Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 2. Leipzig u. a., 1776.XXXII. Fragment. sindet, dessen, der sich im Widerstande bildet; der nicht dem Schicksale, sondern großen Menschenwiderstrebt; der unter großen Menschen geworden ist. Nur ein Jahrhundert von Trefflichen konnte den trefflichsten durch Stufen hervorbringen. Er kann keinen Herrn haben, kann nicht Herr seyn. Er hat nie seine Lust an Knechten [Abbildung]
Sechste
XXXII. Fragment. ſindet, deſſen, der ſich im Widerſtande bildet; der nicht dem Schickſale, ſondern großen Menſchenwiderſtrebt; der unter großen Menſchen geworden iſt. Nur ein Jahrhundert von Trefflichen konnte den trefflichſten durch Stufen hervorbringen. Er kann keinen Herrn haben, kann nicht Herr ſeyn. Er hat nie ſeine Luſt an Knechten [Abbildung]
Sechste
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0444" n="258"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXII.</hi><hi rendition="#g">Fragment.</hi></hi></fw><lb/> ſindet, deſſen, der ſich im Widerſtande bildet; der nicht dem Schickſale, ſondern großen Menſchen<lb/> widerſtrebt; der unter großen Menſchen geworden iſt. Nur ein Jahrhundert von Trefflichen<lb/> konnte den trefflichſten durch Stufen hervorbringen.</p><lb/> <p>Er kann keinen Herrn haben, kann nicht Herr ſeyn. Er hat nie ſeine Luſt an Knechten<lb/> gehabt. Unter Geſellen mußt’ er leben, unter Gleichen und Freyen. Jn einer Welt voll Freyheit<lb/> edler Geſchoͤpfe wuͤrd’ er in ſeiner Fuͤlle ſeyn. Und daß das nun nicht ſo iſt, ſchlaͤgt im Her-<lb/> zen, draͤngt zur Stirne, ſchließt den Mund, bohrt im Blicke! Schaut hier den gordiſchen Kno-<lb/> ten, den der Herr der Welt nicht loͤſen konnte.</p><lb/> <figure/><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Sechste</hi> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0444]
XXXII. Fragment.
ſindet, deſſen, der ſich im Widerſtande bildet; der nicht dem Schickſale, ſondern großen Menſchen
widerſtrebt; der unter großen Menſchen geworden iſt. Nur ein Jahrhundert von Trefflichen
konnte den trefflichſten durch Stufen hervorbringen.
Er kann keinen Herrn haben, kann nicht Herr ſeyn. Er hat nie ſeine Luſt an Knechten
gehabt. Unter Geſellen mußt’ er leben, unter Gleichen und Freyen. Jn einer Welt voll Freyheit
edler Geſchoͤpfe wuͤrd’ er in ſeiner Fuͤlle ſeyn. Und daß das nun nicht ſo iſt, ſchlaͤgt im Her-
zen, draͤngt zur Stirne, ſchließt den Mund, bohrt im Blicke! Schaut hier den gordiſchen Kno-
ten, den der Herr der Welt nicht loͤſen konnte.
[Abbildung]
Sechste
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |