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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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Lachter, Zoll
14) An solcher hängen die sogenannten
Flötzertzte, welche theils ebenfalls aus
einer Art von reichen Schiefern beste-
hen; theils aber nicht selten ein blosses
grünes Sandgestein sind, welche aber
an Kupfer-Gehalt reich sind   - 1
Hier ist zu mercken, daß öfters an statt der
Kupferschiefer und besagter Flötz-Ertzte sich
eine Art von Gestein zeiget, welche gantz
ganghaftig aussiehet, mehrentheils in Spath
bestehet, gantz seyger stehet, und stahlreine
derbe gelbe Kupferertzte, Kobold, auch wohl
Bleyglantz führet. Man nennet diese Art
Wechsel, weil hier die Schiefern mit gantz
artigen Gestein abwechseln, und selbst auch
die Stellung dererselben, an statt horizontal
anzustehen, mit der perpendicularen von der
Natur verwechselt ist. Man erinnere sich,
was ich vorher von Entstehung derer Flötze
gesagt habe, daß als hier und da die neu ent-
standenen Flötze geborsten, solche mit aufge-
löster Kalck-Erde nach und nach ausgefüllet
worden, welche Kalck-Erde durch den Bey-
tritt des vitriolsauren Selenit wird.
15) Hingegen haben die Bergleute
das darauf folgende Gestein, welches
aus Kalck und Thon-Erde mit groben
Sand und mäßigen Steinen vermischt
bestehet, und gemeiniglich mächtig ist,
gantz unrecht den Hornstein genennet   1/2.
16) Un-
L 3
Lachter, Zoll
14) An ſolcher haͤngen die ſogenannten
Floͤtzertzte, welche theils ebenfalls aus
einer Art von reichen Schiefern beſte-
hen; theils aber nicht ſelten ein bloſſes
gruͤnes Sandgeſtein ſind, welche aber
an Kupfer-Gehalt reich ſind   ‒ 1
Hier iſt zu mercken, daß oͤfters an ſtatt der
Kupferſchiefer und beſagter Floͤtz-Ertzte ſich
eine Art von Geſtein zeiget, welche gantz
ganghaftig ausſiehet, mehrentheils in Spath
beſtehet, gantz ſeyger ſtehet, und ſtahlreine
derbe gelbe Kupferertzte, Kobold, auch wohl
Bleyglantz fuͤhret. Man nennet dieſe Art
Wechſel, weil hier die Schiefern mit gantz
artigen Geſtein abwechſeln, und ſelbſt auch
die Stellung dererſelben, an ſtatt horizontal
anzuſtehen, mit der perpendicularen von der
Natur verwechſelt iſt. Man erinnere ſich,
was ich vorher von Entſtehung derer Floͤtze
geſagt habe, daß als hier und da die neu ent-
ſtandenen Floͤtze geborſten, ſolche mit aufge-
loͤſter Kalck-Erde nach und nach ausgefuͤllet
worden, welche Kalck-Erde durch den Bey-
tritt des vitriolſauren Selenit wird.
15) Hingegen haben die Bergleute
das darauf folgende Geſtein, welches
aus Kalck und Thon-Erde mit groben
Sand und maͤßigen Steinen vermiſcht
beſtehet, und gemeiniglich maͤchtig iſt,
gantz unrecht den Hornſtein genennet   ½.
16) Un-
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[165/0256] Lachter, Zoll 14) An ſolcher haͤngen die ſogenannten Floͤtzertzte, welche theils ebenfalls aus einer Art von reichen Schiefern beſte- hen; theils aber nicht ſelten ein bloſſes gruͤnes Sandgeſtein ſind, welche aber an Kupfer-Gehalt reich ſind ‒ 1 Hier iſt zu mercken, daß oͤfters an ſtatt der Kupferſchiefer und beſagter Floͤtz-Ertzte ſich eine Art von Geſtein zeiget, welche gantz ganghaftig ausſiehet, mehrentheils in Spath beſtehet, gantz ſeyger ſtehet, und ſtahlreine derbe gelbe Kupferertzte, Kobold, auch wohl Bleyglantz fuͤhret. Man nennet dieſe Art Wechſel, weil hier die Schiefern mit gantz artigen Geſtein abwechſeln, und ſelbſt auch die Stellung dererſelben, an ſtatt horizontal anzuſtehen, mit der perpendicularen von der Natur verwechſelt iſt. Man erinnere ſich, was ich vorher von Entſtehung derer Floͤtze geſagt habe, daß als hier und da die neu ent- ſtandenen Floͤtze geborſten, ſolche mit aufge- loͤſter Kalck-Erde nach und nach ausgefuͤllet worden, welche Kalck-Erde durch den Bey- tritt des vitriolſauren Selenit wird. 15) Hingegen haben die Bergleute das darauf folgende Geſtein, welches aus Kalck und Thon-Erde mit groben Sand und maͤßigen Steinen vermiſcht beſtehet, und gemeiniglich maͤchtig iſt, gantz unrecht den Hornſtein genennet ½. 16) Un- L 3

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/256>, abgerufen am 23.11.2024.