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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777.

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XI. Abschnitt. V. Fragment.
schiedene, untersuchbare, auffallende Charakter zeichnet: welch Erstaunen, welche Ueberzeu-
gung, welche Anbetung des Vaters der Wahrheit und Ordnung wird's wecken! -- Wie wird's
die Homogenität jedes Menschenangesichts, dieß Grundgeheimniß der Physiognomik in
neues Licht setzen!

Wär' ich König, ich ließ einen geübten physiognomischen Zeichner bloß in dieser Absicht
reisen -- um ähnliche Menschen zu zeichnen; und mit ihm, oder in ihm, wenn's seyn könnte, ei-
nen Philosophen, der den innwendigen Menschen so gut beobachten könnte, als der Mahler den
auswendigen.

Hier noch die Schattenrisse von den beyden Mädchen -- 1. ist von M. H. 2. von R. L.
auf der Tafel. Sie scheinen aber nicht beyde in gleichem Profil gezeichnet zu seyn.

[Abbildung]
Sechstes

XI. Abſchnitt. V. Fragment.
ſchiedene, unterſuchbare, auffallende Charakter zeichnet: welch Erſtaunen, welche Ueberzeu-
gung, welche Anbetung des Vaters der Wahrheit und Ordnung wird’s wecken! — Wie wird’s
die Homogenitaͤt jedes Menſchenangeſichts, dieß Grundgeheimniß der Phyſiognomik in
neues Licht ſetzen!

Waͤr’ ich Koͤnig, ich ließ einen geuͤbten phyſiognomiſchen Zeichner bloß in dieſer Abſicht
reiſen — um aͤhnliche Menſchen zu zeichnen; und mit ihm, oder in ihm, wenn’s ſeyn koͤnnte, ei-
nen Philoſophen, der den innwendigen Menſchen ſo gut beobachten koͤnnte, als der Mahler den
auswendigen.

Hier noch die Schattenriſſe von den beyden Maͤdchen — 1. iſt von M. H. 2. von R. L.
auf der Tafel. Sie ſcheinen aber nicht beyde in gleichem Profil gezeichnet zu ſeyn.

[Abbildung]
Sechstes
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[302/0482] XI. Abſchnitt. V. Fragment. ſchiedene, unterſuchbare, auffallende Charakter zeichnet: welch Erſtaunen, welche Ueberzeu- gung, welche Anbetung des Vaters der Wahrheit und Ordnung wird’s wecken! — Wie wird’s die Homogenitaͤt jedes Menſchenangeſichts, dieß Grundgeheimniß der Phyſiognomik in neues Licht ſetzen! Waͤr’ ich Koͤnig, ich ließ einen geuͤbten phyſiognomiſchen Zeichner bloß in dieſer Abſicht reiſen — um aͤhnliche Menſchen zu zeichnen; und mit ihm, oder in ihm, wenn’s ſeyn koͤnnte, ei- nen Philoſophen, der den innwendigen Menſchen ſo gut beobachten koͤnnte, als der Mahler den auswendigen. Hier noch die Schattenriſſe von den beyden Maͤdchen — 1. iſt von M. H. 2. von R. L. auf der Tafel. Sie ſcheinen aber nicht beyde in gleichem Profil gezeichnet zu ſeyn. [Abbildung] Sechstes

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Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/482>, abgerufen am 22.11.2024.