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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Bristol.
bietet den Schiffen keine Schwierigkeiten, denn der Canal von Bristol
ist tief und, wie unser Plan zeigt, gut beleuchtet und betonnt. King
Road ist die Rhede von Bristol. Hier ankern die Schiffe im 9 bis
11 m tiefen Wasser, um mit der Flut nach Bristol selbst zu dampfen.

Es wurde schon erwähnt, dass Bristol einst nächst London
der grösste englische Hafen war, jedoch heute von mehreren anderen
übertroffen wird. Diese Ueberflügelung geschah gewiss ohne Ver-
schulden der rührigen Bristoler Kaufleute, welche immer voran waren;
so z. B. zeichnet sich Bristol dadurch aus, dass es (1838) den ersten
Dampfer von Europa nach Amerika sendete. Der Handel Bristols ist
noch immer Welthandel und besonders lebhaft mit Irland, Neufund-
land, Westindien, den Vereinigten Staaten, Spanien und Portugal.

Die Bedeutung Bristols als Handelshafens liegt in seinem Importe, während
der Export sowohl heimischer als fremder Producte nicht besonders in die Wag-
schale fällt. Es geht dies namentlich aus der nachstehenden Zusammenstellung
des gesammten Handelsverkehres während der letzten drei Jahre hervor.

[Tabelle]

Die erste Stelle in der Einfuhr nimmt Getreide ein, so zwar dass Bristol
in Bezug auf die Importmengen dieser Gruppe nur von London, Liverpool und
Hull übertroffen wird. Getreideeinfuhr während der letzten drei Jahre:

[Tabelle]

Die verschiedenen anderen Nahrungsmittel bilden ferner einen nicht un-
wesentlichen Theil des Importes Bristols. Derselbe betrug:

[Tabelle]

Der Import lebender Thiere betrug 19.209 Stück Ochsen, Kühe und
Kälber und 8160 Schafe und Schweine.

An Früchten importirte Bristol während des letzten Jahres 14.000 q
Korinthen, 9600 q Trauben und 56.317 hl Orangen und Citronen. Die
Einfuhr von Zwiebeln betrug 22.429 hl.

Ziemlich bedeutend ist der Zuckerimport, welcher im Jahre 1889
393.300 q raffinirten und 167.100 q unraffinirten Zuckers umfasste.


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Bristol.
bietet den Schiffen keine Schwierigkeiten, denn der Canal von Bristol
ist tief und, wie unser Plan zeigt, gut beleuchtet und betonnt. King
Road ist die Rhede von Bristol. Hier ankern die Schiffe im 9 bis
11 m tiefen Wasser, um mit der Flut nach Bristol selbst zu dampfen.

Es wurde schon erwähnt, dass Bristol einst nächst London
der grösste englische Hafen war, jedoch heute von mehreren anderen
übertroffen wird. Diese Ueberflügelung geschah gewiss ohne Ver-
schulden der rührigen Bristoler Kaufleute, welche immer voran waren;
so z. B. zeichnet sich Bristol dadurch aus, dass es (1838) den ersten
Dampfer von Europa nach Amerika sendete. Der Handel Bristols ist
noch immer Welthandel und besonders lebhaft mit Irland, Neufund-
land, Westindien, den Vereinigten Staaten, Spanien und Portugal.

Die Bedeutung Bristols als Handelshafens liegt in seinem Importe, während
der Export sowohl heimischer als fremder Producte nicht besonders in die Wag-
schale fällt. Es geht dies namentlich aus der nachstehenden Zusammenstellung
des gesammten Handelsverkehres während der letzten drei Jahre hervor.

[Tabelle]

Die erste Stelle in der Einfuhr nimmt Getreide ein, so zwar dass Bristol
in Bezug auf die Importmengen dieser Gruppe nur von London, Liverpool und
Hull übertroffen wird. Getreideeinfuhr während der letzten drei Jahre:

[Tabelle]

Die verschiedenen anderen Nahrungsmittel bilden ferner einen nicht un-
wesentlichen Theil des Importes Bristols. Derselbe betrug:

[Tabelle]

Der Import lebender Thiere betrug 19.209 Stück Ochsen, Kühe und
Kälber und 8160 Schafe und Schweine.

An Früchten importirte Bristol während des letzten Jahres 14.000 q
Korinthen, 9600 q Trauben und 56.317 hl Orangen und Citronen. Die
Einfuhr von Zwiebeln betrug 22.429 hl.

Ziemlich bedeutend ist der Zuckerimport, welcher im Jahre 1889
393.300 q raffinirten und 167.100 q unraffinirten Zuckers umfasste.


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[1059/1079] Bristol. bietet den Schiffen keine Schwierigkeiten, denn der Canal von Bristol ist tief und, wie unser Plan zeigt, gut beleuchtet und betonnt. King Road ist die Rhede von Bristol. Hier ankern die Schiffe im 9 bis 11 m tiefen Wasser, um mit der Flut nach Bristol selbst zu dampfen. Es wurde schon erwähnt, dass Bristol einst nächst London der grösste englische Hafen war, jedoch heute von mehreren anderen übertroffen wird. Diese Ueberflügelung geschah gewiss ohne Ver- schulden der rührigen Bristoler Kaufleute, welche immer voran waren; so z. B. zeichnet sich Bristol dadurch aus, dass es (1838) den ersten Dampfer von Europa nach Amerika sendete. Der Handel Bristols ist noch immer Welthandel und besonders lebhaft mit Irland, Neufund- land, Westindien, den Vereinigten Staaten, Spanien und Portugal. Die Bedeutung Bristols als Handelshafens liegt in seinem Importe, während der Export sowohl heimischer als fremder Producte nicht besonders in die Wag- schale fällt. Es geht dies namentlich aus der nachstehenden Zusammenstellung des gesammten Handelsverkehres während der letzten drei Jahre hervor. _ Die erste Stelle in der Einfuhr nimmt Getreide ein, so zwar dass Bristol in Bezug auf die Importmengen dieser Gruppe nur von London, Liverpool und Hull übertroffen wird. Getreideeinfuhr während der letzten drei Jahre: _ Die verschiedenen anderen Nahrungsmittel bilden ferner einen nicht un- wesentlichen Theil des Importes Bristols. Derselbe betrug: _ Der Import lebender Thiere betrug 19.209 Stück Ochsen, Kühe und Kälber und 8160 Schafe und Schweine. An Früchten importirte Bristol während des letzten Jahres 14.000 q Korinthen, 9600 q Trauben und 56.317 hl Orangen und Citronen. Die Einfuhr von Zwiebeln betrug 22.429 hl. Ziemlich bedeutend ist der Zuckerimport, welcher im Jahre 1889 393.300 q raffinirten und 167.100 q unraffinirten Zuckers umfasste. 133*

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 1059. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1079>, abgerufen am 23.11.2024.