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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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weggieng, und einige Zeit die Wasser über
und über sölig stunden, da fielen zuerst die
groben Sand- und Stein-Theile, welche
von der Fluth mit fortgerissen waren. Hier-
aus entstand das wahre rothe todte, welches
wir unter denen Stein-Kohlen finden. Es
ist keine Nothwendigkeit, daß es eben roth
seyn muß, denn diese Farbe ist zufällig, sie
rühret von dem beygemischten Eisen-Theilen
her, und zeiget, von was vor einem Gebürge
diese Erden und Sand abgeschwemmet wor-
den. Es ist genug, wenn ich sage, das
wahre todte, oder die allerunterste Schicht ist
ein festes Gemenge von Thon- und Kalck-
Erde mit groben Sande. Alsdenn setzten
sich schichtweise die andern Arten von Erden,
je nachdem sie mehr oder weniger schwer wa-
ren. Auf diese unterste Schicht folgten meh-
rere, worunter diejenige war, welche nach der
Zeit zu Stein-Kohle geworden, über dieses
verschiedene andere bis auf eine gewisse Art
von Gestein, welche gemeiniglich roth, gelb
oder braun ist, und dieses war das erste Fal-
len der im Wasser aufgelösten Theile. Als
nach der Zeit die Wasser von denen Spitzen
der Gebürge wegfielen, so rissen sie noch wie-
der von neuem viele Theile von Bergen loß;
der Wind, welcher darzu wehete, brachte
das Wasser in stärckere Bewegung, und ver-
mehrte hierdurch dessen Force. Endlich
stand es natürlicher weise lange auf dem

flachen

weggieng, und einige Zeit die Waſſer uͤber
und uͤber ſoͤlig ſtunden, da fielen zuerſt die
groben Sand- und Stein-Theile, welche
von der Fluth mit fortgeriſſen waren. Hier-
aus entſtand das wahre rothe todte, welches
wir unter denen Stein-Kohlen finden. Es
iſt keine Nothwendigkeit, daß es eben roth
ſeyn muß, denn dieſe Farbe iſt zufaͤllig, ſie
ruͤhret von dem beygemiſchten Eiſen-Theilen
her, und zeiget, von was vor einem Gebuͤrge
dieſe Erden und Sand abgeſchwemmet wor-
den. Es iſt genug, wenn ich ſage, das
wahre todte, oder die allerunterſte Schicht iſt
ein feſtes Gemenge von Thon- und Kalck-
Erde mit groben Sande. Alsdenn ſetzten
ſich ſchichtweiſe die andern Arten von Erden,
je nachdem ſie mehr oder weniger ſchwer wa-
ren. Auf dieſe unterſte Schicht folgten meh-
rere, worunter diejenige war, welche nach der
Zeit zu Stein-Kohle geworden, uͤber dieſes
verſchiedene andere bis auf eine gewiſſe Art
von Geſtein, welche gemeiniglich roth, gelb
oder braun iſt, und dieſes war das erſte Fal-
len der im Waſſer aufgeloͤſten Theile. Als
nach der Zeit die Waſſer von denen Spitzen
der Gebuͤrge wegfielen, ſo riſſen ſie noch wie-
der von neuem viele Theile von Bergen loß;
der Wind, welcher darzu wehete, brachte
das Waſſer in ſtaͤrckere Bewegung, und ver-
mehrte hierdurch deſſen Force. Endlich
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[146/0234] weggieng, und einige Zeit die Waſſer uͤber und uͤber ſoͤlig ſtunden, da fielen zuerſt die groben Sand- und Stein-Theile, welche von der Fluth mit fortgeriſſen waren. Hier- aus entſtand das wahre rothe todte, welches wir unter denen Stein-Kohlen finden. Es iſt keine Nothwendigkeit, daß es eben roth ſeyn muß, denn dieſe Farbe iſt zufaͤllig, ſie ruͤhret von dem beygemiſchten Eiſen-Theilen her, und zeiget, von was vor einem Gebuͤrge dieſe Erden und Sand abgeſchwemmet wor- den. Es iſt genug, wenn ich ſage, das wahre todte, oder die allerunterſte Schicht iſt ein feſtes Gemenge von Thon- und Kalck- Erde mit groben Sande. Alsdenn ſetzten ſich ſchichtweiſe die andern Arten von Erden, je nachdem ſie mehr oder weniger ſchwer wa- ren. Auf dieſe unterſte Schicht folgten meh- rere, worunter diejenige war, welche nach der Zeit zu Stein-Kohle geworden, uͤber dieſes verſchiedene andere bis auf eine gewiſſe Art von Geſtein, welche gemeiniglich roth, gelb oder braun iſt, und dieſes war das erſte Fal- len der im Waſſer aufgeloͤſten Theile. Als nach der Zeit die Waſſer von denen Spitzen der Gebuͤrge wegfielen, ſo riſſen ſie noch wie- der von neuem viele Theile von Bergen loß; der Wind, welcher darzu wehete, brachte das Waſſer in ſtaͤrckere Bewegung, und ver- mehrte hierdurch deſſen Force. Endlich ſtand es natuͤrlicher weiſe lange auf dem flachen

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/234>, abgerufen am 21.11.2024.