommen, wie dieß auch der Fall gewesen
ist, so schrieb ich gleich nach meiner neuen Ankunft
ins Hospital an Herrn Bispink geradezu. In
diesem Briefe gab ich ihm, soweit es ohne Gefahr
anging, etwas Nachricht über meine Lage in
Frankreich, seit meiner Desertion von den Preußen
bey Landau. Zugleich bath ich ihn, er mögte mir
in einem lateinischen Briefe, der an den Kommen-
danten Belin adressirt werden müßte, es bezeu-
gen, daß ich aus Altona gebürtig sey. Dieß

deswegen verboten worden, weil Mehrere die Bet-
ten angeſteckt hatten — und ging hernach mit Beſ-
ſeln zu Weine: dieß iſt mein ganzer Lebenslauf
im Hoſpital zu Dijon, genannt Jean Jaques.

So luſtig dieſer Lebenslauf auch war, ſo war
er doch nicht ohne die Dornen der Beſorgniß. Ich
wußte mehr als zu gut, in welcher Gefahr ich, we-
gen Dentzels unentſchiedener Lage, noch immer
ſtand. Auch konnte ich die Furcht nicht entfernen,
auf dieſe oder jene Art am Ende doch noch verra-
then zu werden. Um mich alſo von dieſer gehei-
men Folter zu befreyen, ſann ich auf eine ungehin-
derte Entlaſſung aus Frankreich. Ich hatte dem-
nach, wie ich oben erzaͤhlt habe, dem Herrn Leut-
nant von Brandenſtein einen Brief an Herrn
Bispink in Halle zum Einſchluß uͤbergeben.
Weil ich aber beſorgte, dieſer Brief moͤgte nicht
richtig ankommen, wie dieß auch der Fall geweſen
iſt, ſo ſchrieb ich gleich nach meiner neuen Ankunft
ins Hoſpital an Herrn Bispink geradezu. In
dieſem Briefe gab ich ihm, ſoweit es ohne Gefahr
anging, etwas Nachricht uͤber meine Lage in
Frankreich, ſeit meiner Deſertion von den Preußen
bey Landau. Zugleich bath ich ihn, er moͤgte mir
in einem lateiniſchen Briefe, der an den Kommen-
danten Belin adreſſirt werden muͤßte, es bezeu-
gen, daß ich aus Altona gebuͤrtig ſey. Dieß

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[132/0136] deswegen verboten worden, weil Mehrere die Bet- ten angeſteckt hatten — und ging hernach mit Beſ- ſeln zu Weine: dieß iſt mein ganzer Lebenslauf im Hoſpital zu Dijon, genannt Jean Jaques. So luſtig dieſer Lebenslauf auch war, ſo war er doch nicht ohne die Dornen der Beſorgniß. Ich wußte mehr als zu gut, in welcher Gefahr ich, we- gen Dentzels unentſchiedener Lage, noch immer ſtand. Auch konnte ich die Furcht nicht entfernen, auf dieſe oder jene Art am Ende doch noch verra- then zu werden. Um mich alſo von dieſer gehei- men Folter zu befreyen, ſann ich auf eine ungehin- derte Entlaſſung aus Frankreich. Ich hatte dem- nach, wie ich oben erzaͤhlt habe, dem Herrn Leut- nant von Brandenſtein einen Brief an Herrn Bispink in Halle zum Einſchluß uͤbergeben. Weil ich aber beſorgte, dieſer Brief moͤgte nicht richtig ankommen, wie dieß auch der Fall geweſen iſt, ſo ſchrieb ich gleich nach meiner neuen Ankunft ins Hoſpital an Herrn Bispink geradezu. In dieſem Briefe gab ich ihm, ſoweit es ohne Gefahr anging, etwas Nachricht uͤber meine Lage in Frankreich, ſeit meiner Deſertion von den Preußen bey Landau. Zugleich bath ich ihn, er moͤgte mir in einem lateiniſchen Briefe, der an den Kommen- danten Belin adreſſirt werden muͤßte, es bezeu- gen, daß ich aus Altona gebuͤrtig ſey. Dieß

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/136>, abgerufen am 21.11.2024.