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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777.

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Revision des zweyten Bandes.
ist doch wieder alles bloß durch Führung hineingepflanzte, oder drübergestreute -- was sich nicht
wieder aus der innersten festen Form ergab ... Wahr übrigens kann's seyn, daß Führung ei-
nes Menschen Commentar seines Gesichtes ist. Gesicht aber bleibt immer Text, in dem der
Commentar schon mitbegriffen ist.

6.

Seite 100. 3. leset: "die Stirn, wie kontrastirend mit 3. und 4." --

7.

Seite 116. ist über eine Vignette, nicht ganz richtig geurtheilt. Jch setze sie also wieder
her -- obgleich -- schon wieder, besonders um den Mund, noch mehr verzeichnet. Ueber dieß
Gesicht (es ist das zweyte) ward gesagt:

"Nur der Mund etwas verzeichnet; sonst voll Weisheit, Adel, Gefühl und Kraft; ohne
"alles gemein weibliche, und hart männliche." Jch denke fast, es geschah eine Verwechselung zwoer
Schwestern ... Hier ist die -- von der dieß Urtheil wahrer ist.

[Abbildung]

Die Stirn nachstehender Silhouette hingegen -- (das Original kenn' ich nicht) ist --
zwar auch nicht gemein, vornehmlich in Rücksicht ihrer Lage -- Die Nase, obwohl auch die Ver-
tiefung unten zu stark ist, einer zarten guten -- aber beydes eben nicht einer vorzüglich weisen

Seele.
D 2

Reviſion des zweyten Bandes.
iſt doch wieder alles bloß durch Fuͤhrung hineingepflanzte, oder druͤbergeſtreute — was ſich nicht
wieder aus der innerſten feſten Form ergab ... Wahr uͤbrigens kann’s ſeyn, daß Fuͤhrung ei-
nes Menſchen Commentar ſeines Geſichtes iſt. Geſicht aber bleibt immer Text, in dem der
Commentar ſchon mitbegriffen iſt.

6.

Seite 100. 3. leſet: „die Stirn, wie kontraſtirend mit 3. und 4.“ —

7.

Seite 116. iſt uͤber eine Vignette, nicht ganz richtig geurtheilt. Jch ſetze ſie alſo wieder
her — obgleich — ſchon wieder, beſonders um den Mund, noch mehr verzeichnet. Ueber dieß
Geſicht (es iſt das zweyte) ward geſagt:

„Nur der Mund etwas verzeichnet; ſonſt voll Weisheit, Adel, Gefuͤhl und Kraft; ohne
„alles gemein weibliche, und hart maͤnnliche.“ Jch denke faſt, es geſchah eine Verwechſelung zwoer
Schweſtern ... Hier iſt die — von der dieß Urtheil wahrer iſt.

[Abbildung]

Die Stirn nachſtehender Silhouette hingegen — (das Original kenn’ ich nicht) iſt —
zwar auch nicht gemein, vornehmlich in Ruͤckſicht ihrer Lage — Die Naſe, obwohl auch die Ver-
tiefung unten zu ſtark iſt, einer zarten guten — aber beydes eben nicht einer vorzuͤglich weiſen

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[27/0043] Reviſion des zweyten Bandes. iſt doch wieder alles bloß durch Fuͤhrung hineingepflanzte, oder druͤbergeſtreute — was ſich nicht wieder aus der innerſten feſten Form ergab ... Wahr uͤbrigens kann’s ſeyn, daß Fuͤhrung ei- nes Menſchen Commentar ſeines Geſichtes iſt. Geſicht aber bleibt immer Text, in dem der Commentar ſchon mitbegriffen iſt. 6. Seite 100. 3. leſet: „die Stirn, wie kontraſtirend mit 3. und 4.“ — 7. Seite 116. iſt uͤber eine Vignette, nicht ganz richtig geurtheilt. Jch ſetze ſie alſo wieder her — obgleich — ſchon wieder, beſonders um den Mund, noch mehr verzeichnet. Ueber dieß Geſicht (es iſt das zweyte) ward geſagt: „Nur der Mund etwas verzeichnet; ſonſt voll Weisheit, Adel, Gefuͤhl und Kraft; ohne „alles gemein weibliche, und hart maͤnnliche.“ Jch denke faſt, es geſchah eine Verwechſelung zwoer Schweſtern ... Hier iſt die — von der dieß Urtheil wahrer iſt. [Abbildung] Die Stirn nachſtehender Silhouette hingegen — (das Original kenn’ ich nicht) iſt — zwar auch nicht gemein, vornehmlich in Ruͤckſicht ihrer Lage — Die Naſe, obwohl auch die Ver- tiefung unten zu ſtark iſt, einer zarten guten — aber beydes eben nicht einer vorzuͤglich weiſen Seele. D 2

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/43>, abgerufen am 21.11.2024.