dass man wenigstens das Ge- stell, wie oben beschrieben, frei legte und den Schacht von Säu- len tragen liess.
Einer der neuesten Oefen dieser Art, welcher gegen Mitte der siebenziger Jahre zu Fried- rich-Wilhelmshütte bei Mülheim a. d. Ruhr erbaut wurde, ist in Fig. 81--83 abgebildet. 1)
Auf den Ständern a a, welche zugleich vermittelst an- geschraubter Consolen als Unter- stützung des Windleitungsrohres w dienen, ruht der mit auf- stehenden Rippen versehene, kräftig gegossene Kranz, welcher zum Tragen des Schachtes be- stimmt ist. Den Kranz giesst man in einzelnen Segment- stücken, welche auf den Säulen zusammenstossen und in ein- facher Weise, z. B. vermittelst an- gegossener Zapfen an den Enden und warm umgelegter Schmie- deeisenringe, unter einander wie mit den Säulen verbunden werden.
Zunächst, ehe der Schacht aufgemauert werden kann, muss nun der Blechmantel, welcher zur Umhüllung desselben be- stimmt ist, an Ort und Stelle gebracht werden. Derselbe stützt sich unten ebenfalls auf den Tragkranz für den Schacht und besteht aus einzelnen Eisen- blechtafeln von 10 bis 20 mm Stärke, welche gewöhnlich ver- nietet, bei dem abgebildeten Ofen dagegen, wie Fig. 81 er- kennen lässt, in den unteren neun Lagen verschraubt sind, damit man im Stande sei, die- selben während des Betriebes einzeln herauszunehmen und etwa erforderliche Reparaturen vorzunehmen. Jede einzelne Tafel ist zu diesem Ende mit
1)Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen 1879, Nr. 52.
Der Hochofen.
[Abbildung]
Fig. 81.
[Abbildung]
Fig. 82.
dass man wenigstens das Ge- stell, wie oben beschrieben, frei legte und den Schacht von Säu- len tragen liess.
Einer der neuesten Oefen dieser Art, welcher gegen Mitte der siebenziger Jahre zu Fried- rich-Wilhelmshütte bei Mülheim a. d. Ruhr erbaut wurde, ist in Fig. 81—83 abgebildet. 1)
Auf den Ständern a a, welche zugleich vermittelst an- geschraubter Consolen als Unter- stützung des Windleitungsrohres w dienen, ruht der mit auf- stehenden Rippen versehene, kräftig gegossene Kranz, welcher zum Tragen des Schachtes be- stimmt ist. Den Kranz giesst man in einzelnen Segment- stücken, welche auf den Säulen zusammenstossen und in ein- facher Weise, z. B. vermittelst an- gegossener Zapfen an den Enden und warm umgelegter Schmie- deeisenringe, unter einander wie mit den Säulen verbunden werden.
Zunächst, ehe der Schacht aufgemauert werden kann, muss nun der Blechmantel, welcher zur Umhüllung desselben be- stimmt ist, an Ort und Stelle gebracht werden. Derselbe stützt sich unten ebenfalls auf den Tragkranz für den Schacht und besteht aus einzelnen Eisen- blechtafeln von 10 bis 20 mm Stärke, welche gewöhnlich ver- nietet, bei dem abgebildeten Ofen dagegen, wie Fig. 81 er- kennen lässt, in den unteren neun Lagen verschraubt sind, damit man im Stande sei, die- selben während des Betriebes einzeln herauszunehmen und etwa erforderliche Reparaturen vorzunehmen. Jede einzelne Tafel ist zu diesem Ende mit
1)Glaser’s Annalen für Gewerbe und Bauwesen 1879, Nr. 52.
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[342/0392]
Der Hochofen.
[Abbildung Fig. 81.]
[Abbildung Fig. 82.]
dass man wenigstens das Ge-
stell, wie oben beschrieben, frei
legte und den Schacht von Säu-
len tragen liess.
Einer der neuesten Oefen
dieser Art, welcher gegen Mitte
der siebenziger Jahre zu Fried-
rich-Wilhelmshütte bei Mülheim
a. d. Ruhr erbaut wurde, ist in
Fig. 81—83 abgebildet. 1)
Auf den Ständern a a,
welche zugleich vermittelst an-
geschraubter Consolen als Unter-
stützung des Windleitungsrohres
w dienen, ruht der mit auf-
stehenden Rippen versehene,
kräftig gegossene Kranz, welcher
zum Tragen des Schachtes be-
stimmt ist. Den Kranz giesst
man in einzelnen Segment-
stücken, welche auf den Säulen
zusammenstossen und in ein-
facher Weise, z. B. vermittelst an-
gegossener Zapfen an den Enden
und warm umgelegter Schmie-
deeisenringe, unter einander wie
mit den Säulen verbunden
werden.
Zunächst, ehe der Schacht
aufgemauert werden kann, muss
nun der Blechmantel, welcher
zur Umhüllung desselben be-
stimmt ist, an Ort und Stelle
gebracht werden. Derselbe stützt
sich unten ebenfalls auf den
Tragkranz für den Schacht und
besteht aus einzelnen Eisen-
blechtafeln von 10 bis 20 mm
Stärke, welche gewöhnlich ver-
nietet, bei dem abgebildeten
Ofen dagegen, wie Fig. 81 er-
kennen lässt, in den unteren
neun Lagen verschraubt sind,
damit man im Stande sei, die-
selben während des Betriebes
einzeln herauszunehmen und
etwa erforderliche Reparaturen
vorzunehmen. Jede einzelne
Tafel ist zu diesem Ende mit
1) Glaser’s Annalen für Gewerbe und Bauwesen 1879, Nr. 52.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/392>, abgerufen am 05.12.2024.
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