Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.Fahlerzt. Jch habe solches sonderlich aufdenen Schie- O 4
Fahlerzt. Jch habe ſolches ſonderlich aufdenen Schie- O 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0306" n="215"/><hi rendition="#fr">Fahlerzt.</hi> Jch habe ſolches ſonderlich aufdenen<lb/> Wechſeln wahrgenom̃en, daß ſolches bisweilen<lb/> ein halben bis ein gantzen Zoll maͤchtig anſte-<lb/> het, und zwar, wo ich ſolches noch geſehen,<lb/> da war allezeit die Mutter deſſelben ein Spath,<lb/> woraus erhellet, daß Floͤtze als Schichten<lb/> aus Thon oder Kalck, an und vor ſich nicht<lb/> ſo geſchickt zu der Empfaͤngniß dergleichen<lb/> reichhaltiger Ertzte ſind. <hi rendition="#fr">Gilben</hi> finden ſich<lb/> auf Schiefern auch, aber ſie ſind im Silber-<lb/> Gehalt ſehr arm und eiſenſchuͤßig Sehr<lb/> zart eingeſprengtes <hi rendition="#fr">Weißguͤlden</hi> habe zwar<lb/> auch, aber ſehr ſelten wahrgenommen, und<lb/> niemals anders, als wenn auf dergleichen<lb/> aus Spath beſtehenden Wechſeln Bley-<lb/> Glantz mit einbrach. <hi rendition="#fr">Silberroͤthe</hi> iſt ehe-<lb/> deſſen auf den reichen Schiefern des Goll-<lb/> witzer Zuges bey Rothenburg getroffen wor-<lb/> den, als wodurch ſich dieſe Schiefern beſon-<lb/> ders hervor gethan. Am merckwuͤrdigſten<lb/> ſind diejenigen <hi rendition="#fr">Kornaͤhren, welche man in<lb/> denen Franckenberger Schiefern</hi> findet, im<lb/> Heßiſchen. Sie heiſſen zwar Kornaͤhren,<lb/> und es moͤchte ſich mancher wohl gar vor-<lb/> ſtellen, es waͤren ſolche verſteinerte, oder viel-<lb/> mehr zu Silberertzt gewordene Kornaͤhren,<lb/> allein, keinesweges; dann dieſe Art von<lb/> Silber-Ertzt iſt nichts anders, als eine<lb/> zarte Thon und Kalck-Erde mit ſehr we-<lb/> nig Schwefel, mehreren Arſenick und Sil-<lb/> ber vermengt, welche ſich zwiſchen denen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">O 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Schie-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0306]
Fahlerzt. Jch habe ſolches ſonderlich aufdenen
Wechſeln wahrgenom̃en, daß ſolches bisweilen
ein halben bis ein gantzen Zoll maͤchtig anſte-
het, und zwar, wo ich ſolches noch geſehen,
da war allezeit die Mutter deſſelben ein Spath,
woraus erhellet, daß Floͤtze als Schichten
aus Thon oder Kalck, an und vor ſich nicht
ſo geſchickt zu der Empfaͤngniß dergleichen
reichhaltiger Ertzte ſind. Gilben finden ſich
auf Schiefern auch, aber ſie ſind im Silber-
Gehalt ſehr arm und eiſenſchuͤßig Sehr
zart eingeſprengtes Weißguͤlden habe zwar
auch, aber ſehr ſelten wahrgenommen, und
niemals anders, als wenn auf dergleichen
aus Spath beſtehenden Wechſeln Bley-
Glantz mit einbrach. Silberroͤthe iſt ehe-
deſſen auf den reichen Schiefern des Goll-
witzer Zuges bey Rothenburg getroffen wor-
den, als wodurch ſich dieſe Schiefern beſon-
ders hervor gethan. Am merckwuͤrdigſten
ſind diejenigen Kornaͤhren, welche man in
denen Franckenberger Schiefern findet, im
Heßiſchen. Sie heiſſen zwar Kornaͤhren,
und es moͤchte ſich mancher wohl gar vor-
ſtellen, es waͤren ſolche verſteinerte, oder viel-
mehr zu Silberertzt gewordene Kornaͤhren,
allein, keinesweges; dann dieſe Art von
Silber-Ertzt iſt nichts anders, als eine
zarte Thon und Kalck-Erde mit ſehr we-
nig Schwefel, mehreren Arſenick und Sil-
ber vermengt, welche ſich zwiſchen denen
Schie-
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