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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Der Hochofen.
auf welchen das Gichtplateau in ganz ähnlicher Weise wie auf den
Consolen der Oefen mit Blechmantel befestigt wird.

In allen Fällen muss, wie schon früher betont wurde,
der Kernschacht des Ofens vollständig unabhängig von
dem Gichtplateau bleiben und darf nicht etwa als Unter-
stützung desselben benutzt werden; und damit der Schacht
beim Anblasen des Ofens sich in der Höhenrichtung frei
ausdehnen (wachsen) könne, muss zwischen der Oberkante
desselben und dem Gichtplateau ein Abstand bleiben, für
welchen man pro 1 m Höhe des ganzen Ofens
2--3 cm an-
nehmen kann
. Aus nahe liegenden Ursachen wachsen die Schächte
der Oefen mit Rauhgemäuer durchschnittlich am stärksten, diejenigen
der Oefen mit vollständig frei stehendem Schacht am wenigsten; doch
wird allerdings dieser Unterschied bei Bemessung jenes Zwischen-
raumes zum Theile durch den Umstand ausgeglichen, dass das am
Rauhgemäuer oder am Blechmantel befestigte Gichtplateau mit diesem
ebenfalls um ein gewisses Maass ansteigt.

Ohne jene Vorsichtsmaassregel würde nicht allein das Gichtplateau
durch den Schacht gehoben und unter Umständen theilweise von seiner
Unterlage losgerissen werden, sondern der Schacht würde auch durch
die beim Fahren mit Karren vom Gichtplateau aus auf denselben über-
tragenen Erschütterungen leicht Beschädigungen erleiden.

Die Gichtplateaus benachbarter Hochöfen von gleicher Höhe werden
durch eine eiserne Brücke mit einander verbunden. Ebenso wird der
Gichtaufzug (siehe unten) mit dem Gichtplateau in Verbindung gesetzt.
Eine Treppe -- gewöhnlich eine eiserne Wendeltreppe -- an geeigneter
Stelle ermöglicht die Befestigung des Plateaus.

Literatur.

A. Grössere Werke.

S. Jordan, Album du cours de metallurgie professe a l'ecole centrale
des arts et manufactures
. Paris 1875. Pl. XIV--XXVII.
A. v. Kerpely, Die Anlage und Einrichtung der Eisenhütten. Leipzig
1873. S. 569.
E. F. Dürre, Die Anlage und der Betrieb der Eisenhütten. Bd. 2 (noch
unvollendet). Leipzig 1882.
W. Hupfeld und W. Schermeng, Hochofenanlage des Cöln-Müsener
Bergwerks-Actienvereins zu Kreuzthal bei Siegen
. Halle 1871.

B. Abhandlungen.

Funk, Die Georgs-Marienhütte bei Osnabrück. Zeitschr. d. Ingenieur- und
Architecten-Vereins für Hannover, Bd. 17, S. 295.
Wiebmer, Hochofenanlage und Hochofenbetrieb in der Königlichen
Eisengiesserei zu Gleiwitz
. Zeitschr. für Berg-, Hütten- und Salinen-
wesen, Bd. 22, S. 253.
J. Schlink, Die neue Hochofenanlage der Friedrich-Wilhelmshütte zu
Mühlheim a. d. Ruhr. Glaser's
Annalen für Gewerbe und Bauwesen,
Bd. 5, S. 87.
J. Schlink, Neue Anordnung eines Hochofenschachtes. "Stahl und Eisen"
1881, S. 116.

Der Hochofen.
auf welchen das Gichtplateau in ganz ähnlicher Weise wie auf den
Consolen der Oefen mit Blechmantel befestigt wird.

In allen Fällen muss, wie schon früher betont wurde,
der Kernschacht des Ofens vollständig unabhängig von
dem Gichtplateau bleiben und darf nicht etwa als Unter-
stützung desselben benutzt werden; und damit der Schacht
beim Anblasen des Ofens sich in der Höhenrichtung frei
ausdehnen (wachsen) könne, muss zwischen der Oberkante
desselben und dem Gichtplateau ein Abstand bleiben, für
welchen man pro 1 m Höhe des ganzen Ofens
2—3 cm an-
nehmen kann
. Aus nahe liegenden Ursachen wachsen die Schächte
der Oefen mit Rauhgemäuer durchschnittlich am stärksten, diejenigen
der Oefen mit vollständig frei stehendem Schacht am wenigsten; doch
wird allerdings dieser Unterschied bei Bemessung jenes Zwischen-
raumes zum Theile durch den Umstand ausgeglichen, dass das am
Rauhgemäuer oder am Blechmantel befestigte Gichtplateau mit diesem
ebenfalls um ein gewisses Maass ansteigt.

Ohne jene Vorsichtsmaassregel würde nicht allein das Gichtplateau
durch den Schacht gehoben und unter Umständen theilweise von seiner
Unterlage losgerissen werden, sondern der Schacht würde auch durch
die beim Fahren mit Karren vom Gichtplateau aus auf denselben über-
tragenen Erschütterungen leicht Beschädigungen erleiden.

Die Gichtplateaus benachbarter Hochöfen von gleicher Höhe werden
durch eine eiserne Brücke mit einander verbunden. Ebenso wird der
Gichtaufzug (siehe unten) mit dem Gichtplateau in Verbindung gesetzt.
Eine Treppe — gewöhnlich eine eiserne Wendeltreppe — an geeigneter
Stelle ermöglicht die Befestigung des Plateaus.

Literatur.

A. Grössere Werke.

S. Jordan, Album du cours de métallurgie professé à l’école centrale
des arts et manufactures
. Paris 1875. Pl. XIV—XXVII.
A. v. Kerpely, Die Anlage und Einrichtung der Eisenhütten. Leipzig
1873. S. 569.
E. F. Dürre, Die Anlage und der Betrieb der Eisenhütten. Bd. 2 (noch
unvollendet). Leipzig 1882.
W. Hupfeld und W. Schermeng, Hochofenanlage des Cöln-Müsener
Bergwerks-Actienvereins zu Kreuzthal bei Siegen
. Halle 1871.

B. Abhandlungen.

Funk, Die Georgs-Marienhütte bei Osnabrück. Zeitschr. d. Ingenieur- und
Architecten-Vereins für Hannover, Bd. 17, S. 295.
Wiebmer, Hochofenanlage und Hochofenbetrieb in der Königlichen
Eisengiesserei zu Gleiwitz
. Zeitschr. für Berg-, Hütten- und Salinen-
wesen, Bd. 22, S. 253.
J. Schlink, Die neue Hochofenanlage der Friedrich-Wilhelmshütte zu
Mühlheim a. d. Ruhr. Glaser’s
Annalen für Gewerbe und Bauwesen,
Bd. 5, S. 87.
J. Schlink, Neue Anordnung eines Hochofenschachtes. „Stahl und Eisen“
1881, S. 116.
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[388/0442] Der Hochofen. auf welchen das Gichtplateau in ganz ähnlicher Weise wie auf den Consolen der Oefen mit Blechmantel befestigt wird. In allen Fällen muss, wie schon früher betont wurde, der Kernschacht des Ofens vollständig unabhängig von dem Gichtplateau bleiben und darf nicht etwa als Unter- stützung desselben benutzt werden; und damit der Schacht beim Anblasen des Ofens sich in der Höhenrichtung frei ausdehnen (wachsen) könne, muss zwischen der Oberkante desselben und dem Gichtplateau ein Abstand bleiben, für welchen man pro 1 m Höhe des ganzen Ofens 2—3 cm an- nehmen kann. Aus nahe liegenden Ursachen wachsen die Schächte der Oefen mit Rauhgemäuer durchschnittlich am stärksten, diejenigen der Oefen mit vollständig frei stehendem Schacht am wenigsten; doch wird allerdings dieser Unterschied bei Bemessung jenes Zwischen- raumes zum Theile durch den Umstand ausgeglichen, dass das am Rauhgemäuer oder am Blechmantel befestigte Gichtplateau mit diesem ebenfalls um ein gewisses Maass ansteigt. Ohne jene Vorsichtsmaassregel würde nicht allein das Gichtplateau durch den Schacht gehoben und unter Umständen theilweise von seiner Unterlage losgerissen werden, sondern der Schacht würde auch durch die beim Fahren mit Karren vom Gichtplateau aus auf denselben über- tragenen Erschütterungen leicht Beschädigungen erleiden. Die Gichtplateaus benachbarter Hochöfen von gleicher Höhe werden durch eine eiserne Brücke mit einander verbunden. Ebenso wird der Gichtaufzug (siehe unten) mit dem Gichtplateau in Verbindung gesetzt. Eine Treppe — gewöhnlich eine eiserne Wendeltreppe — an geeigneter Stelle ermöglicht die Befestigung des Plateaus. Literatur. A. Grössere Werke. S. Jordan, Album du cours de métallurgie professé à l’école centrale des arts et manufactures. Paris 1875. Pl. XIV—XXVII. A. v. Kerpely, Die Anlage und Einrichtung der Eisenhütten. Leipzig 1873. S. 569. E. F. Dürre, Die Anlage und der Betrieb der Eisenhütten. Bd. 2 (noch unvollendet). Leipzig 1882. W. Hupfeld und W. Schermeng, Hochofenanlage des Cöln-Müsener Bergwerks-Actienvereins zu Kreuzthal bei Siegen. Halle 1871. B. Abhandlungen. Funk, Die Georgs-Marienhütte bei Osnabrück. Zeitschr. d. Ingenieur- und Architecten-Vereins für Hannover, Bd. 17, S. 295. Wiebmer, Hochofenanlage und Hochofenbetrieb in der Königlichen Eisengiesserei zu Gleiwitz. Zeitschr. für Berg-, Hütten- und Salinen- wesen, Bd. 22, S. 253. J. Schlink, Die neue Hochofenanlage der Friedrich-Wilhelmshütte zu Mühlheim a. d. Ruhr. Glaser’s Annalen für Gewerbe und Bauwesen, Bd. 5, S. 87. J. Schlink, Neue Anordnung eines Hochofenschachtes. „Stahl und Eisen“ 1881, S. 116.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/442>, abgerufen am 05.12.2024.