Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777.Zwölf Mundstücke. i) Ein gerader, ehrlicher, braver Mund eines Mannes ohne feine Weisheit und hohen Sinn. Schlecht und recht, ohne Stolz und Kriechsucht -- voll nicht zärtlicher, aber treuer, dienstfertiger Güte. k) Lechzende Hoffnung eines bis zur Weichlichkeit Empfindungsvollen, unerhab- nen -- edeln. l) Schmachtende Sehnsucht -- die Oberlippe hat mehr edles, fühlendes, und mehr Weisheit, als die untere. m) Unbestimmt -- allenfalls so bürgerlich, treufleißig. Die Schweifung der Mittel- linie hat was edles. Viertes Q 3
Zwoͤlf Mundſtuͤcke. i) Ein gerader, ehrlicher, braver Mund eines Mannes ohne feine Weisheit und hohen Sinn. Schlecht und recht, ohne Stolz und Kriechſucht — voll nicht zaͤrtlicher, aber treuer, dienſtfertiger Guͤte. k) Lechzende Hoffnung eines bis zur Weichlichkeit Empfindungsvollen, unerhab- nen — edeln. l) Schmachtende Sehnſucht — die Oberlippe hat mehr edles, fuͤhlendes, und mehr Weisheit, als die untere. m) Unbeſtimmt — allenfalls ſo buͤrgerlich, treufleißig. Die Schweifung der Mittel- linie hat was edles. Viertes Q 3
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Zwoͤlf Mundſtuͤcke.
i) Ein gerader, ehrlicher, braver Mund eines Mannes ohne feine Weisheit und hohen
Sinn. Schlecht und recht, ohne Stolz und Kriechſucht — voll nicht zaͤrtlicher, aber treuer,
dienſtfertiger Guͤte.
k) Lechzende Hoffnung eines bis zur Weichlichkeit Empfindungsvollen, unerhab-
nen — edeln.
l) Schmachtende Sehnſucht — die Oberlippe hat mehr edles, fuͤhlendes, und mehr
Weisheit, als die untere.
m) Unbeſtimmt — allenfalls ſo buͤrgerlich, treufleißig. Die Schweifung der Mittel-
linie hat was edles.
Viertes
Q 3
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