Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes.
den eigentlichen Anschaffungskosten erfordert dasselbe eine sehr sorg- fältige Fundamentirung, ein Gebläsehaus von ansehnlicher Höhe und Länge, und die Beaufsichtigung und Wartung der Maschine ist, wenig- stens im Vergleiche zu den liegenden Maschinen, erschwert.
Fig. 114 zeigt in 1/175 der wirklichen Grösse eine gebräuchliche Anordnung eines eincylindrigen Balanciergebläses mit Kurbel und Schwungrad. 1) Rechts steht der Dampfcylinder, links der Gebläse- cylinder, durch Vermittelung des auf eisernen Säulen gelagerten Ba- lanciers von jenem aus angetrieben. An den Enden der Kolbenstangen sind die sogenannten Parallelogramme erkennbar, dazu bestimmt, die
[Abbildung]
Fig. 114.
Geradführung der Kolbenstangen bei der schwingenden Bewegung der Angriffspunkte am Balancier zu sichern.
Bei Betrieb durch Wasserkraft wird von dem Wasserrade (be- ziehentlich der Turbine) aus die Kurbelwelle angetrieben und von hier aus die Bewegung durch die Schubstange auf den Balancier über- tragen. Da der Dampfcylinder in Wegfall kommt, kann die Kurbel- welle alsdann senkrecht unter der Angriffsstelle der Schubstange am Balancier liegen.
Mehrcylindrige Maschinen sind ziemlich selten, da man dem stehen- den Gebläsecylinder ohne Nachtheil einen grösseren Durchmesser als dem Cylinder der liegenden Gebläse geben kann. Bei denselben ist für jedes Cylinderpaar (Dampf- und Gebläsecylinder) ein besonderer Balancier erforderlich und die Schubstangen treiben die gemeinschaft-
1) Gebläse des Eisenwerkes Vulkan, Schlink, a. a. O.
Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes.
den eigentlichen Anschaffungskosten erfordert dasselbe eine sehr sorg- fältige Fundamentirung, ein Gebläsehaus von ansehnlicher Höhe und Länge, und die Beaufsichtigung und Wartung der Maschine ist, wenig- stens im Vergleiche zu den liegenden Maschinen, erschwert.
Fig. 114 zeigt in 1/175 der wirklichen Grösse eine gebräuchliche Anordnung eines eincylindrigen Balanciergebläses mit Kurbel und Schwungrad. 1) Rechts steht der Dampfcylinder, links der Gebläse- cylinder, durch Vermittelung des auf eisernen Säulen gelagerten Ba- lanciers von jenem aus angetrieben. An den Enden der Kolbenstangen sind die sogenannten Parallelogramme erkennbar, dazu bestimmt, die
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Fig. 114.
Geradführung der Kolbenstangen bei der schwingenden Bewegung der Angriffspunkte am Balancier zu sichern.
Bei Betrieb durch Wasserkraft wird von dem Wasserrade (be- ziehentlich der Turbine) aus die Kurbelwelle angetrieben und von hier aus die Bewegung durch die Schubstange auf den Balancier über- tragen. Da der Dampfcylinder in Wegfall kommt, kann die Kurbel- welle alsdann senkrecht unter der Angriffsstelle der Schubstange am Balancier liegen.
Mehrcylindrige Maschinen sind ziemlich selten, da man dem stehen- den Gebläsecylinder ohne Nachtheil einen grösseren Durchmesser als dem Cylinder der liegenden Gebläse geben kann. Bei denselben ist für jedes Cylinderpaar (Dampf- und Gebläsecylinder) ein besonderer Balancier erforderlich und die Schubstangen treiben die gemeinschaft-
1) Gebläse des Eisenwerkes Vulkan, Schlink, a. a. O.
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Die Erzeugung, Erhitzung und Fortleitung des Gebläsewindes.
den eigentlichen Anschaffungskosten erfordert dasselbe eine sehr sorg-
fältige Fundamentirung, ein Gebläsehaus von ansehnlicher Höhe und
Länge, und die Beaufsichtigung und Wartung der Maschine ist, wenig-
stens im Vergleiche zu den liegenden Maschinen, erschwert.
Fig. 114 zeigt in 1/175 der wirklichen Grösse eine gebräuchliche
Anordnung eines eincylindrigen Balanciergebläses mit Kurbel und
Schwungrad. 1) Rechts steht der Dampfcylinder, links der Gebläse-
cylinder, durch Vermittelung des auf eisernen Säulen gelagerten Ba-
lanciers von jenem aus angetrieben. An den Enden der Kolbenstangen
sind die sogenannten Parallelogramme erkennbar, dazu bestimmt, die
[Abbildung Fig. 114.]
Geradführung der Kolbenstangen bei der schwingenden Bewegung der
Angriffspunkte am Balancier zu sichern.
Bei Betrieb durch Wasserkraft wird von dem Wasserrade (be-
ziehentlich der Turbine) aus die Kurbelwelle angetrieben und von hier
aus die Bewegung durch die Schubstange auf den Balancier über-
tragen. Da der Dampfcylinder in Wegfall kommt, kann die Kurbel-
welle alsdann senkrecht unter der Angriffsstelle der Schubstange am
Balancier liegen.
Mehrcylindrige Maschinen sind ziemlich selten, da man dem stehen-
den Gebläsecylinder ohne Nachtheil einen grösseren Durchmesser als
dem Cylinder der liegenden Gebläse geben kann. Bei denselben ist
für jedes Cylinderpaar (Dampf- und Gebläsecylinder) ein besonderer
Balancier erforderlich und die Schubstangen treiben die gemeinschaft-
1) Gebläse des Eisenwerkes Vulkan, Schlink, a. a. O.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/450>, abgerufen am 05.12.2024.
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