Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.was sagen wir denn zu Erklärungen, wie die ei- *) Wörtlich ex ore. **) Suo tempore absens in libro cui titulus -- --. Nunc contentus dictis cetera linquo. ***) Meine Herren, wollen Sie das genauer wissen, lassen
Sie mich ad Magnificum citiren und egregie respondebo. Dieß zur Nachricht für gewisse Herren. was ſagen wir denn zu Erklaͤrungen, wie die ei- *) Woͤrtlich ex ore. **) Suo tempore abſens in libro cui titulus — —. Nunc contentus dictis cetera linquo. ***) Meine Herren, wollen Sie das genauer wiſſen, laſſen
Sie mich ad Magnificum citiren und egregié reſpondebo. Dieß zur Nachricht fuͤr gewiſſe Herren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0198" n="190"/> was ſagen wir denn zu Erklaͤrungen, wie die ei-<lb/> nes Mosjeh Motz, eines A. B. C. – X. Y. Z. ſind?<lb/> Soll dann jeder Philologe der alten und neuen<lb/> Zeit dieſer Burſchen ihr Eſel ſeyn? Heh! Die<lb/> alten Kerle kennen dieſe Menſchenkinder nicht, wie<lb/> ich dann Herrn Motz einmal betheuern hoͤrte, daß<lb/> vor Dacier niemand den Horatius erklaͤrt habe.<lb/> Zudem ſind es meiſtens arme Teufel, welche zu<lb/> guten Buͤchern keine Moneten haben: lebt nun ſo ein<lb/> armer Teufel auf einer Univerſitaͤt, wie Halle iſt,<lb/> und will ein Buch haben: <hi rendition="#aq">eh bien, non adeſt.</hi><note place="foot" n="*)">Woͤrtlich <hi rendition="#aq">ex ore.</hi></note> Er<lb/> kommt nach vierzehn Tagen wieder: ſ'iſt niſcht<lb/> dah; hab'ſch g'ſagt. Er geht zum Bibliothekar<lb/> und beſchwert ſich: haͤtt den Teufel vom Suchen<lb/> und Warten, hab mehr zu thun, iſt die Antwort des<lb/> humanen gelehrten Bibliothekars, und der Su-<lb/> chende – bleibt weg, weil er ſich an den Hund erin-<lb/> nert, welcher das Heu huͤtete. Doch das gilt<lb/> nicht allewege. Alle, die Gunſt haben, <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#aq">Suo tempore abſens in libro cui titulus</hi> — —.<lb/><hi rendition="#aq">Nunc contentus dictis cetera linquo.</hi></note> koͤn-<lb/> nen ſich Buͤcher nehmen, welche ſie wollen, und ich<lb/> kenne einen, der jetzt angeſtellt iſt, <note place="foot" n="***)">Meine Herren, wollen Sie das genauer wiſſen, laſſen<lb/> Sie mich <hi rendition="#aq">ad Magnificum</hi> citiren und <hi rendition="#aq">egregié reſpondebo.</hi><lb/> Dieß zur Nachricht fuͤr gewiſſe Herren.</note> welcher ſich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [190/0198]
was ſagen wir denn zu Erklaͤrungen, wie die ei-
nes Mosjeh Motz, eines A. B. C. – X. Y. Z. ſind?
Soll dann jeder Philologe der alten und neuen
Zeit dieſer Burſchen ihr Eſel ſeyn? Heh! Die
alten Kerle kennen dieſe Menſchenkinder nicht, wie
ich dann Herrn Motz einmal betheuern hoͤrte, daß
vor Dacier niemand den Horatius erklaͤrt habe.
Zudem ſind es meiſtens arme Teufel, welche zu
guten Buͤchern keine Moneten haben: lebt nun ſo ein
armer Teufel auf einer Univerſitaͤt, wie Halle iſt,
und will ein Buch haben: eh bien, non adeſt. *) Er
kommt nach vierzehn Tagen wieder: ſ'iſt niſcht
dah; hab'ſch g'ſagt. Er geht zum Bibliothekar
und beſchwert ſich: haͤtt den Teufel vom Suchen
und Warten, hab mehr zu thun, iſt die Antwort des
humanen gelehrten Bibliothekars, und der Su-
chende – bleibt weg, weil er ſich an den Hund erin-
nert, welcher das Heu huͤtete. Doch das gilt
nicht allewege. Alle, die Gunſt haben, **) koͤn-
nen ſich Buͤcher nehmen, welche ſie wollen, und ich
kenne einen, der jetzt angeſtellt iſt, ***) welcher ſich
*) Woͤrtlich ex ore.
**) Suo tempore abſens in libro cui titulus — —.
Nunc contentus dictis cetera linquo.
***) Meine Herren, wollen Sie das genauer wiſſen, laſſen
Sie mich ad Magnificum citiren und egregié reſpondebo.
Dieß zur Nachricht fuͤr gewiſſe Herren.
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