Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.nen Bergen ablaufen, noch wegen des star- ben G 4
nen Bergen ablaufen, noch wegen des ſtar- ben G 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0185" n="103"/> nen Bergen ablaufen, noch wegen des ſtar-<lb/> cken Thon-Lagers verſincken konnten, fo ent-<lb/> ſtanden daraus auf denen hoͤchſten Bergen<lb/> durch Verfaulung derer nach und nach ge-<lb/> wachſenen Pflantzen, Turflagen, z. E. auf dem<lb/> Blocks-Berge. Folgende Figur <hi rendition="#aq">F.</hi> wird die<lb/> Sache deutlich machen, <hi rendition="#aq">a.b.</hi> ſind 2 hohe Berge,<lb/> welche hinter dem Berge <hi rendition="#aq">c.</hi> der vor beyden lie-<lb/> get, zuſammenhaͤngen, welches hier durch<lb/> die Linie <hi rendition="#aq">d.</hi> angezeiget wird. Als die Waſſer<lb/> nicht mehr mit denen Spitzen derer Berge<lb/><hi rendition="#aq">a. b. c.</hi> ſoͤhlig ſtanden, ſo konnten ſie wegen<lb/> Feſte des Geſteins auch nicht weiter durch-<lb/> reiſſen, ſie blieben alſo in den Raum oder<lb/> Keſſel zwiſchen <hi rendition="#aq">a. b. c. d.</hi> ſtehen, und verfielen<lb/> ſich, wie geſagt, auf denen Kluͤften nach und<lb/> nach, oder es ſaugte ſie Luft und Wind nach<lb/> und nach weg. Es ſetzten ſich nach und nach<lb/> die darinn befindlichen erdigen, ſchlammigen,<lb/> kalckigen Theile und machten Schichten, in<lb/> welchen ſich zugleich die Seegeſchoͤpfe ver-<lb/> ſencket ſahen, welche nicht zu rechter Zeit,<lb/> noch mit der Fluth nach den flachen Lande<lb/> waren gefuͤhrt worden. Man findet daher<lb/> auf denen erhabenſten Oertern oͤfters verſtei-<lb/> nertes Muſchelwerck, niemals aber Fiſche.<lb/> Um auch hiervon die Urſache zu beſtimmen,<lb/> ſo will ich meinen Leſer auf die taͤgliche Erfah.<lb/> rung verweiſen. Wenn ein groſſer Teich aus-<lb/> reiſſet, iſt es nicht andem, die Fiſche gehn am er-<lb/> ſten mit fort, Schnecken u. Muſcheln aber blei-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ben</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [103/0185]
nen Bergen ablaufen, noch wegen des ſtar-
cken Thon-Lagers verſincken konnten, fo ent-
ſtanden daraus auf denen hoͤchſten Bergen
durch Verfaulung derer nach und nach ge-
wachſenen Pflantzen, Turflagen, z. E. auf dem
Blocks-Berge. Folgende Figur F. wird die
Sache deutlich machen, a.b. ſind 2 hohe Berge,
welche hinter dem Berge c. der vor beyden lie-
get, zuſammenhaͤngen, welches hier durch
die Linie d. angezeiget wird. Als die Waſſer
nicht mehr mit denen Spitzen derer Berge
a. b. c. ſoͤhlig ſtanden, ſo konnten ſie wegen
Feſte des Geſteins auch nicht weiter durch-
reiſſen, ſie blieben alſo in den Raum oder
Keſſel zwiſchen a. b. c. d. ſtehen, und verfielen
ſich, wie geſagt, auf denen Kluͤften nach und
nach, oder es ſaugte ſie Luft und Wind nach
und nach weg. Es ſetzten ſich nach und nach
die darinn befindlichen erdigen, ſchlammigen,
kalckigen Theile und machten Schichten, in
welchen ſich zugleich die Seegeſchoͤpfe ver-
ſencket ſahen, welche nicht zu rechter Zeit,
noch mit der Fluth nach den flachen Lande
waren gefuͤhrt worden. Man findet daher
auf denen erhabenſten Oertern oͤfters verſtei-
nertes Muſchelwerck, niemals aber Fiſche.
Um auch hiervon die Urſache zu beſtimmen,
ſo will ich meinen Leſer auf die taͤgliche Erfah.
rung verweiſen. Wenn ein groſſer Teich aus-
reiſſet, iſt es nicht andem, die Fiſche gehn am er-
ſten mit fort, Schnecken u. Muſcheln aber blei-
ben
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