7·3 m Wassertiefe ist mit ausserordentlich vollkommenen Einrichtungen zur Kohlenverladung versehen. Es kommen verschiedene Systeme zur Anwendung, einmal jenes der sogenannten "spouts", Schuttrinnen, wobei die Kohlen aus dem Boden der Waggons in eine geneigte Schuttrinne fallen und von dieser direct in die Schiffslucke geleitet werden, ferner die sogenannten "tips", d. i. Kipprinnen, indem der Wagen, welcher auf einer Plattform steht, gehoben, um eine horizontale Achse gekippt und aus der Kopfklappe entleert wird. Ferner wendet man das
[Abbildung]
Newcastle.
Krahnsystem, "drops", an, bei welchem die Wagen durch einen Krahn oder krahnartigen Ausleger vom Ufer bis über die Luke des Schiffes geschwenkt und dort entweder mit ihren Bodenklappen direct oder mit Kopfklappen nach vorherigem Kippen entleert werden, und endlich gibt es die sogenannten "boxes", bei denen die Kohlen in besonderen, auf Wagengestellen befindlichen Kasten herangefahren und diese mit Bodenklappen versehenen Kasten in die Schiffsluke gesenkt werden.
Im Tyne-Dock ist namentlich das Spoutsystem hochentwickelt. Es sind im Ganzen 40 Spouts vorhanden, die auf 4 Molen angebracht sind und durch welche in der Woche 100.000--120.000 t Kohle zur Verschiffung gelangen können. Durch das Spoutssystem kann ein Schiff binnen zwei Stunden 1000 t Kohle einnehmen.
Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 125
Newcastle.
7·3 m Wassertiefe ist mit ausserordentlich vollkommenen Einrichtungen zur Kohlenverladung versehen. Es kommen verschiedene Systeme zur Anwendung, einmal jenes der sogenannten „spouts“, Schuttrinnen, wobei die Kohlen aus dem Boden der Waggons in eine geneigte Schuttrinne fallen und von dieser direct in die Schiffslucke geleitet werden, ferner die sogenannten „tips“, d. i. Kipprinnen, indem der Wagen, welcher auf einer Plattform steht, gehoben, um eine horizontale Achse gekippt und aus der Kopfklappe entleert wird. Ferner wendet man das
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Newcastle.
Krahnsystem, „drops“, an, bei welchem die Wagen durch einen Krahn oder krahnartigen Ausleger vom Ufer bis über die Luke des Schiffes geschwenkt und dort entweder mit ihren Bodenklappen direct oder mit Kopfklappen nach vorherigem Kippen entleert werden, und endlich gibt es die sogenannten „boxes“, bei denen die Kohlen in besonderen, auf Wagengestellen befindlichen Kasten herangefahren und diese mit Bodenklappen versehenen Kasten in die Schiffsluke gesenkt werden.
Im Tyne-Dock ist namentlich das Spoutsystem hochentwickelt. Es sind im Ganzen 40 Spouts vorhanden, die auf 4 Molen angebracht sind und durch welche in der Woche 100.000—120.000 t Kohle zur Verschiffung gelangen können. Durch das Spoutssystem kann ein Schiff binnen zwei Stunden 1000 t Kohle einnehmen.
Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 125
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7·3 m Wassertiefe ist mit ausserordentlich vollkommenen Einrichtungen
zur Kohlenverladung versehen. Es kommen verschiedene Systeme zur
Anwendung, einmal jenes der sogenannten „spouts“, Schuttrinnen, wobei
die Kohlen aus dem Boden der Waggons in eine geneigte Schuttrinne
fallen und von dieser direct in die Schiffslucke geleitet werden, ferner
die sogenannten „tips“, d. i. Kipprinnen, indem der Wagen, welcher
auf einer Plattform steht, gehoben, um eine horizontale Achse gekippt
und aus der Kopfklappe entleert wird. Ferner wendet man das
[Abbildung Newcastle.]
Krahnsystem, „drops“, an, bei welchem die Wagen durch einen Krahn
oder krahnartigen Ausleger vom Ufer bis über die Luke des Schiffes
geschwenkt und dort entweder mit ihren Bodenklappen direct oder
mit Kopfklappen nach vorherigem Kippen entleert werden, und endlich
gibt es die sogenannten „boxes“, bei denen die Kohlen in besonderen,
auf Wagengestellen befindlichen Kasten herangefahren und diese mit
Bodenklappen versehenen Kasten in die Schiffsluke gesenkt werden.
Im Tyne-Dock ist namentlich das Spoutsystem hochentwickelt.
Es sind im Ganzen 40 Spouts vorhanden, die auf 4 Molen angebracht
sind und durch welche in der Woche 100.000—120.000 t Kohle zur
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 993. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1013>, abgerufen am 23.11.2024.
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