sind Wacken, Marmor, Feuersteine, Quartze, Kiese, Metalle, und Edelsteine. Man kann leicht sagen, es sind versteiner- te, metallisirte Thiere; Aber es ist schwer zu erweisen. Jch hoffe es einigermassen be- reits gethan zu haben, ohne was andere weit geschicktere Leute schon vor mir gezeiget ha- ben. Jch räume dem Herrn Bertrand daher gerne ein, was er kurtz darauf sagt. Jhr innerstes Wesen ist Stein, Marmor, Kieß, oder Metalle. Das wäre eine wahre Verwandlung. Was würde mir aber der Herr Bertrand antworten, wenn ich ihm Schraubschneckensteine von Rieders- dorf (3 Meilen von hier) zeigte, welche von aussen noch sehr wenig verändert, deren in- nere Wendungen aber zu einer Spath-Druse mit völliger Beybehaltung ihrer vorigen Ge- stalt geworden wären, und wieder andere, welche gantz zu Spath, doch mit Bey- behaltung ihrer völligen Gestalt geworden wären. Der Herr Bertrand wendet in den gleich darauf folgenden §. ein, daß man zweyschaalige versteinerte Muscheln fände, welche zu wären, und doch, wenn man solche aufmache, kleine Crystallen darinne fände, welche aus eben den Theilen bestünden, wor- aus das Erdlager wäre, worinne solche lä- gen. Dieses ist andem, allein, es wird nie- mals kein andrer Crystall darinne stecken, als von Kalckspath: diese entstehen, wenn das
Wasser
ſind Wacken, Marmor, Feuerſteine, Quartze, Kieſe, Metalle, und Edelſteine. Man kann leicht ſagen, es ſind verſteiner- te, metalliſirte Thiere; Aber es iſt ſchwer zu erweiſen. Jch hoffe es einigermaſſen be- reits gethan zu haben, ohne was andere weit geſchicktere Leute ſchon vor mir gezeiget ha- ben. Jch raͤume dem Herrn Bertrand daher gerne ein, was er kurtz darauf ſagt. Jhr innerſtes Weſen iſt Stein, Marmor, Kieß, oder Metalle. Das waͤre eine wahre Verwandlung. Was wuͤrde mir aber der Herr Bertrand antworten, wenn ich ihm Schraubſchneckenſteine von Rieders- dorf (3 Meilen von hier) zeigte, welche von auſſen noch ſehr wenig veraͤndert, deren in- nere Wendungen aber zu einer Spath-Druſe mit voͤlliger Beybehaltung ihrer vorigen Ge- ſtalt geworden waͤren, und wieder andere, welche gantz zu Spath, doch mit Bey- behaltung ihrer voͤlligen Geſtalt geworden waͤren. Der Herr Bertrand wendet in den gleich darauf folgenden §. ein, daß man zweyſchaalige verſteinerte Muſcheln faͤnde, welche zu waͤren, und doch, wenn man ſolche aufmache, kleine Cryſtallen darinne faͤnde, welche aus eben den Theilen beſtuͤnden, wor- aus das Erdlager waͤre, worinne ſolche laͤ- gen. Dieſes iſt andem, allein, es wird nie- mals kein andrer Cryſtall darinne ſtecken, als von Kalckſpath: dieſe entſtehen, wenn das
Waſſer
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ſind Wacken, Marmor, Feuerſteine,
Quartze, Kieſe, Metalle, und Edelſteine.
Man kann leicht ſagen, es ſind verſteiner-
te, metalliſirte Thiere; Aber es iſt ſchwer
zu erweiſen. Jch hoffe es einigermaſſen be-
reits gethan zu haben, ohne was andere weit
geſchicktere Leute ſchon vor mir gezeiget ha-
ben. Jch raͤume dem Herrn Bertrand daher
gerne ein, was er kurtz darauf ſagt. Jhr
innerſtes Weſen iſt Stein, Marmor,
Kieß, oder Metalle. Das waͤre eine
wahre Verwandlung. Was wuͤrde mir
aber der Herr Bertrand antworten, wenn
ich ihm Schraubſchneckenſteine von Rieders-
dorf (3 Meilen von hier) zeigte, welche von
auſſen noch ſehr wenig veraͤndert, deren in-
nere Wendungen aber zu einer Spath-Druſe
mit voͤlliger Beybehaltung ihrer vorigen Ge-
ſtalt geworden waͤren, und wieder andere,
welche gantz zu Spath, doch mit Bey-
behaltung ihrer voͤlligen Geſtalt geworden
waͤren. Der Herr Bertrand wendet in den
gleich darauf folgenden §. ein, daß man
zweyſchaalige verſteinerte Muſcheln faͤnde,
welche zu waͤren, und doch, wenn man ſolche
aufmache, kleine Cryſtallen darinne faͤnde,
welche aus eben den Theilen beſtuͤnden, wor-
aus das Erdlager waͤre, worinne ſolche laͤ-
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/155>, abgerufen am 27.11.2024.
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