sen, ihren Gehalt, und innerliche Grundmi- schung. Da nun die hohen Berge von Wasser überschwemmet worden, so wurden die vorher mit Erde, Kalckgebürge verschloß- nen Gänge an den Füssen dieser Ertzgebürge durch das viele Wasser dieser ihrer Decke be- raubet, sie bekamen aber eine andere an de- ren Stelle, durch das daran anstossende neu- entstandene Flötz-Gebürge. Als sich diese neuentstandene Gebürge gesetzt hatten, so fieng die Natur wieder an nach ihrer gewöhn- lichen Art zu arbeiten: Die metallischen und mineralischen Wetter spielten in die neu ent- standene Schichten hinein, und weil besonders der Thon am geschicktesten war diese metalli- schen Einwitterungen auf- und anzunehmen, so wurde das durch Wetter und Wasser da- hin geführte Metall in dieser Ertzt-Mutter wieder cörperlich, Wir sehen daher, daß Flötze ordinair die Art von Metall führen, welche indem nächst gelegnen Ganggebürge am häufigsten befindlich, z. E. in dem Mannsfeldischen finden wir Kupfer und Silber, weil der nah gelegne Hartz voll von dergl. Metall ist. Wir finden daher, das Me- talle welche ein weniger klüftig Gebürge, son- dern vielmehr ein gedrungenes Gebürge lieben, die nahgelegenen Flötze nicht so leicht mit ih- rem Metall anschwängern. Hieher gehören die Zwitterstöcke. Es ist bekannt, daß das dar- auf brechende Ertzt gemeiniglich mit heftigen
Feuer-
ſen, ihren Gehalt, und innerliche Grundmi- ſchung. Da nun die hohen Berge von Waſſer uͤberſchwemmet worden, ſo wurden die vorher mit Erde, Kalckgebuͤrge verſchloß- nen Gaͤnge an den Fuͤſſen dieſer Ertzgebuͤrge durch das viele Waſſer dieſer ihrer Decke be- raubet, ſie bekamen aber eine andere an de- ren Stelle, durch das daran anſtoſſende neu- entſtandene Floͤtz-Gebuͤrge. Als ſich dieſe neuentſtandene Gebuͤrge geſetzt hatten, ſo fieng die Natur wieder an nach ihrer gewoͤhn- lichen Art zu arbeiten: Die metalliſchen und mineraliſchen Wetter ſpielten in die neu ent- ſtandene Schichten hinein, und weil beſonders der Thon am geſchickteſten war dieſe metalli- ſchen Einwitterungen auf- und anzunehmen, ſo wurde das durch Wetter und Waſſer da- hin gefuͤhrte Metall in dieſer Ertzt-Mutter wieder coͤrperlich, Wir ſehen daher, daß Floͤtze ordinair die Art von Metall fuͤhren, welche indem naͤchſt gelegnen Ganggebuͤrge am haͤufigſten befindlich, z. E. in dem Mannsfeldiſchen finden wir Kupfer und Silber, weil der nah gelegne Hartz voll von dergl. Metall iſt. Wir finden daher, das Me- talle welche ein weniger kluͤftig Gebuͤrge, ſon- dern vielmehr ein gedrungenes Gebuͤrge lieben, die nahgelegenen Floͤtze nicht ſo leicht mit ih- rem Metall anſchwaͤngern. Hieher gehoͤren die Zwitterſtoͤcke. Es iſt bekannt, daß das dar- auf brechende Ertzt gemeiniglich mit heftigen
Feuer-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0315"n="222"/>ſen, ihren Gehalt, und innerliche Grundmi-<lb/>ſchung. Da nun die hohen Berge von<lb/>
Waſſer uͤberſchwemmet worden, ſo wurden<lb/>
die vorher mit Erde, Kalckgebuͤrge verſchloß-<lb/>
nen Gaͤnge an den Fuͤſſen dieſer Ertzgebuͤrge<lb/>
durch das viele Waſſer dieſer ihrer Decke be-<lb/>
raubet, ſie bekamen aber eine andere an de-<lb/>
ren Stelle, durch das daran anſtoſſende neu-<lb/>
entſtandene Floͤtz-Gebuͤrge. Als ſich dieſe<lb/>
neuentſtandene Gebuͤrge geſetzt hatten, ſo<lb/>
fieng die Natur wieder an nach ihrer gewoͤhn-<lb/>
lichen Art zu arbeiten: Die metalliſchen und<lb/>
mineraliſchen Wetter ſpielten in die neu ent-<lb/>ſtandene Schichten hinein, und weil beſonders<lb/>
der Thon am geſchickteſten war dieſe metalli-<lb/>ſchen Einwitterungen auf- und anzunehmen,<lb/>ſo wurde das durch Wetter und Waſſer da-<lb/>
hin gefuͤhrte Metall in dieſer Ertzt-Mutter<lb/>
wieder coͤrperlich, Wir ſehen daher, daß<lb/>
Floͤtze ordinair die Art von Metall fuͤhren,<lb/>
welche indem naͤchſt gelegnen Ganggebuͤrge<lb/>
am haͤufigſten befindlich, z. E. in dem<lb/>
Mannsfeldiſchen finden wir Kupfer und<lb/>
Silber, weil der nah gelegne Hartz voll von<lb/>
dergl. Metall iſt. Wir finden daher, das Me-<lb/>
talle welche ein weniger kluͤftig Gebuͤrge, ſon-<lb/>
dern vielmehr ein gedrungenes Gebuͤrge lieben,<lb/>
die nahgelegenen Floͤtze nicht ſo leicht mit ih-<lb/>
rem Metall anſchwaͤngern. Hieher gehoͤren die<lb/>
Zwitterſtoͤcke. Es iſt bekannt, daß das dar-<lb/>
auf brechende Ertzt gemeiniglich mit heftigen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Feuer-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[222/0315]
ſen, ihren Gehalt, und innerliche Grundmi-
ſchung. Da nun die hohen Berge von
Waſſer uͤberſchwemmet worden, ſo wurden
die vorher mit Erde, Kalckgebuͤrge verſchloß-
nen Gaͤnge an den Fuͤſſen dieſer Ertzgebuͤrge
durch das viele Waſſer dieſer ihrer Decke be-
raubet, ſie bekamen aber eine andere an de-
ren Stelle, durch das daran anſtoſſende neu-
entſtandene Floͤtz-Gebuͤrge. Als ſich dieſe
neuentſtandene Gebuͤrge geſetzt hatten, ſo
fieng die Natur wieder an nach ihrer gewoͤhn-
lichen Art zu arbeiten: Die metalliſchen und
mineraliſchen Wetter ſpielten in die neu ent-
ſtandene Schichten hinein, und weil beſonders
der Thon am geſchickteſten war dieſe metalli-
ſchen Einwitterungen auf- und anzunehmen,
ſo wurde das durch Wetter und Waſſer da-
hin gefuͤhrte Metall in dieſer Ertzt-Mutter
wieder coͤrperlich, Wir ſehen daher, daß
Floͤtze ordinair die Art von Metall fuͤhren,
welche indem naͤchſt gelegnen Ganggebuͤrge
am haͤufigſten befindlich, z. E. in dem
Mannsfeldiſchen finden wir Kupfer und
Silber, weil der nah gelegne Hartz voll von
dergl. Metall iſt. Wir finden daher, das Me-
talle welche ein weniger kluͤftig Gebuͤrge, ſon-
dern vielmehr ein gedrungenes Gebuͤrge lieben,
die nahgelegenen Floͤtze nicht ſo leicht mit ih-
rem Metall anſchwaͤngern. Hieher gehoͤren die
Zwitterſtoͤcke. Es iſt bekannt, daß das dar-
auf brechende Ertzt gemeiniglich mit heftigen
Feuer-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/315>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.