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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Beziehung gebrachten Darstellungen so wichtiger Stätten menschlicher
Culturarbeit eine Fülle von interessanten Gesichtspunkten der Ver-
gleichung geboten ist; namentlich musste der grosse Zug frappiren,
der durch die steigende Vervollkommnung der Verkehrsmittel zu Land
und zur See in die Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen
gebracht ist, und die den neuesten statistischen Ausweisen entnommenen
Daten der commerziellen Thätigkeit geben in ihrem Zusammenhalte
ein imposantes und überraschendes Bild des mächtigen Anwachsens
des Weltverkehres.

Als die erfreulichste und werthvollste Anerkennung der Tendenz
des Werkes darf ich wohl hier den Umstand hervorheben, dass auch
ihre k. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Kronprinzessin-Witwe
Erzherzogin Stefanie in gnädiger Weise gestattet hat, einige Höchst-
ihrem Reisetagebuche entnommene charakteristische und lebensvolle
Schilderungen als besondere Zierden dem Buche einzufügen.

Der vorliegende Band umfasst alle wichtigeren Handelshäfen Europas
sowie auch der asiatischen und afrikanischen Küsten des Mittelmeerbeckens
und bildet somit ein in sich abgeschlossenes Ganzes. Von der ursprünglichen
Absicht, demselben als Einleitung eine Geschichte der Entwicklung
der Seeschiffahrt voranzustellen, musste Umgang genommen werden,
weil der Band sonst gar zu umfangreich geworden wäre.

Bezüglich des Zeitpunktes, welchem die Pläne der einzelnen Häfen
entsprechen, möchte ich nur noch hervorheben, dass sich diese Pläne im
Allgemeinen auf den Zustand beziehen, wie er zu Anfang des Jahres 1890
war, und dass in denselben zumeist auch alle Projecte Aufnahme fanden,
welche eben damals zur Durchführung bestimmt waren. Bei dem raschen
Tempo, in welchem gegenwärtig die Entwicklung des Verkehrs --
namentlich in Häfen von aufsteigender Bedeutung -- vor sich geht, ist
es natürlich, dass seither schon manche Aenderung eingetreten, manches
neue Project in Sicht gekommen ist. Soweit dies zur Zeit der Druck-
legung der einzelnen Bogen den Verfassern bekannt geworden, ist im
Texte hievon Erwähnung gethan -- eine wesentliche Aenderung des
Bildes ist jedoch dadurch nirgends bewirkt. Auch die statistischen Ver-

Beziehung gebrachten Darstellungen so wichtiger Stätten menschlicher
Culturarbeit eine Fülle von interessanten Gesichtspunkten der Ver-
gleichung geboten ist; namentlich musste der grosse Zug frappiren,
der durch die steigende Vervollkommnung der Verkehrsmittel zu Land
und zur See in die Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen
gebracht ist, und die den neuesten statistischen Ausweisen entnommenen
Daten der commerziellen Thätigkeit geben in ihrem Zusammenhalte
ein imposantes und überraschendes Bild des mächtigen Anwachsens
des Weltverkehres.

Als die erfreulichste und werthvollste Anerkennung der Tendenz
des Werkes darf ich wohl hier den Umstand hervorheben, dass auch
ihre k. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Kronprinzessin-Witwe
Erzherzogin Stefanie in gnädiger Weise gestattet hat, einige Höchst-
ihrem Reisetagebuche entnommene charakteristische und lebensvolle
Schilderungen als besondere Zierden dem Buche einzufügen.

Der vorliegende Band umfasst alle wichtigeren Handelshäfen Europas
sowie auch der asiatischen und afrikanischen Küsten des Mittelmeerbeckens
und bildet somit ein in sich abgeschlossenes Ganzes. Von der ursprünglichen
Absicht, demselben als Einleitung eine Geschichte der Entwicklung
der Seeschiffahrt voranzustellen, musste Umgang genommen werden,
weil der Band sonst gar zu umfangreich geworden wäre.

Bezüglich des Zeitpunktes, welchem die Pläne der einzelnen Häfen
entsprechen, möchte ich nur noch hervorheben, dass sich diese Pläne im
Allgemeinen auf den Zustand beziehen, wie er zu Anfang des Jahres 1890
war, und dass in denselben zumeist auch alle Projecte Aufnahme fanden,
welche eben damals zur Durchführung bestimmt waren. Bei dem raschen
Tempo, in welchem gegenwärtig die Entwicklung des Verkehrs —
namentlich in Häfen von aufsteigender Bedeutung — vor sich geht, ist
es natürlich, dass seither schon manche Aenderung eingetreten, manches
neue Project in Sicht gekommen ist. Soweit dies zur Zeit der Druck-
legung der einzelnen Bogen den Verfassern bekannt geworden, ist im
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[0015] Beziehung gebrachten Darstellungen so wichtiger Stätten menschlicher Culturarbeit eine Fülle von interessanten Gesichtspunkten der Ver- gleichung geboten ist; namentlich musste der grosse Zug frappiren, der durch die steigende Vervollkommnung der Verkehrsmittel zu Land und zur See in die Entwicklung der internationalen Handelsbeziehungen gebracht ist, und die den neuesten statistischen Ausweisen entnommenen Daten der commerziellen Thätigkeit geben in ihrem Zusammenhalte ein imposantes und überraschendes Bild des mächtigen Anwachsens des Weltverkehres. Als die erfreulichste und werthvollste Anerkennung der Tendenz des Werkes darf ich wohl hier den Umstand hervorheben, dass auch ihre k. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Kronprinzessin-Witwe Erzherzogin Stefanie in gnädiger Weise gestattet hat, einige Höchst- ihrem Reisetagebuche entnommene charakteristische und lebensvolle Schilderungen als besondere Zierden dem Buche einzufügen. Der vorliegende Band umfasst alle wichtigeren Handelshäfen Europas sowie auch der asiatischen und afrikanischen Küsten des Mittelmeerbeckens und bildet somit ein in sich abgeschlossenes Ganzes. Von der ursprünglichen Absicht, demselben als Einleitung eine Geschichte der Entwicklung der Seeschiffahrt voranzustellen, musste Umgang genommen werden, weil der Band sonst gar zu umfangreich geworden wäre. Bezüglich des Zeitpunktes, welchem die Pläne der einzelnen Häfen entsprechen, möchte ich nur noch hervorheben, dass sich diese Pläne im Allgemeinen auf den Zustand beziehen, wie er zu Anfang des Jahres 1890 war, und dass in denselben zumeist auch alle Projecte Aufnahme fanden, welche eben damals zur Durchführung bestimmt waren. Bei dem raschen Tempo, in welchem gegenwärtig die Entwicklung des Verkehrs — namentlich in Häfen von aufsteigender Bedeutung — vor sich geht, ist es natürlich, dass seither schon manche Aenderung eingetreten, manches neue Project in Sicht gekommen ist. Soweit dies zur Zeit der Druck- legung der einzelnen Bogen den Verfassern bekannt geworden, ist im Texte hievon Erwähnung gethan — eine wesentliche Aenderung des Bildes ist jedoch dadurch nirgends bewirkt. Auch die statistischen Ver-

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/15>, abgerufen am 29.04.2024.