Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778.

Bild:
<< vorherige Seite

VII. Abschnitt. III. Fragment.
scharfsinnigsten Geistes und des feinsten Witzes angegeben werden dürfte. Auch besonders in der
Nase nachstehender Silhouette *) liegt der Ausdruck dieses feinen und eleganten Witzes.

[Abbildung]
Beylage G.
Guido Bentivolus
.
Des IV Ban-
des XXXII.
Tafel. Guido
Bentivolus.
S. R. E. Cardin.

Hier mehr als gemeine Klugheit -- hier beynahe Jdeal eines politischen Planma-
chers -- eines großen Cabinetsmanns -- wäre ich Fürst, solche Stirn und Nase, sol-
ches Auge, solchen Blick suchte ich mir. Nicht der Kopf eines Poeten, nicht der ei-
nes abstrakten Philosophen! nicht eines Mathematikers -- nicht eines Sehers -- aber
Kopf eines, der allenfalls alles das bis auf einen gewissen Grad -- sofern es die Bewegung einer
großen komplizirten Maschiene erfordert, werden kann.

Er spielt Schach mit den Königreichen.

Man
*) Dieselbe Silhouette befindet sich unvollkommener im II. Bande S. 108.

VII. Abſchnitt. III. Fragment.
ſcharfſinnigſten Geiſtes und des feinſten Witzes angegeben werden duͤrfte. Auch beſonders in der
Naſe nachſtehender Silhouette *) liegt der Ausdruck dieſes feinen und eleganten Witzes.

[Abbildung]
Beylage G.
Guido Bentivolus
.
Des IV Ban-
des XXXII.
Tafel. Guido
Bentivolus.
S. R. E. Cardin.

Hier mehr als gemeine Klugheit — hier beynahe Jdeal eines politiſchen Planma-
chers — eines großen Cabinetsmanns — waͤre ich Fuͤrſt, ſolche Stirn und Naſe, ſol-
ches Auge, ſolchen Blick ſuchte ich mir. Nicht der Kopf eines Poeten, nicht der ei-
nes abſtrakten Philoſophen! nicht eines Mathematikers — nicht eines Sehers — aber
Kopf eines, der allenfalls alles das bis auf einen gewiſſen Grad — ſofern es die Bewegung einer
großen komplizirten Maſchiene erfordert, werden kann.

Er ſpielt Schach mit den Koͤnigreichen.

Man
*) Dieſelbe Silhouette befindet ſich unvollkommener im II. Bande S. 108.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0458" n="380"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VII.</hi> Ab&#x017F;chnitt. <hi rendition="#aq">III.</hi> Fragment.</hi></fw><lb/>
&#x017F;charf&#x017F;innig&#x017F;ten Gei&#x017F;tes und des fein&#x017F;ten Witzes angegeben werden du&#x0364;rfte. Auch be&#x017F;onders in der<lb/>
Na&#x017F;e nach&#x017F;tehender Silhouette <note place="foot" n="*)">Die&#x017F;elbe Silhouette befindet &#x017F;ich unvollkommener im <hi rendition="#aq">II.</hi> Bande S. 108.</note> liegt der Ausdruck die&#x017F;es feinen und eleganten Witzes.</p><lb/>
              <figure/>
            </div>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Beylage <hi rendition="#aq">G.</hi><lb/>
Guido Bentivolus</hi>.</hi> </head><lb/>
              <note place="left">Des <hi rendition="#aq">IV</hi> Ban-<lb/>
des <hi rendition="#aq">XXXII.</hi><lb/>
Tafel. Guido<lb/>
Bentivolus.<lb/><hi rendition="#aq">S. R. E.</hi> Cardin.</note>
              <p><hi rendition="#in">H</hi>ier mehr als gemeine Klugheit &#x2014; hier beynahe <hi rendition="#fr">Jdeal</hi> eines politi&#x017F;chen Planma-<lb/>
chers &#x2014; eines großen Cabinetsmanns &#x2014; wa&#x0364;re ich Fu&#x0364;r&#x017F;t, &#x017F;olche Stirn und Na&#x017F;e, &#x017F;ol-<lb/>
ches Auge, &#x017F;olchen Blick &#x017F;uchte ich mir. Nicht der Kopf eines Poeten, nicht der ei-<lb/>
nes ab&#x017F;trakten Philo&#x017F;ophen! nicht eines Mathematikers &#x2014; nicht eines Sehers &#x2014; aber<lb/>
Kopf eines, der allenfalls alles das bis auf einen gewi&#x017F;&#x017F;en Grad &#x2014; &#x017F;ofern es die Bewegung einer<lb/>
großen komplizirten Ma&#x017F;chiene erfordert, werden kann.</p><lb/>
              <p>Er &#x017F;pielt Schach mit den Ko&#x0364;nigreichen.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[380/0458] VII. Abſchnitt. III. Fragment. ſcharfſinnigſten Geiſtes und des feinſten Witzes angegeben werden duͤrfte. Auch beſonders in der Naſe nachſtehender Silhouette *) liegt der Ausdruck dieſes feinen und eleganten Witzes. [Abbildung] Beylage G. Guido Bentivolus. Hier mehr als gemeine Klugheit — hier beynahe Jdeal eines politiſchen Planma- chers — eines großen Cabinetsmanns — waͤre ich Fuͤrſt, ſolche Stirn und Naſe, ſol- ches Auge, ſolchen Blick ſuchte ich mir. Nicht der Kopf eines Poeten, nicht der ei- nes abſtrakten Philoſophen! nicht eines Mathematikers — nicht eines Sehers — aber Kopf eines, der allenfalls alles das bis auf einen gewiſſen Grad — ſofern es die Bewegung einer großen komplizirten Maſchiene erfordert, werden kann. Er ſpielt Schach mit den Koͤnigreichen. Man *) Dieſelbe Silhouette befindet ſich unvollkommener im II. Bande S. 108.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778/458
Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778/458>, abgerufen am 22.11.2024.