Dublin, Irlands Hauptstadt, beherbergt eine Bevölkerung von 340.000 Seelen und bedeckt ein Areal von circa 1500 ha. Wenn die in einer Ebene erbaute Stadt auch landschaftlich keinen besonderen Eindruck macht, so ist sie doch wegen ihrer Bauwerke, wegen des lebhaften Lebens in derselben und wegen ihrer Bedeutung für Irland an sich wie auch in commerzieller Beziehung von hervorragendem Interesse. In Dublin war allzeit der Mittelpunkt des geistigen wie politischen Lebens der Irländer, welche in so vielfachem Gegensatz zu England stehen. Mögen in manchen anderen Orten die autonomen und nationalen Strebungen schärfer nach aussen hervortreten, die tonangebende Führung in allen politischen Fragen geht von Dublin aus, obwohl sich ebendaselbst der Centralpunkt des britischen Regimentes befindet.
Was die Geschichte Dublins anbelangt, so wird uns von einem Pfahlorte erzählt, dessen Ptolemäus unter dem Namen Eblona Erwähnung thut und welcher an der Stelle des heutigen Dublin gelegen war. Im V. Jahrhundert soll St. Patrick die Einwohner des Ortes zum Christenthume bekehrt haben. Später durch dänische Einfälle oft bedroht, wurde Dublin 851 von den Dänen erobert, welche dort einen festen Stützpunkt sich geschaffen haben, der unter ihrer Herrschaft sich zu einem ganz ansehnlichen Orte erweiterte.
Nach langwierigen Kämpfen gelang es endlich den einheimischen Königen, die Dänen zu verdrängen und sich in den Besitz des Ortes zu setzen, welcher dann im XII. Jahrhundert unter Heinrich II. an die Krone von England fiel und seither bei derselben trotz der vielen Stürme, welche über Irland hinweggegangen sind, und trotz der so oft wiederholten Losreissungsversuche verblieb.
Dublin liegt unter 53° 20' nördl. Br. und 6° 9' östl. L. v. Gr. (Hafeneingang) auf beiden Ufern des Liffey; es ist von zwei Hauptarterien durchschnitten, die eine geht von Nord nach Süd, die andere von Ost nach West. Erstere Arterie umfasst Blessington Street im Norden und zieht sich über Rutland Square, Sackville Street, Carlisle-Brücke, Westmoreland und Grafton Street, Stephen's Green und Harcourt Street bis Rothmines. Die andere Linie
Dublin.
Dublin, Irlands Hauptstadt, beherbergt eine Bevölkerung von 340.000 Seelen und bedeckt ein Areal von circa 1500 ha. Wenn die in einer Ebene erbaute Stadt auch landschaftlich keinen besonderen Eindruck macht, so ist sie doch wegen ihrer Bauwerke, wegen des lebhaften Lebens in derselben und wegen ihrer Bedeutung für Irland an sich wie auch in commerzieller Beziehung von hervorragendem Interesse. In Dublin war allzeit der Mittelpunkt des geistigen wie politischen Lebens der Irländer, welche in so vielfachem Gegensatz zu England stehen. Mögen in manchen anderen Orten die autonomen und nationalen Strebungen schärfer nach aussen hervortreten, die tonangebende Führung in allen politischen Fragen geht von Dublin aus, obwohl sich ebendaselbst der Centralpunkt des britischen Regimentes befindet.
Was die Geschichte Dublins anbelangt, so wird uns von einem Pfahlorte erzählt, dessen Ptolemäus unter dem Namen Eblona Erwähnung thut und welcher an der Stelle des heutigen Dublin gelegen war. Im V. Jahrhundert soll St. Patrick die Einwohner des Ortes zum Christenthume bekehrt haben. Später durch dänische Einfälle oft bedroht, wurde Dublin 851 von den Dänen erobert, welche dort einen festen Stützpunkt sich geschaffen haben, der unter ihrer Herrschaft sich zu einem ganz ansehnlichen Orte erweiterte.
Nach langwierigen Kämpfen gelang es endlich den einheimischen Königen, die Dänen zu verdrängen und sich in den Besitz des Ortes zu setzen, welcher dann im XII. Jahrhundert unter Heinrich II. an die Krone von England fiel und seither bei derselben trotz der vielen Stürme, welche über Irland hinweggegangen sind, und trotz der so oft wiederholten Losreissungsversuche verblieb.
Dublin liegt unter 53° 20′ nördl. Br. und 6° 9′ östl. L. v. Gr. (Hafeneingang) auf beiden Ufern des Liffey; es ist von zwei Hauptarterien durchschnitten, die eine geht von Nord nach Süd, die andere von Ost nach West. Erstere Arterie umfasst Blessington Street im Norden und zieht sich über Rutland Square, Sackville Street, Carlisle-Brücke, Westmoreland und Grafton Street, Stephen’s Green und Harcourt Street bis Rothmines. Die andere Linie
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Dublin.
Dublin, Irlands Hauptstadt, beherbergt eine Bevölkerung von
340.000 Seelen und bedeckt ein Areal von circa 1500 ha. Wenn die
in einer Ebene erbaute Stadt auch landschaftlich keinen besonderen
Eindruck macht, so ist sie doch wegen ihrer Bauwerke, wegen des
lebhaften Lebens in derselben und wegen ihrer Bedeutung für Irland
an sich wie auch in commerzieller Beziehung von hervorragendem
Interesse. In Dublin war allzeit der Mittelpunkt des geistigen wie
politischen Lebens der Irländer, welche in so vielfachem Gegensatz
zu England stehen. Mögen in manchen anderen Orten die autonomen
und nationalen Strebungen schärfer nach aussen hervortreten, die
tonangebende Führung in allen politischen Fragen geht von Dublin
aus, obwohl sich ebendaselbst der Centralpunkt des britischen
Regimentes befindet.
Was die Geschichte Dublins anbelangt, so wird uns von einem Pfahlorte
erzählt, dessen Ptolemäus unter dem Namen Eblona Erwähnung thut und welcher
an der Stelle des heutigen Dublin gelegen war. Im V. Jahrhundert soll St. Patrick
die Einwohner des Ortes zum Christenthume bekehrt haben. Später durch dänische
Einfälle oft bedroht, wurde Dublin 851 von den Dänen erobert, welche dort einen
festen Stützpunkt sich geschaffen haben, der unter ihrer Herrschaft sich zu einem
ganz ansehnlichen Orte erweiterte.
Nach langwierigen Kämpfen gelang es endlich den einheimischen Königen,
die Dänen zu verdrängen und sich in den Besitz des Ortes zu setzen, welcher
dann im XII. Jahrhundert unter Heinrich II. an die Krone von England fiel und
seither bei derselben trotz der vielen Stürme, welche über Irland hinweggegangen
sind, und trotz der so oft wiederholten Losreissungsversuche verblieb.
Dublin liegt unter 53° 20′ nördl. Br. und 6° 9′ östl. L.
v. Gr. (Hafeneingang) auf beiden Ufern des Liffey; es ist von
zwei Hauptarterien durchschnitten, die eine geht von Nord nach
Süd, die andere von Ost nach West. Erstere Arterie umfasst
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. [1080]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1100>, abgerufen am 23.11.2024.
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