so unbesezte Festungen zu besetzen, und von da aus ihre Foderungen an den Konvent zu machen, wie die zu Lyon es gemacht haben.
Als ich aus Besancon kam, um nach Beaune zu gehen, traf ich einen gewissen Lehmann an, welcher ehedem den Preußen, als Kalkreuthischer Dragoner, gedient hatte, und den ich in Dijon hatte kennen l[e]rnen. Er war hernach von da aus sonst wohin verlegt worden. Ich freute mich, ei- nen Reisegefährten anzutreffen; aber er bath mich, seinen Namen ja nirgends zu nennen, denn mit seinem Paß stünde es eben nicht so recht. Ich ließ mir den Paß zeigen, und siehe da, er war in Or- leans, wo Lehmann niemals gewesen war, für einen Schweizer gemacht worden. Da er mir nicht sagen wollte, wie er zu dem Paß gekommen war: so schloß ich, daß er ihn entweder gekauft, oder gestohlen hatte. Wir blieben indessen beysammen bis nahe bey Freyburg, wo er sich trennte, weil er fürchtete, die Oestreicher mögten ihn anhalten und an die Preußen ausliefern.
Von Besancon bis Befort begegnete mir nichts erhebliches, nur daß mein Schuhwerk auf den elenden Wegen immer schlechter ward. Ob gleich durch die ganze Franche Comte Chaussee ist, so war doch dieses wegen der beständigen Fuhren so zer- nichtet, daß oft leicht beladene Wagen und Ka[r]
ſo unbeſezte Feſtungen zu beſetzen, und von da aus ihre Foderungen an den Konvent zu machen, wie die zu Lyon es gemacht haben.
Als ich aus Beſançon kam, um nach Beaune zu gehen, traf ich einen gewiſſen Lehmann an, welcher ehedem den Preußen, als Kalkreuthiſcher Dragoner, gedient hatte, und den ich in Dijon hatte kennen l[e]rnen. Er war hernach von da aus ſonſt wohin verlegt worden. Ich freute mich, ei- nen Reiſegefaͤhrten anzutreffen; aber er bath mich, ſeinen Namen ja nirgends zu nennen, denn mit ſeinem Paß ſtuͤnde es eben nicht ſo recht. Ich ließ mir den Paß zeigen, und ſiehe da, er war in Or- léans, wo Lehmann niemals geweſen war, fuͤr einen Schweizer gemacht worden. Da er mir nicht ſagen wollte, wie er zu dem Paß gekommen war: ſo ſchloß ich, daß er ihn entweder gekauft, oder geſtohlen hatte. Wir blieben indeſſen beyſammen bis nahe bey Freyburg, wo er ſich trennte, weil er fuͤrchtete, die Oeſtreicher moͤgten ihn anhalten und an die Preußen ausliefern.
Von Beſançon bis Befort begegnete mir nichts erhebliches, nur daß mein Schuhwerk auf den elenden Wegen immer ſchlechter ward. Ob gleich durch die ganze Franche Comté Chauſſee iſt, ſo war doch dieſes wegen der beſtaͤndigen Fuhren ſo zer- nichtet, daß oft leicht beladene Wagen und Ka[r]
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ſo unbeſezte Feſtungen zu beſetzen, und von da aus
ihre Foderungen an den Konvent zu machen, wie
die zu Lyon es gemacht haben.
Als ich aus Beſançon kam, um nach Beaune
zu gehen, traf ich einen gewiſſen Lehmann an,
welcher ehedem den Preußen, als Kalkreuthiſcher
Dragoner, gedient hatte, und den ich in Dijon
hatte kennen lernen. Er war hernach von da aus
ſonſt wohin verlegt worden. Ich freute mich, ei-
nen Reiſegefaͤhrten anzutreffen; aber er bath mich,
ſeinen Namen ja nirgends zu nennen, denn mit
ſeinem Paß ſtuͤnde es eben nicht ſo recht. Ich ließ
mir den Paß zeigen, und ſiehe da, er war in Or-
léans, wo Lehmann niemals geweſen war, fuͤr
einen Schweizer gemacht worden. Da er mir nicht
ſagen wollte, wie er zu dem Paß gekommen war:
ſo ſchloß ich, daß er ihn entweder gekauft, oder
geſtohlen hatte. Wir blieben indeſſen beyſammen
bis nahe bey Freyburg, wo er ſich trennte, weil
er fuͤrchtete, die Oeſtreicher moͤgten ihn anhalten
und an die Preußen ausliefern.
Von Beſançon bis Befort begegnete mir nichts
erhebliches, nur daß mein Schuhwerk auf den
elenden Wegen immer ſchlechter ward. Ob gleich
durch die ganze Franche Comté Chauſſee iſt, ſo war
doch dieſes wegen der beſtaͤndigen Fuhren ſo zer-
nichtet, daß oft leicht beladene Wagen und Kar
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,2. Leipzig, 1797, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0402_1797/156>, abgerufen am 24.11.2024.
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