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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Brennstoffe.

Die Geschwindigkeit des Niederfallens im Wasser ist jedoch, wie
schon angedeutet wurde, nicht allein von dem specifischen Gewichte,
sondern auch von der Grösse und Form der einzelnen Körner abhängig.
Solche Körner, welche im Wasser mit gleicher Geschwindigkeit herab-
sinken, heissen gleichfällig. Alle gleichfälligen Körner zusammen
bilden eine Sorte, alle gleich grossen eine Classe. Die Trennung
nach den verschiedenen Sorten wird durch Setzen bewirkt, d. h. durch
die geschilderte Einwirkung des ruhig stehenden, aufsteigenden oder
fliessenden Wassers auf die zu sortirenden Körner, wobei diese in ver-
schiedenen Lagen sich in dem Wasser absetzen. Die sämmtlichen zur
Durchführung dieser Arbeiten erforderlichen Apparate bilden zusammen
die Wäsche; das Verfahren der Trennung brauchbarer Bestandtheile
von den unbrauchbaren im Allgemeinen heisst die Separation.

Damit aber in der Wäsche die Aufgabe, eine möglichst vollkommene
Trennung der Berge von den Kohlen zu bewirken, gelöst werden könne,
ist es, wie schon gesagt, erforderlich, dass die zu trennenden Körper
annähernd gleiche Korngrösse besitzen. Je grösser das einzelne Stück
ist, desto rascher sinkt es im Wasser zu Boden oder desto grösser muss
die Geschwindigkeit des aufsteigenden Wasserstromes sein, um es eben-
falls aufwärts zu bewegen; wollte man also Gemenge von sehr ver-
schiedener Korngrösse in dieser Weise behandeln, so würden die
specifisch schwereren kleineren und die specifisch leichteren grösseren
Stücke mit einander niederfallen und eine Trennung der verschiedenen
Bestandtheile nicht erreicht werden.

Die Geschwindigkeit v, mit welcher ein Körper von der unregel-
mässigen Form, wie sie die Kohlenstücke zu besitzen pflegen, im ruhig
stehenden Wasser niederfällt, oder welche das aufsteigende Wasser
besitzen muss, um sein Niederfallen zu verhindern, ist nach Rittinger 1)
[Formel 1] ,
in welcher Formel

D den Durchmesser einer Sieböffnung bezeichnet, durch welche
der betreffende Körper hindurchfallen kann; und

d das specifische Gewicht desselben angiebt.

Diese Formel bestätigt in bündiger Form das Gesagte. Es ist
demnach erforderlich, die Steinkohlen, ehe sie durch Waschen gereinigt
werden können, einer Classirung, d. h. einer Sonderung nach der
Korngrösse zu unterwerfen. Da aber die einzelnen Kohlenstücke noch
um so mehr fremde Bestandtheile eingeschlossen enthalten, je grösser
sie sind, so ist es ferner erforderlich, eine Zerkleinerung der aus-
gesonderten grösseren, insbesondere auch der durchwachsenen, Kohlen-
stücke vorzunehmen; und die sämmtlichen, für die Aufbereitung der
Kohlen auszuführenden Arbeiten sondern sich deshalb in folgende drei
Gruppen:

1) Zerkleinerung.
2) Classirung.
3) Sortirung (Waschen).
1) Rittinger, Lehrbuch der Aufbereitungskunde, Berlin 1867, S. 191.
Die Brennstoffe.

Die Geschwindigkeit des Niederfallens im Wasser ist jedoch, wie
schon angedeutet wurde, nicht allein von dem specifischen Gewichte,
sondern auch von der Grösse und Form der einzelnen Körner abhängig.
Solche Körner, welche im Wasser mit gleicher Geschwindigkeit herab-
sinken, heissen gleichfällig. Alle gleichfälligen Körner zusammen
bilden eine Sorte, alle gleich grossen eine Classe. Die Trennung
nach den verschiedenen Sorten wird durch Setzen bewirkt, d. h. durch
die geschilderte Einwirkung des ruhig stehenden, aufsteigenden oder
fliessenden Wassers auf die zu sortirenden Körner, wobei diese in ver-
schiedenen Lagen sich in dem Wasser absetzen. Die sämmtlichen zur
Durchführung dieser Arbeiten erforderlichen Apparate bilden zusammen
die Wäsche; das Verfahren der Trennung brauchbarer Bestandtheile
von den unbrauchbaren im Allgemeinen heisst die Separation.

Damit aber in der Wäsche die Aufgabe, eine möglichst vollkommene
Trennung der Berge von den Kohlen zu bewirken, gelöst werden könne,
ist es, wie schon gesagt, erforderlich, dass die zu trennenden Körper
annähernd gleiche Korngrösse besitzen. Je grösser das einzelne Stück
ist, desto rascher sinkt es im Wasser zu Boden oder desto grösser muss
die Geschwindigkeit des aufsteigenden Wasserstromes sein, um es eben-
falls aufwärts zu bewegen; wollte man also Gemenge von sehr ver-
schiedener Korngrösse in dieser Weise behandeln, so würden die
specifisch schwereren kleineren und die specifisch leichteren grösseren
Stücke mit einander niederfallen und eine Trennung der verschiedenen
Bestandtheile nicht erreicht werden.

Die Geschwindigkeit v, mit welcher ein Körper von der unregel-
mässigen Form, wie sie die Kohlenstücke zu besitzen pflegen, im ruhig
stehenden Wasser niederfällt, oder welche das aufsteigende Wasser
besitzen muss, um sein Niederfallen zu verhindern, ist nach Rittinger 1)
[Formel 1] ,
in welcher Formel

D den Durchmesser einer Sieböffnung bezeichnet, durch welche
der betreffende Körper hindurchfallen kann; und

δ das specifische Gewicht desselben angiebt.

Diese Formel bestätigt in bündiger Form das Gesagte. Es ist
demnach erforderlich, die Steinkohlen, ehe sie durch Waschen gereinigt
werden können, einer Classirung, d. h. einer Sonderung nach der
Korngrösse zu unterwerfen. Da aber die einzelnen Kohlenstücke noch
um so mehr fremde Bestandtheile eingeschlossen enthalten, je grösser
sie sind, so ist es ferner erforderlich, eine Zerkleinerung der aus-
gesonderten grösseren, insbesondere auch der durchwachsenen, Kohlen-
stücke vorzunehmen; und die sämmtlichen, für die Aufbereitung der
Kohlen auszuführenden Arbeiten sondern sich deshalb in folgende drei
Gruppen:

1) Zerkleinerung.
2) Classirung.
3) Sortirung (Waschen).
1) Rittinger, Lehrbuch der Aufbereitungskunde, Berlin 1867, S. 191.
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[48/0076] Die Brennstoffe. Die Geschwindigkeit des Niederfallens im Wasser ist jedoch, wie schon angedeutet wurde, nicht allein von dem specifischen Gewichte, sondern auch von der Grösse und Form der einzelnen Körner abhängig. Solche Körner, welche im Wasser mit gleicher Geschwindigkeit herab- sinken, heissen gleichfällig. Alle gleichfälligen Körner zusammen bilden eine Sorte, alle gleich grossen eine Classe. Die Trennung nach den verschiedenen Sorten wird durch Setzen bewirkt, d. h. durch die geschilderte Einwirkung des ruhig stehenden, aufsteigenden oder fliessenden Wassers auf die zu sortirenden Körner, wobei diese in ver- schiedenen Lagen sich in dem Wasser absetzen. Die sämmtlichen zur Durchführung dieser Arbeiten erforderlichen Apparate bilden zusammen die Wäsche; das Verfahren der Trennung brauchbarer Bestandtheile von den unbrauchbaren im Allgemeinen heisst die Separation. Damit aber in der Wäsche die Aufgabe, eine möglichst vollkommene Trennung der Berge von den Kohlen zu bewirken, gelöst werden könne, ist es, wie schon gesagt, erforderlich, dass die zu trennenden Körper annähernd gleiche Korngrösse besitzen. Je grösser das einzelne Stück ist, desto rascher sinkt es im Wasser zu Boden oder desto grösser muss die Geschwindigkeit des aufsteigenden Wasserstromes sein, um es eben- falls aufwärts zu bewegen; wollte man also Gemenge von sehr ver- schiedener Korngrösse in dieser Weise behandeln, so würden die specifisch schwereren kleineren und die specifisch leichteren grösseren Stücke mit einander niederfallen und eine Trennung der verschiedenen Bestandtheile nicht erreicht werden. Die Geschwindigkeit v, mit welcher ein Körper von der unregel- mässigen Form, wie sie die Kohlenstücke zu besitzen pflegen, im ruhig stehenden Wasser niederfällt, oder welche das aufsteigende Wasser besitzen muss, um sein Niederfallen zu verhindern, ist nach Rittinger 1) [FORMEL], in welcher Formel D den Durchmesser einer Sieböffnung bezeichnet, durch welche der betreffende Körper hindurchfallen kann; und δ das specifische Gewicht desselben angiebt. Diese Formel bestätigt in bündiger Form das Gesagte. Es ist demnach erforderlich, die Steinkohlen, ehe sie durch Waschen gereinigt werden können, einer Classirung, d. h. einer Sonderung nach der Korngrösse zu unterwerfen. Da aber die einzelnen Kohlenstücke noch um so mehr fremde Bestandtheile eingeschlossen enthalten, je grösser sie sind, so ist es ferner erforderlich, eine Zerkleinerung der aus- gesonderten grösseren, insbesondere auch der durchwachsenen, Kohlen- stücke vorzunehmen; und die sämmtlichen, für die Aufbereitung der Kohlen auszuführenden Arbeiten sondern sich deshalb in folgende drei Gruppen: 1) Zerkleinerung. 2) Classirung. 3) Sortirung (Waschen). 1) Rittinger, Lehrbuch der Aufbereitungskunde, Berlin 1867, S. 191.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/76>, abgerufen am 29.11.2024.