aus der mehrfach erwähnten Verschiedenheit der Wichtigkeit erklärt, welche ein Schwefelgehalt der Erze bei der Verhüttung derselben mit Holzkohlen oder mit mineralischen Brennstoffen besitzt.
Wie sich aus Vorstehendem ergiebt, erstrecken sich die Wirkungen des Auslaugens wie die chemischen Wirkungen des Verwitterns in der Regel nur auf eine Abminderung des Schwefelgehaltes der Erze. Phos- phor kann bei dem Auslaugen mit Wasser höchstens in kleinen Spuren entfernt werden, da die Phosphate, als deren Bestandtheil er in den Erzen erscheint (Vivianit, Apatit) so gut wie unlöslich in Wasser sind. Wohl aber lösen sich solche Phosphate in verdünnten Säuren (wässerige schweflige Säure, Salzsäure) und lassen sich, wenn man diese zum Auslaugen der Erze benutzt, zum grossen Theile den Erzen entziehen. In der That ist dieses Verfahren längere Zeit hindurch in Cladno in den oben beschriebenen Behältern neben der Entschweflung der Erze in Anwendung gebracht, wobei man schweflige Säure als Lösungsmittel benutzte, die durch Rösten von Kiesen erzeugt und in Wasser geleitet wurde. Der Erfolg war den über diese Versuche vorliegenden Nach- richten zufolge insofern befriedigend, als den Erzen der grössere Theil ihres Phosphorgehaltes entzogen wurde; aber die Kosten werden auch hier nicht im Einklange zum Erfolge gestanden haben, und dieser Um- stand wird die Ursache gewesen sein, dass auch dieses Verfahren zum Erliegen kam.
Seitdem durch neuere Erfindungen es möglich geworden ist, dem Roheisen bei seiner Umwandlung in schmiedbares Eisen den Phosphor- gehalt weit vollständiger als früher zu entziehen, spielt auch der Phos- phorsäuregehalt der Erze und die Entphosphorung derselben eine weniger wichtige Rolle als ehedem.
Literatur.
A. Grössere Werke.
Percy-Wedding, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Abtheilung 1, S. 269 bis 446 (Vorkommen der Eisenerze), Abtheilung 2, S. 410--533 (Zerkleinern, Waschen, Rösten, Auslaugen).
E. F. Dürre, Die Anlage und Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1, S. 7--199 (Vorkommen und Zusammensetzung sowie Vorbereitung der Erze und Zuschläge).
A. v. Kerpely, Die Anlage und die Einrichtung der Eisenhütten. S. 278, 315, 351 (Vorrichtungen zum Zerkleinern, Waschen, Rösten).
A. v. Kerpely, Ungarns Eisensteine und Eisenhütten-Erzeugnisse. Wien 1877, S. 8--44.
Zahlreiche Notizen über Vorkommen und Zusammensetzung verschiedener Erze und Zuschläge enthalten ausserdem die Ausstellungsberichte über die Weltaus- stellungen zu Wien, Paris, Philadelphia von Dürre, Kerpely, Kupelwieser, Wedding (letzterer berichtete über das nordamerikanische Eisenhüttenwesen in der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen, Bd. XXIV).
Ueber Aufbereitung.
P. Rittinger, Lehrbuch der Aufbereitungskunde, Berlin 1867, S. 24 ff. (Poch- und Walzwerke, Wäschen).
Literatur.
aus der mehrfach erwähnten Verschiedenheit der Wichtigkeit erklärt, welche ein Schwefelgehalt der Erze bei der Verhüttung derselben mit Holzkohlen oder mit mineralischen Brennstoffen besitzt.
Wie sich aus Vorstehendem ergiebt, erstrecken sich die Wirkungen des Auslaugens wie die chemischen Wirkungen des Verwitterns in der Regel nur auf eine Abminderung des Schwefelgehaltes der Erze. Phos- phor kann bei dem Auslaugen mit Wasser höchstens in kleinen Spuren entfernt werden, da die Phosphate, als deren Bestandtheil er in den Erzen erscheint (Vivianit, Apatit) so gut wie unlöslich in Wasser sind. Wohl aber lösen sich solche Phosphate in verdünnten Säuren (wässerige schweflige Säure, Salzsäure) und lassen sich, wenn man diese zum Auslaugen der Erze benutzt, zum grossen Theile den Erzen entziehen. In der That ist dieses Verfahren längere Zeit hindurch in Cladno in den oben beschriebenen Behältern neben der Entschweflung der Erze in Anwendung gebracht, wobei man schweflige Säure als Lösungsmittel benutzte, die durch Rösten von Kiesen erzeugt und in Wasser geleitet wurde. Der Erfolg war den über diese Versuche vorliegenden Nach- richten zufolge insofern befriedigend, als den Erzen der grössere Theil ihres Phosphorgehaltes entzogen wurde; aber die Kosten werden auch hier nicht im Einklange zum Erfolge gestanden haben, und dieser Um- stand wird die Ursache gewesen sein, dass auch dieses Verfahren zum Erliegen kam.
Seitdem durch neuere Erfindungen es möglich geworden ist, dem Roheisen bei seiner Umwandlung in schmiedbares Eisen den Phosphor- gehalt weit vollständiger als früher zu entziehen, spielt auch der Phos- phorsäuregehalt der Erze und die Entphosphorung derselben eine weniger wichtige Rolle als ehedem.
Literatur.
A. Grössere Werke.
Percy-Wedding, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Abtheilung 1, S. 269 bis 446 (Vorkommen der Eisenerze), Abtheilung 2, S. 410—533 (Zerkleinern, Waschen, Rösten, Auslaugen).
E. F. Dürre, Die Anlage und Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1, S. 7—199 (Vorkommen und Zusammensetzung sowie Vorbereitung der Erze und Zuschläge).
A. v. Kerpely, Die Anlage und die Einrichtung der Eisenhütten. S. 278, 315, 351 (Vorrichtungen zum Zerkleinern, Waschen, Rösten).
A. v. Kerpely, Ungarns Eisensteine und Eisenhütten-Erzeugnisse. Wien 1877, S. 8—44.
Zahlreiche Notizen über Vorkommen und Zusammensetzung verschiedener Erze und Zuschläge enthalten ausserdem die Ausstellungsberichte über die Weltaus- stellungen zu Wien, Paris, Philadelphia von Dürre, Kerpely, Kupelwieser, Wedding (letzterer berichtete über das nordamerikanische Eisenhüttenwesen in der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen, Bd. XXIV).
Ueber Aufbereitung.
P. Rittinger, Lehrbuch der Aufbereitungskunde, Berlin 1867, S. 24 ff. (Poch- und Walzwerke, Wäschen).
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Literatur.
aus der mehrfach erwähnten Verschiedenheit der Wichtigkeit erklärt,
welche ein Schwefelgehalt der Erze bei der Verhüttung derselben mit
Holzkohlen oder mit mineralischen Brennstoffen besitzt.
Wie sich aus Vorstehendem ergiebt, erstrecken sich die Wirkungen
des Auslaugens wie die chemischen Wirkungen des Verwitterns in der
Regel nur auf eine Abminderung des Schwefelgehaltes der Erze. Phos-
phor kann bei dem Auslaugen mit Wasser höchstens in kleinen Spuren
entfernt werden, da die Phosphate, als deren Bestandtheil er in den
Erzen erscheint (Vivianit, Apatit) so gut wie unlöslich in Wasser sind.
Wohl aber lösen sich solche Phosphate in verdünnten Säuren (wässerige
schweflige Säure, Salzsäure) und lassen sich, wenn man diese zum
Auslaugen der Erze benutzt, zum grossen Theile den Erzen entziehen.
In der That ist dieses Verfahren längere Zeit hindurch in Cladno in
den oben beschriebenen Behältern neben der Entschweflung der Erze
in Anwendung gebracht, wobei man schweflige Säure als Lösungsmittel
benutzte, die durch Rösten von Kiesen erzeugt und in Wasser geleitet
wurde. Der Erfolg war den über diese Versuche vorliegenden Nach-
richten zufolge insofern befriedigend, als den Erzen der grössere Theil
ihres Phosphorgehaltes entzogen wurde; aber die Kosten werden auch
hier nicht im Einklange zum Erfolge gestanden haben, und dieser Um-
stand wird die Ursache gewesen sein, dass auch dieses Verfahren zum
Erliegen kam.
Seitdem durch neuere Erfindungen es möglich geworden ist, dem
Roheisen bei seiner Umwandlung in schmiedbares Eisen den Phosphor-
gehalt weit vollständiger als früher zu entziehen, spielt auch der Phos-
phorsäuregehalt der Erze und die Entphosphorung derselben eine weniger
wichtige Rolle als ehedem.
Literatur.
A. Grössere Werke.
Percy-Wedding, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Abtheilung 1, S. 269
bis 446 (Vorkommen der Eisenerze), Abtheilung 2, S. 410—533 (Zerkleinern,
Waschen, Rösten, Auslaugen).
E. F. Dürre, Die Anlage und Betrieb der Eisenhütten, Bd. 1, S. 7—199
(Vorkommen und Zusammensetzung sowie Vorbereitung der Erze und Zuschläge).
A. v. Kerpely, Die Anlage und die Einrichtung der Eisenhütten. S. 278,
315, 351 (Vorrichtungen zum Zerkleinern, Waschen, Rösten).
A. v. Kerpely, Ungarns Eisensteine und Eisenhütten-Erzeugnisse. Wien
1877, S. 8—44.
Zahlreiche Notizen über Vorkommen und Zusammensetzung verschiedener Erze und
Zuschläge enthalten ausserdem die Ausstellungsberichte über die Weltaus-
stellungen zu Wien, Paris, Philadelphia von Dürre, Kerpely, Kupelwieser,
Wedding (letzterer berichtete über das nordamerikanische Eisenhüttenwesen in
der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen, Bd. XXIV).
Ueber Aufbereitung.
P. Rittinger, Lehrbuch der Aufbereitungskunde, Berlin 1867, S. 24 ff. (Poch-
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/261>, abgerufen am 05.12.2024.
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