c) Unter den wahrhaft deutschen Gesichtern verdient auch der ehrliche Hanns Sachs seine Stelle. Die gerad aufgehende Stirn mit diesen, eher geschwächten, als übertriebenen Falten, ist zwar nicht sehr poetisch, dafür aber herzlich deutsch. So auch die Nase und der Mund. Der Poetis- mus ist in den feuervollen Augenbraunen und Augen, die zwar zu rund umrissen, und ohne die sehr deutschen und sehr hannssachsischen Eckgen, die andere Zeichnungen haben, und nach der Form des Kopfes, nach der Stirne, den Augenbraunen, der Tiefe der Augen selbst, haben müssen.
Uebrigens verweisen wir unsere Leser auf die Tafel deutscher Künstler, die sich an der 186. Seite des III. Bandes befindet, um das Nationale der deutschen Physiognomien leichter bemer- ken zu können.
[Abbildung]
E. Schweden.
V. Abſchnitt. IV. Fragment.
c) Unter den wahrhaft deutſchen Geſichtern verdient auch der ehrliche Hanns Sachs ſeine Stelle. Die gerad aufgehende Stirn mit dieſen, eher geſchwaͤchten, als uͤbertriebenen Falten, iſt zwar nicht ſehr poetiſch, dafuͤr aber herzlich deutſch. So auch die Naſe und der Mund. Der Poetis- mus iſt in den feuervollen Augenbraunen und Augen, die zwar zu rund umriſſen, und ohne die ſehr deutſchen und ſehr hannsſachſiſchen Eckgen, die andere Zeichnungen haben, und nach der Form des Kopfes, nach der Stirne, den Augenbraunen, der Tiefe der Augen ſelbſt, haben muͤſſen.
Uebrigens verweiſen wir unſere Leſer auf die Tafel deutſcher Kuͤnſtler, die ſich an der 186. Seite des III. Bandes befindet, um das Nationale der deutſchen Phyſiognomien leichter bemer- ken zu koͤnnen.
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E. Schweden.
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V. Abſchnitt. IV. Fragment.
c) Unter den wahrhaft deutſchen Geſichtern verdient auch der ehrliche Hanns Sachs
ſeine Stelle. Die gerad aufgehende Stirn mit dieſen, eher geſchwaͤchten, als uͤbertriebenen Falten, iſt
zwar nicht ſehr poetiſch, dafuͤr aber herzlich deutſch. So auch die Naſe und der Mund. Der Poetis-
mus iſt in den feuervollen Augenbraunen und Augen, die zwar zu rund umriſſen, und ohne die ſehr
deutſchen und ſehr hannsſachſiſchen Eckgen, die andere Zeichnungen haben, und nach der Form
des Kopfes, nach der Stirne, den Augenbraunen, der Tiefe der Augen ſelbſt, haben muͤſſen.
Uebrigens verweiſen wir unſere Leſer auf die Tafel deutſcher Kuͤnſtler, die ſich an der 186.
Seite des III. Bandes befindet, um das Nationale der deutſchen Phyſiognomien leichter bemer-
ken zu koͤnnen.
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E. Schweden.
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778/348>, abgerufen am 22.11.2024.
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