theils sandartig; so frage ich: Wo rühren denn an einigen Orten auf Flötz-Gebürgen die Sandertzte her? Noch mehr, man be- mercket, je weiter sich die Flötze nach dem flachen Lande zu verlauffen, je ärmer werden solche an Gehalt, und endlich gar taub. Dieses kan natürlicher weise von nichts anders herrühren, als weil solche allzuweit von dem Gang-Gebürge abliegen; folglich haben die in die Flötzschichten von demselben wechselnden Wasser und Wetter entweder gar nicht bis dahin streichen können, oder sie haben schon unterwegens den mit sich ge- führten metallischen Gehalt gröstentheils, wo nicht gantz und gar abgesetzt gehabt. Und auch hierdurch wird der Satz wahr, daß man niemals in gantz flachem Lande auf Berg- wercke und Metalle Rechnung machen dürfe: Wie solches der Herr Geh. Rath Eller in seiner Abhandlung von Erzeugung der Me- talle, in dem 9ten Bande der Memoires der Königl. Academie zu Berlin, sehr wohlbe- dächtlich angeführet hat, ob man gleich nicht eben lauter Carpathische Riesen-Fichtel Ber- ge und Blocksberge dazu verlangen kan, denn Flötz-Gebürge sind auch Gebürge, ob sie gleich denen jetzt benannten an Höhe nicht gleich kommen. Und so viel mag genug gesagt seyn von denen Metallen in Flötz- Gebürgen und deren Erzeugung in denen- selben.
Der
theils ſandartig; ſo frage ich: Wo ruͤhren denn an einigen Orten auf Floͤtz-Gebuͤrgen die Sandertzte her? Noch mehr, man be- mercket, je weiter ſich die Floͤtze nach dem flachen Lande zu verlauffen, je aͤrmer werden ſolche an Gehalt, und endlich gar taub. Dieſes kan natuͤrlicher weiſe von nichts anders herruͤhren, als weil ſolche allzuweit von dem Gang-Gebuͤrge abliegen; folglich haben die in die Floͤtzſchichten von demſelben wechſelnden Waſſer und Wetter entweder gar nicht bis dahin ſtreichen koͤnnen, oder ſie haben ſchon unterwegens den mit ſich ge- fuͤhrten metalliſchen Gehalt groͤſtentheils, wo nicht gantz und gar abgeſetzt gehabt. Und auch hierdurch wird der Satz wahr, daß man niemals in gantz flachem Lande auf Berg- wercke und Metalle Rechnung machen duͤrfe: Wie ſolches der Herr Geh. Rath Eller in ſeiner Abhandlung von Erzeugung der Me- talle, in dem 9ten Bande der Memoires der Koͤnigl. Academie zu Berlin, ſehr wohlbe- daͤchtlich angefuͤhret hat, ob man gleich nicht eben lauter Carpathiſche Rieſen-Fichtel Ber- ge und Blocksberge dazu verlangen kan, denn Floͤtz-Gebuͤrge ſind auch Gebuͤrge, ob ſie gleich denen jetzt benannten an Hoͤhe nicht gleich kommen. Und ſo viel mag genug geſagt ſeyn von denen Metallen in Floͤtz- Gebuͤrgen und deren Erzeugung in denen- ſelben.
Der
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theils ſandartig; ſo frage ich: Wo ruͤhren
denn an einigen Orten auf Floͤtz-Gebuͤrgen
die Sandertzte her? Noch mehr, man be-
mercket, je weiter ſich die Floͤtze nach dem
flachen Lande zu verlauffen, je aͤrmer werden
ſolche an Gehalt, und endlich gar taub.
Dieſes kan natuͤrlicher weiſe von nichts
anders herruͤhren, als weil ſolche allzuweit
von dem Gang-Gebuͤrge abliegen; folglich
haben die in die Floͤtzſchichten von demſelben
wechſelnden Waſſer und Wetter entweder
gar nicht bis dahin ſtreichen koͤnnen, oder ſie
haben ſchon unterwegens den mit ſich ge-
fuͤhrten metalliſchen Gehalt groͤſtentheils, wo
nicht gantz und gar abgeſetzt gehabt. Und
auch hierdurch wird der Satz wahr, daß man
niemals in gantz flachem Lande auf Berg-
wercke und Metalle Rechnung machen
duͤrfe: Wie ſolches der Herr Geh. Rath Eller
in ſeiner Abhandlung von Erzeugung der Me-
talle, in dem 9ten Bande der Memoires der
Koͤnigl. Academie zu Berlin, ſehr wohlbe-
daͤchtlich angefuͤhret hat, ob man gleich nicht
eben lauter Carpathiſche Rieſen-Fichtel Ber-
ge und Blocksberge dazu verlangen kan, denn
Floͤtz-Gebuͤrge ſind auch Gebuͤrge, ob ſie
gleich denen jetzt benannten an Hoͤhe nicht
gleich kommen. Und ſo viel mag genug
geſagt ſeyn von denen Metallen in Floͤtz-
Gebuͤrgen und deren Erzeugung in denen-
ſelben.
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/317>, abgerufen am 26.11.2024.
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