finden! Wie wird es dem so klar seyn, was Paulus Phil. III. 7. 8.sagt: Ich achte alles für Schaden, Koth und Unrath, damit ich Christus gewinne, und in der Gemeinschaft mit Ihm erfunden werde -- was mir Gewinn war, acht' ich für Verlust um Chri- stus willen! Ihm und seinem Reiche zu lieb weiß ich al- les zu tragen, zu missen, zu dulden, zu thun! -- Ein Wort von Ihm gelte mir mehr als alle Urtheile aller Welt. Ein günstiger Blick von Ihm überwiegt alle günstigen und ungünstigen Blicke, die mich kränken oder mir schmeicheln sollen, -- Alles was die sichtbare Welt hat, ist höchstens Schatten, Bild und Pfand dessen, was sein Reich hat. Für die schönste Perle, für einen Schatz im Acker welche Mühe gäben sich Liebhaber! Wie wüß- ten sie sich anzuschicken und zu bemeistern! Um des ewi- gen Reichs Christus und der Theilhabung willen an seiner göttlichen Natur, was sollten wir wissen und dul- den -- was thun und würken können!
118. Himmelreich. Netze.
Das Himmelreich ist gleich einem Netze das Matth. XIII. 47. 49ins Meer geworfen ist, damit man allerley Gat- tung Fische fahet. Wenn es aber voll ist, so ziehen sie es heraus an das Ufer, sitzen und le- sen die Guten in ein Gefäß zusammen; Aber die Faulen werfen sie weg. Also wird es auch am Ende der Welt gehen. Die Engel werden aus- gehen und die Bösen von den Gerechten schei-
den,
Matthäus XIII.
finden! Wie wird es dem ſo klar ſeyn, was Paulus Phil. III. 7. 8.ſagt: Ich achte alles für Schaden, Koth und Unrath, damit ich Chriſtus gewinne, und in der Gemeinſchaft mit Ihm erfunden werde — was mir Gewinn war, acht’ ich für Verluſt um Chri- ſtus willen! Ihm und ſeinem Reiche zu lieb weiß ich al- les zu tragen, zu miſſen, zu dulden, zu thun! — Ein Wort von Ihm gelte mir mehr als alle Urtheile aller Welt. Ein günſtiger Blick von Ihm überwiegt alle günſtigen und ungünſtigen Blicke, die mich kränken oder mir ſchmeicheln ſollen, — Alles was die ſichtbare Welt hat, iſt höchſtens Schatten, Bild und Pfand deſſen, was ſein Reich hat. Für die ſchönſte Perle, für einen Schatz im Acker welche Mühe gäben ſich Liebhaber! Wie wüß- ten ſie ſich anzuſchicken und zu bemeiſtern! Um des ewi- gen Reichs Chriſtus und der Theilhabung willen an ſeiner göttlichen Natur, was ſollten wir wiſſen und dul- den — was thun und würken können!
118. Himmelreich. Netze.
Das Himmelreich iſt gleich einem Netze das Matth. XIII. 47. 49ins Meer geworfen iſt, damit man allerley Gat- tung Fiſche fahet. Wenn es aber voll iſt, ſo ziehen ſie es heraus an das Ufer, ſitzen und le- ſen die Guten in ein Gefäß zuſammen; Aber die Faulen werfen ſie weg. Alſo wird es auch am Ende der Welt gehen. Die Engel werden aus- gehen und die Böſen von den Gerechten ſchei-
den,
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[194[214]/0222]
Matthäus XIII.
finden! Wie wird es dem ſo klar ſeyn, was Paulus
ſagt: Ich achte alles für Schaden, Koth und
Unrath, damit ich Chriſtus gewinne, und in
der Gemeinſchaft mit Ihm erfunden werde —
was mir Gewinn war, acht’ ich für Verluſt um Chri-
ſtus willen! Ihm und ſeinem Reiche zu lieb weiß ich al-
les zu tragen, zu miſſen, zu dulden, zu thun! — Ein
Wort von Ihm gelte mir mehr als alle Urtheile aller Welt.
Ein günſtiger Blick von Ihm überwiegt alle günſtigen
und ungünſtigen Blicke, die mich kränken oder mir
ſchmeicheln ſollen, — Alles was die ſichtbare Welt hat,
iſt höchſtens Schatten, Bild und Pfand deſſen, was
ſein Reich hat. Für die ſchönſte Perle, für einen Schatz
im Acker welche Mühe gäben ſich Liebhaber! Wie wüß-
ten ſie ſich anzuſchicken und zu bemeiſtern! Um des ewi-
gen Reichs Chriſtus und der Theilhabung willen an
ſeiner göttlichen Natur, was ſollten wir wiſſen und dul-
den — was thun und würken können!
Phil. III.
7. 8.
118.
Himmelreich. Netze.
Das Himmelreich iſt gleich einem Netze das
ins Meer geworfen iſt, damit man allerley Gat-
tung Fiſche fahet. Wenn es aber voll iſt, ſo
ziehen ſie es heraus an das Ufer, ſitzen und le-
ſen die Guten in ein Gefäß zuſammen; Aber die
Faulen werfen ſie weg. Alſo wird es auch am
Ende der Welt gehen. Die Engel werden aus-
gehen und die Böſen von den Gerechten ſchei-
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Matth.
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 194[214]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/222>, abgerufen am 04.12.2024.
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