beyden Zeugen, eben den Moses und Elias den- ken, die wir so eben neben Jesus in Herrlichkeit auf Thabor erblicken, und die mit Ihm von dem Ende sei- nes Leidens, von den grossen herrlichen Folgen seiner Ver- stossung aus Jerusalem redeten? Thaten nicht eben diese beyden grossen Zeugen Gottes, da sie noch auf Er- den dem Rathe Gottes zu ihrer Zeit dieneten, unter vielen grossen Dingen, eben das, was nach dieser Stelle die beyden grossen Zeugen, die dem herrlicherscheinenden Meßias vorgehen werden, thun sollen? Verschloß nicht Elias den Himmel? Verwandelte Moses nicht Was- ser in Blut? -- Was haben wir also -- wir, die wir einfältig und ehrlich an unser Evangelium, (an dessen Stelle Niemand Etwas besseres oder gleichgutes gesetzt hat, oder setzen wird) glauben -- was noch vor der Zu- kunft unsers Herrn zu erwarten? -- Wer es lieset, der merk' es!
137. Geheilter Beseßner. Glaubenskraft.
Da sie zu dem Volke kamen, trat zu IhmMatth. XVII. 14-22 ein Mensch, und fiel Ihm zu Füssen und sprach: Herr! Erbarme dich über meinen Sohn! denn Er ist Mondsüchtig und leidet übel. Er fällt oft in's Feuer und oft in's Wasser. Und ich hab ihn zu deinen Jüngern gebracht, und sie konnten ihm nicht helfen. Jesus aber antwortete und sprach: O du unglaubiges und verkehrtes Ge- schlecht! Wie lange soll ich bey Euch seyn? Wie lange soll ich Euch dulden? Bringet Mir ihn
hieher!
Geheilter Beſeßner. Glaubenskraft.
beyden Zeugen, eben den Moſes und Elias den- ken, die wir ſo eben neben Jeſus in Herrlichkeit auf Thabor erblicken, und die mit Ihm von dem Ende ſei- nes Leidens, von den groſſen herrlichen Folgen ſeiner Ver- ſtoſſung aus Jeruſalem redeten? Thaten nicht eben dieſe beyden groſſen Zeugen Gottes, da ſie noch auf Er- den dem Rathe Gottes zu ihrer Zeit dieneten, unter vielen groſſen Dingen, eben das, was nach dieſer Stelle die beyden groſſen Zeugen, die dem herrlicherſcheinenden Meßias vorgehen werden, thun ſollen? Verſchloß nicht Elias den Himmel? Verwandelte Moſes nicht Waſ- ſer in Blut? — Was haben wir alſo — wir, die wir einfältig und ehrlich an unſer Evangelium, (an deſſen Stelle Niemand Etwas beſſeres oder gleichgutes geſetzt hat, oder ſetzen wird) glauben — was noch vor der Zu- kunft unſers Herrn zu erwarten? — Wer es lieſet, der merk’ es!
137. Geheilter Beſeßner. Glaubenskraft.
Da ſie zu dem Volke kamen, trat zu IhmMatth. XVII. 14-22 ein Menſch, und fiel Ihm zu Füſſen und ſprach: Herr! Erbarme dich über meinen Sohn! denn Er iſt Mondſüchtig und leidet übel. Er fällt oft in’s Feuer und oft in’s Waſſer. Und ich hab ihn zu deinen Jüngern gebracht, und ſie konnten ihm nicht helfen. Jeſus aber antwortete und ſprach: O du unglaubiges und verkehrtes Ge- ſchlecht! Wie lange ſoll ich bey Euch ſeyn? Wie lange ſoll ich Euch dulden? Bringet Mir ihn
hieher!
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[239[259]/0267]
Geheilter Beſeßner. Glaubenskraft.
beyden Zeugen, eben den Moſes und Elias den-
ken, die wir ſo eben neben Jeſus in Herrlichkeit auf
Thabor erblicken, und die mit Ihm von dem Ende ſei-
nes Leidens, von den groſſen herrlichen Folgen ſeiner Ver-
ſtoſſung aus Jeruſalem redeten? Thaten nicht eben
dieſe beyden groſſen Zeugen Gottes, da ſie noch auf Er-
den dem Rathe Gottes zu ihrer Zeit dieneten, unter
vielen groſſen Dingen, eben das, was nach dieſer Stelle
die beyden groſſen Zeugen, die dem herrlicherſcheinenden
Meßias vorgehen werden, thun ſollen? Verſchloß nicht
Elias den Himmel? Verwandelte Moſes nicht Waſ-
ſer in Blut? — Was haben wir alſo — wir, die wir
einfältig und ehrlich an unſer Evangelium, (an deſſen
Stelle Niemand Etwas beſſeres oder gleichgutes geſetzt
hat, oder ſetzen wird) glauben — was noch vor der Zu-
kunft unſers Herrn zu erwarten? — Wer es lieſet,
der merk’ es!
137.
Geheilter Beſeßner. Glaubenskraft.
Da ſie zu dem Volke kamen, trat zu Ihm
ein Menſch, und fiel Ihm zu Füſſen und ſprach:
Herr! Erbarme dich über meinen Sohn! denn
Er iſt Mondſüchtig und leidet übel. Er fällt
oft in’s Feuer und oft in’s Waſſer. Und ich hab
ihn zu deinen Jüngern gebracht, und ſie konnten
ihm nicht helfen. Jeſus aber antwortete und
ſprach: O du unglaubiges und verkehrtes Ge-
ſchlecht! Wie lange ſoll ich bey Euch ſeyn? Wie
lange ſoll ich Euch dulden? Bringet Mir ihn
hieher!
Matth.
XVII.
14-22
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 239[259]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/267>, abgerufen am 27.11.2024.
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