Einige Kennzeichen körperlicher Stärke und Schwäche.
terhauptes -- den man gewiß an keinem feinfühlenden, physisch schwachen Kopfe finden wird.
[Abbildung]
Die elastische Stärke, die lebendige Kraft der Gereiztheit muß in dem Momente der Akti- vität erkannt, und dann die festen Zeichen derselben abstrahirt werden, wenn die gereizte Kraft wie- der ruhet; -- "Dieser Körper also, der in Ruhe so wenig vermag, so schwach wirkt, so schwach "widersteht -- kann so gereizt, so gespannt, so kräftig werden." -- Und dann wird man finden, daß diese durch Reizung erwachende Stärke größtentheils in schmächtigen, länglichten, doch nicht sehr langen, dabey mehr knöchernen als fleischigen Körpern wohnt. -- Jn Körpern von blaßer bräunlichter Farbe, schneller Beweglichkeit, verbunden mit einer gewissen Art von Steifigkeit, die schnell und fest auftreten, scharfen festen Blick haben, beschnittene, leicht doch genau geschlossene Lippen. Andere Kennzeichen weiß ich vor der Hand noch nicht anzugeben.
Kennzeichen der Schwäche sind -- unproportionirte Länge der Statur, viel Fleisch, we- nig Knochen, Gedehntheit; schwankendes Wesen, lockere Haut; abgerundete stumpfe, vornehm-
lich
Phys. Fragm.IVVersuch. Z z
Einige Kennzeichen koͤrperlicher Staͤrke und Schwaͤche.
terhauptes — den man gewiß an keinem feinfuͤhlenden, phyſiſch ſchwachen Kopfe finden wird.
[Abbildung]
Die elaſtiſche Staͤrke, die lebendige Kraft der Gereiztheit muß in dem Momente der Akti- vitaͤt erkannt, und dann die feſten Zeichen derſelben abſtrahirt werden, wenn die gereizte Kraft wie- der ruhet; — „Dieſer Koͤrper alſo, der in Ruhe ſo wenig vermag, ſo ſchwach wirkt, ſo ſchwach „widerſteht — kann ſo gereizt, ſo geſpannt, ſo kraͤftig werden.“ — Und dann wird man finden, daß dieſe durch Reizung erwachende Staͤrke groͤßtentheils in ſchmaͤchtigen, laͤnglichten, doch nicht ſehr langen, dabey mehr knoͤchernen als fleiſchigen Koͤrpern wohnt. — Jn Koͤrpern von blaßer braͤunlichter Farbe, ſchneller Beweglichkeit, verbunden mit einer gewiſſen Art von Steifigkeit, die ſchnell und feſt auftreten, ſcharfen feſten Blick haben, beſchnittene, leicht doch genau geſchloſſene Lippen. Andere Kennzeichen weiß ich vor der Hand noch nicht anzugeben.
Kennzeichen der Schwaͤche ſind — unproportionirte Laͤnge der Statur, viel Fleiſch, we- nig Knochen, Gedehntheit; ſchwankendes Weſen, lockere Haut; abgerundete ſtumpfe, vornehm-
lich
Phyſ. Fragm.IVVerſuch. Z z
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Einige Kennzeichen koͤrperlicher Staͤrke und Schwaͤche.
terhauptes — den man gewiß an keinem feinfuͤhlenden, phyſiſch ſchwachen Kopfe finden
wird.
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Die elaſtiſche Staͤrke, die lebendige Kraft der Gereiztheit muß in dem Momente der Akti-
vitaͤt erkannt, und dann die feſten Zeichen derſelben abſtrahirt werden, wenn die gereizte Kraft wie-
der ruhet; — „Dieſer Koͤrper alſo, der in Ruhe ſo wenig vermag, ſo ſchwach wirkt, ſo ſchwach
„widerſteht — kann ſo gereizt, ſo geſpannt, ſo kraͤftig werden.“ — Und dann wird man finden,
daß dieſe durch Reizung erwachende Staͤrke groͤßtentheils in ſchmaͤchtigen, laͤnglichten, doch nicht
ſehr langen, dabey mehr knoͤchernen als fleiſchigen Koͤrpern wohnt. — Jn Koͤrpern von blaßer
braͤunlichter Farbe, ſchneller Beweglichkeit, verbunden mit einer gewiſſen Art von Steifigkeit, die
ſchnell und feſt auftreten, ſcharfen feſten Blick haben, beſchnittene, leicht doch genau geſchloſſene
Lippen. Andere Kennzeichen weiß ich vor der Hand noch nicht anzugeben.
Kennzeichen der Schwaͤche ſind — unproportionirte Laͤnge der Statur, viel Fleiſch, we-
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Phyſ. Fragm. IV Verſuch. Z z
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778/437>, abgerufen am 26.11.2024.
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