sey ihm, wer weiß wie viel schuldig, zwanzig, dreyßig Thaler, und noch drüber: wer mich kannte, und den Herrn Stadt-Stabs-Unteroffizier Schä- fer, der wußte freylich, daß dieß gelogen war: denn Schäfer konnte mir keine dreyßig Thaler bor- gen, so viel hatte er noch niemand borgen können.
Mein Gevatter Engelmann von Schochwitz be- suchte mich öfters, und da Freund Schäferus merk- te, daß der Mann Geld hatte, lag er ihm an, wenigstens ihm drey Louisdor zu borgen, welche er binnen vier Wochen wieder zu geben versprach. Engelmann traute dem Menschen, weil er aber kein Geld bey sich hatte, versprach er es ihm zu schicken, Freund Schäfer aber, welcher befürchtete, Engel- mann mögte auf andre Gedanken kommen, und ihm den Credit versagen, nahm ein Pferd, und begleitete den ehrlichen Engelmann nach Schoch- witz, wo er das Geld empfing, und dann eine Lust- reise ins Mansfeldische machte, von welcher er nicht eher zurückkam, als bis das Geld alle war. Engelmann hat noch keinen Kreuzer von seinem Geld wieder gesehn, und wird, si diis placet, auch keinen wieder sehen.
Einen andern ehrlichen Mann wollte Schäfer auch anprellen, aber ich verhinderte es. Dieser war Hr. Lederhändler Zappe von Magdeburg, mit wel- chem ich hier in Halle Bekanntschaft und Freundschaft
ſey ihm, wer weiß wie viel ſchuldig, zwanzig, dreyßig Thaler, und noch druͤber: wer mich kannte, und den Herrn Stadt-Stabs-Unteroffizier Schaͤ- fer, der wußte freylich, daß dieß gelogen war: denn Schaͤfer konnte mir keine dreyßig Thaler bor- gen, ſo viel hatte er noch niemand borgen koͤnnen.
Mein Gevatter Engelmann von Schochwitz be- ſuchte mich oͤfters, und da Freund Schaͤferus merk- te, daß der Mann Geld hatte, lag er ihm an, wenigſtens ihm drey Louisdor zu borgen, welche er binnen vier Wochen wieder zu geben verſprach. Engelmann traute dem Menſchen, weil er aber kein Geld bey ſich hatte, verſprach er es ihm zu ſchicken, Freund Schaͤfer aber, welcher befuͤrchtete, Engel- mann moͤgte auf andre Gedanken kommen, und ihm den Credit verſagen, nahm ein Pferd, und begleitete den ehrlichen Engelmann nach Schoch- witz, wo er das Geld empfing, und dann eine Luſt- reiſe ins Mansfeldiſche machte, von welcher er nicht eher zuruͤckkam, als bis das Geld alle war. Engelmann hat noch keinen Kreuzer von ſeinem Geld wieder geſehn, und wird, ſi diis placet, auch keinen wieder ſehen.
Einen andern ehrlichen Mann wollte Schaͤfer auch anprellen, aber ich verhinderte es. Dieſer war Hr. Lederhaͤndler Zappe von Magdeburg, mit wel- chem ich hier in Halle Bekanntſchaft und Freundſchaft
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ſey ihm, wer weiß wie viel ſchuldig, zwanzig,
dreyßig Thaler, und noch druͤber: wer mich kannte,
und den Herrn Stadt-Stabs-Unteroffizier Schaͤ-
fer, der wußte freylich, daß dieß gelogen war:
denn Schaͤfer konnte mir keine dreyßig Thaler bor-
gen, ſo viel hatte er noch niemand borgen koͤnnen.
Mein Gevatter Engelmann von Schochwitz be-
ſuchte mich oͤfters, und da Freund Schaͤferus merk-
te, daß der Mann Geld hatte, lag er ihm an,
wenigſtens ihm drey Louisdor zu borgen, welche
er binnen vier Wochen wieder zu geben verſprach.
Engelmann traute dem Menſchen, weil er aber kein
Geld bey ſich hatte, verſprach er es ihm zu ſchicken,
Freund Schaͤfer aber, welcher befuͤrchtete, Engel-
mann moͤgte auf andre Gedanken kommen, und
ihm den Credit verſagen, nahm ein Pferd, und
begleitete den ehrlichen Engelmann nach Schoch-
witz, wo er das Geld empfing, und dann eine Luſt-
reiſe ins Mansfeldiſche machte, von welcher er
nicht eher zuruͤckkam, als bis das Geld alle war.
Engelmann hat noch keinen Kreuzer von ſeinem
Geld wieder geſehn, und wird, ſi diis placet, auch
keinen wieder ſehen.
Einen andern ehrlichen Mann wollte Schaͤfer
auch anprellen, aber ich verhinderte es. Dieſer war
Hr. Lederhaͤndler Zappe von Magdeburg, mit wel-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/237>, abgerufen am 27.11.2024.
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