mit begreiffe, und kommen nun von Qued- linburg aus, hinter Ballenstädt nach Oppe- rode und Mäußdorf, wo ebenfals Steinkoh- len-Flötze anschieben. Das nicht allzuweit da- von gelegne Danckerode aber, gehört schon zum Gange folglich dem von Anfange der Welt gewesenen Gebürge. Es gehet also das vor dem Hartz vorliegende Flötz-Gebür- ge, von Opperode gegen Falckenstein, allwo Schiefern zu Tage ausstreichen, über Nen- dorf gegen Hermannsacker, allwo ansehnliche Kupferschiefer-Flötze, ferner auf Osterode, Hartzungen, wo überall das Dachgebürge derer Schiefern auch die Schiefern selbst zu Tage ausstreichen, so wie bey den dabey ge- legenen Städtgen Neustadt und Jhlefeldt die Steinkohlen-Flötze würcklich gebaut wer- den. Diese Flötzgebürge von Schiefern, Kalckgebürge streichen bey Wofeleben, Branderode, gegen die Sachsa, Steine, Schartzfeld, allwo theils Bitter-Kalck-Flötze, an letztern Orten aber ordentliche Schiefer- Flötze zu Tage ausstreichen: von da ziehet sich das vorliegende Flötzgebürge bey Oste- rode vorbey bis an Goßlar, wo allerorten Kalckstein-Flötze, als bey Badenhausen, Git- tel, Seesen, sich spühren lasseu. Dieses ist eine Gegend, die meinen angeführten Satz deutlich erweiset. Wir wollen aber nun auch andre dergleichen Gegenden besehen. Meine Leser vergeben mir, daß ich sie so weit-
läuftig
mit begreiffe, und kommen nun von Qued- linburg aus, hinter Ballenſtaͤdt nach Oppe- rode und Maͤußdorf, wo ebenfals Steinkoh- len-Floͤtze anſchieben. Das nicht allzuweit da- von gelegne Danckerode aber, gehoͤrt ſchon zum Gange folglich dem von Anfange der Welt geweſenen Gebuͤrge. Es gehet alſo das vor dem Hartz vorliegende Floͤtz-Gebuͤr- ge, von Opperode gegen Falckenſtein, allwo Schiefern zu Tage ausſtreichen, uͤber Nen- dorf gegen Hermannsacker, allwo anſehnliche Kupferſchiefer-Floͤtze, ferner auf Oſterode, Hartzungen, wo uͤberall das Dachgebuͤrge derer Schiefern auch die Schiefern ſelbſt zu Tage ausſtreichen, ſo wie bey den dabey ge- legenen Staͤdtgen Neuſtadt und Jhlefeldt die Steinkohlen-Floͤtze wuͤrcklich gebaut wer- den. Dieſe Floͤtzgebuͤrge von Schiefern, Kalckgebuͤrge ſtreichen bey Wofeleben, Branderode, gegen die Sachſa, Steine, Schartzfeld, allwo theils Bitter-Kalck-Floͤtze, an letztern Orten aber ordentliche Schiefer- Floͤtze zu Tage ausſtreichen: von da ziehet ſich das vorliegende Floͤtzgebuͤrge bey Oſte- rode vorbey bis an Goßlar, wo allerorten Kalckſtein-Floͤtze, als bey Badenhauſen, Git- tel, Seeſen, ſich ſpuͤhren laſſeu. Dieſes iſt eine Gegend, die meinen angefuͤhrten Satz deutlich erweiſet. Wir wollen aber nun auch andre dergleichen Gegenden beſehen. Meine Leſer vergeben mir, daß ich ſie ſo weit-
laͤuftig
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mit begreiffe, und kommen nun von Qued-
linburg aus, hinter Ballenſtaͤdt nach Oppe-
rode und Maͤußdorf, wo ebenfals Steinkoh-
len-Floͤtze anſchieben. Das nicht allzuweit da-
von gelegne Danckerode aber, gehoͤrt ſchon
zum Gange folglich dem von Anfange der
Welt geweſenen Gebuͤrge. Es gehet alſo
das vor dem Hartz vorliegende Floͤtz-Gebuͤr-
ge, von Opperode gegen Falckenſtein, allwo
Schiefern zu Tage ausſtreichen, uͤber Nen-
dorf gegen Hermannsacker, allwo anſehnliche
Kupferſchiefer-Floͤtze, ferner auf Oſterode,
Hartzungen, wo uͤberall das Dachgebuͤrge
derer Schiefern auch die Schiefern ſelbſt zu
Tage ausſtreichen, ſo wie bey den dabey ge-
legenen Staͤdtgen Neuſtadt und Jhlefeldt
die Steinkohlen-Floͤtze wuͤrcklich gebaut wer-
den. Dieſe Floͤtzgebuͤrge von Schiefern,
Kalckgebuͤrge ſtreichen bey Wofeleben,
Branderode, gegen die Sachſa, Steine,
Schartzfeld, allwo theils Bitter-Kalck-Floͤtze,
an letztern Orten aber ordentliche Schiefer-
Floͤtze zu Tage ausſtreichen: von da ziehet
ſich das vorliegende Floͤtzgebuͤrge bey Oſte-
rode vorbey bis an Goßlar, wo allerorten
Kalckſtein-Floͤtze, als bey Badenhauſen, Git-
tel, Seeſen, ſich ſpuͤhren laſſeu. Dieſes iſt
eine Gegend, die meinen angefuͤhrten Satz
deutlich erweiſet. Wir wollen aber nun
auch andre dergleichen Gegenden beſehen.
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/190>, abgerufen am 27.11.2024.
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