lich -- ein Narr, oder ein Heuchler, ein Bösewichs oder ein Antichrist werden.
53. Hören und Thun.
Wer meine Worte höret und thut, denMatth. VII. 24-27. werd' ich einem klugen Manne vergleichen, der sein Haus auf einen Felsen gebaut hat, und der Platzregen fiel herab, und die Wasserströme ka- men; Die Winde weheten und stiessen an dies Haus, und es fiel nicht, denn es war auf den Felsen gegründet. Und ein jeder, der diese mei- ne Worte höret und thut sie nicht, der wird ei- nem thörichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf das Sand gebaut hat, und der Platzregen fiel herab, und die Wasserströme kamen, die Winde wehten und stiessen ans Haus, und es ist gefallen, und sein Fall war groß. SoMatth. VII. 29. endigt der seine Rede, der lehrt als einer der Ge- walt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Er sahe tausend Hörer vor sich, die sich entsetzten ob seiner gewaltreichen Lehre; tausend Herzen durch den Sta- chel der Wahrheit verwundet -- verwundete Herzen quil- lend von frommen Entschlüssen. -- Aber Thaten, wie wenig sahe Er! So viel er wollte, rühmliche Urtheile über seine Predigt; Aber unausgesetzten Gehorsam? unausgesetztes Streben nach Gehorsam, wie wenig? So wenige, denen es um ein festes, dauerndes, unerschütter- liches Gebäude von Ruh und Glückseligkeit zu thun
war.
Hören und Thun.
lich — ein Narr, oder ein Heuchler, ein Böſewichs oder ein Antichriſt werden.
53. Hören und Thun.
Wer meine Worte höret und thut, denMatth. VII. 24-27. werd’ ich einem klugen Manne vergleichen, der ſein Haus auf einen Felſen gebaut hat, und der Platzregen fiel herab, und die Waſſerſtröme ka- men; Die Winde weheten und ſtieſſen an dies Haus, und es fiel nicht, denn es war auf den Felſen gegründet. Und ein jeder, der dieſe mei- ne Worte höret und thut ſie nicht, der wird ei- nem thörichten Manne verglichen werden, der ſein Haus auf das Sand gebaut hat, und der Platzregen fiel herab, und die Waſſerſtröme kamen, die Winde wehten und ſtieſſen ans Haus, und es iſt gefallen, und ſein Fall war groß. SoMatth. VII. 29. endigt der ſeine Rede, der lehrt als einer der Ge- walt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Er ſahe tauſend Hörer vor ſich, die ſich entſetzten ob ſeiner gewaltreichen Lehre; tauſend Herzen durch den Sta- chel der Wahrheit verwundet — verwundete Herzen quil- lend von frommen Entſchlüſſen. — Aber Thaten, wie wenig ſahe Er! So viel er wollte, rühmliche Urtheile über ſeine Predigt; Aber unausgeſetzten Gehorſam? unausgeſetztes Streben nach Gehorſam, wie wenig? So wenige, denen es um ein feſtes, dauerndes, unerſchütter- liches Gebäude von Ruh und Glückſeligkeit zu thun
war.
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[63[83]/0091]
Hören und Thun.
lich — ein Narr, oder ein Heuchler, ein Böſewichs
oder ein Antichriſt werden.
53.
Hören und Thun.
Wer meine Worte höret und thut, den
werd’ ich einem klugen Manne vergleichen, der
ſein Haus auf einen Felſen gebaut hat, und der
Platzregen fiel herab, und die Waſſerſtröme ka-
men; Die Winde weheten und ſtieſſen an dies
Haus, und es fiel nicht, denn es war auf den
Felſen gegründet. Und ein jeder, der dieſe mei-
ne Worte höret und thut ſie nicht, der wird ei-
nem thörichten Manne verglichen werden, der
ſein Haus auf das Sand gebaut hat, und der
Platzregen fiel herab, und die Waſſerſtröme
kamen, die Winde wehten und ſtieſſen ans Haus,
und es iſt gefallen, und ſein Fall war groß. So
endigt der ſeine Rede, der lehrt als einer der Ge-
walt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.
Er ſahe tauſend Hörer vor ſich, die ſich entſetzten ob
ſeiner gewaltreichen Lehre; tauſend Herzen durch den Sta-
chel der Wahrheit verwundet — verwundete Herzen quil-
lend von frommen Entſchlüſſen. — Aber Thaten, wie
wenig ſahe Er! So viel er wollte, rühmliche Urtheile
über ſeine Predigt; Aber unausgeſetzten Gehorſam?
unausgeſetztes Streben nach Gehorſam, wie wenig? So
wenige, denen es um ein feſtes, dauerndes, unerſchütter-
liches Gebäude von Ruh und Glückſeligkeit zu thun
war.
Matth.
VII. 24-27.
Matth.
VII. 29.
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 63[83]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/91>, abgerufen am 21.11.2024.
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