ringerm Grade -- und dennoch wird ihre Zusammensetzung -- den Eindruck von Narrheit verur- sachen. Hier ist eine Probe. --
[Abbildung]
Die Stirnen alle sind von sehr verständigen Köpfen.
Der Untertheil 2. in der Figur 1, I. harmonirt gar nicht mit der schärfern Stirne 2.
Mit der Stirne der Figur 2. kann der vorstehende perpendikulare Untertheil nicht wohl bestehen. Doch ist in dieser Figur die Heterogenität am unmerklichsten.
Das Stirnegg in 3, II. kann mit dem untern Drittel nicht coexistiren.
Noch weniger die vorragenden zween Unterdrittel der Figur 4. mit der zurückgehenden Stirne.
Noch sichtbarer ist die Jncongruenz in der Figur 5, III. Am sichtbarsten, für mich wenig- stens, in 6. -- obgleich Stirn und Nase noch sehr homogen scheinen -- denn der gedehnte Unter- theil kann nicht Ausfluß des scharfbestimmten Obertheils seyn.
Aus je mehrern Stücken ein Umriß, geschweige ein ganzes Gesicht, zusammengeflickt ist, desto sichtbarer die Ungleichartigkeit. Sie ist sichtbarer im zweyten Paar, das aus drey Stücken besteht, als im ersten, das aus zweyen besteht. Und am sichtbarsten im dritten, das aus vieren besteht.
Diejeni-
I. Abſchnitt. III. Fragment.
ringerm Grade — und dennoch wird ihre Zuſammenſetzung — den Eindruck von Narrheit verur- ſachen. Hier iſt eine Probe. —
[Abbildung]
Die Stirnen alle ſind von ſehr verſtaͤndigen Koͤpfen.
Der Untertheil 2. in der Figur 1, I. harmonirt gar nicht mit der ſchaͤrfern Stirne 2.
Mit der Stirne der Figur 2. kann der vorſtehende perpendikulare Untertheil nicht wohl beſtehen. Doch iſt in dieſer Figur die Heterogenitaͤt am unmerklichſten.
Das Stirnegg in 3, II. kann mit dem untern Drittel nicht coexiſtiren.
Noch weniger die vorragenden zween Unterdrittel der Figur 4. mit der zuruͤckgehenden Stirne.
Noch ſichtbarer iſt die Jncongruenz in der Figur 5, III. Am ſichtbarſten, fuͤr mich wenig- ſtens, in 6. — obgleich Stirn und Naſe noch ſehr homogen ſcheinen — denn der gedehnte Unter- theil kann nicht Ausfluß des ſcharfbeſtimmten Obertheils ſeyn.
Aus je mehrern Stuͤcken ein Umriß, geſchweige ein ganzes Geſicht, zuſammengeflickt iſt, deſto ſichtbarer die Ungleichartigkeit. Sie iſt ſichtbarer im zweyten Paar, das aus drey Stuͤcken beſteht, als im erſten, das aus zweyen beſteht. Und am ſichtbarſten im dritten, das aus vieren beſteht.
Diejeni-
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I. Abſchnitt. III. Fragment.
ringerm Grade — und dennoch wird ihre Zuſammenſetzung — den Eindruck von Narrheit verur-
ſachen. Hier iſt eine Probe. —
[Abbildung]
Die Stirnen alle ſind von ſehr verſtaͤndigen Koͤpfen.
Der Untertheil 2. in der Figur 1, I. harmonirt gar nicht mit der ſchaͤrfern Stirne 2.
Mit der Stirne der Figur 2. kann der vorſtehende perpendikulare Untertheil nicht wohl
beſtehen. Doch iſt in dieſer Figur die Heterogenitaͤt am unmerklichſten.
Das Stirnegg in 3, II. kann mit dem untern Drittel nicht coexiſtiren.
Noch weniger die vorragenden zween Unterdrittel der Figur 4. mit der zuruͤckgehenden
Stirne.
Noch ſichtbarer iſt die Jncongruenz in der Figur 5, III. Am ſichtbarſten, fuͤr mich wenig-
ſtens, in 6. — obgleich Stirn und Naſe noch ſehr homogen ſcheinen — denn der gedehnte Unter-
theil kann nicht Ausfluß des ſcharfbeſtimmten Obertheils ſeyn.
Aus je mehrern Stuͤcken ein Umriß, geſchweige ein ganzes Geſicht, zuſammengeflickt iſt,
deſto ſichtbarer die Ungleichartigkeit. Sie iſt ſichtbarer im zweyten Paar, das aus drey Stuͤcken
beſteht, als im erſten, das aus zweyen beſteht. Und am ſichtbarſten im dritten, das aus vieren
beſteht.
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 4. Leipzig u. a., 1778, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente04_1778/66>, abgerufen am 21.11.2024.
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