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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Das Mittelmeerbecken.

Der mittlere Wasserstand der Donau ist 3 m und der höchste 5·74 m über
dem niedrigsten, indem die Donau beim niedrigsten Wasser gewöhnlich 1·50 m höher
als der angenommene niedrigste Wasserstand steht.

Der Quai. Die Nordseite des Bassins wird von einem Quai, gleich lang wie
das Bassin selbst, begrenzt. Die Construction desselben ist folgende:

Der Platz, auf welchem sich der Quai befindet, ist bis zum Boden des
Bassins, also bis 5 m unter dem niedrigsten Donaustand, ausgeschachtet und
alsdann mit zusammengebundenen Faschinen bis zu 50 cm unter dem niedrigsten
Wasserstande angefüllt (H). Quer durch die Faschinen sind Piloten eingerammt.
Die Pilotenreihen stehen 1 m von einander entfernt. Jede Reihe hat 10 Piloten,
wovon 4 Stück eine Steigung aus der Verticale von 0·25 haben (J), was ungefähr
mit der Richtung der Resultante vom Erddruck übereinstimmt. Eine Pilote hat
eine Steigung von 1/8 (K), die 5 hinteren, welche die Verankerung der Mauer
darstellen, stehen vertical (L). Die Länge der Piloten ist 15 m, der mittlere Durch-
messer der 5 vorderen 35 cm, der 5 hinteren 30 cm. Das Material ist Tannenholz
aus der Bukowina.

Die in einer Reihe stehenden Pfähle sind durch ein 35 cm breites, 30 cm
hohes Kantholz verbunden. In der Längsrichtung des Quais sind über die 30/35
Kanthölzer Hölzer von 20/25 angebracht. Die obere Seite der letzteren Hölzer
liegt genau auf der Höhe des niedrigsten bekannten Wasserstandes. Hier fängt
die Mauerarbeit vom Quai an. Der Quai wird durchwegs aus Beton mit einer Ver-
kleidung von Quadersteinen gemacht. Die Zusammensetzung des Betons ist folgende:
12 Schiebkarren Schotter, 6 Schiebkarren Sand und 10 Schiebkarren Cement.

Im Quai sind viele cylinderförmige Ersparungen (M) zu dem Zwecke ange-
bracht worden, um ein mehr stabiles Querprofil zu erhalten. Das letztere ist nicht
auf die ganze Länge darstellbar; es ist ein verschiedenes gegenüber den Getreide-
speichern, beziehungsweise den Dampfkrahnen etc.

Der Steinwurf und das Pflaster.

Die Bassinufer sind mit Ausnahme der Quaiseiten durch Steinwurf und
Pflaster gegen das Wasser geschützt.

Der Steinwurf schützt die Ufer vom Boden bis zu 1 m über dem niedrigsten
Wasserstand; die Steigung der Böschung an dieser Stelle ist 1·5 auf 1. Der Stein-
wurf hat am Boden 3 m, oben 1 m Breite; seine Höhe ist 6 m. Jeder Quadrat-
meter Wurffläche deckt also durchschnittlich 12 m3 Stein.

An den Steinwurf schliesst sich als Uferschutz ein 40 cm dickes Pflaster
aus unbehauenen Quadersteinen, 4 m hoch an; die Steine liegen ohne Mörtel in einer
15 cm dicken Schotterschicht. Auf dem Niveau dieses Pflasters ist ein 2 m breites
Banquet hergestellt. Oberhalb dieses Pflasters wird der Uferschutz durch Gras-
anpflanzungen gebildet.

Wie der Verbindungscanal zwischen Bassin und Donau construirt werden
soll, ist zur Zeit (Anfang November 1889) noch nicht des Näheren bekannt.

Die Erbauungskosten der geschilderten Anlagen sollen mit 18 Millionen Francs
veranschlagt worden sein.

Wie wir vernehmen, soll noch ein schwimmender Getreide-Elevator die
Anstalten des Bassins bereichern.

Die Industrie von Galatz ist nur mässig entwickelt; es stehen
nur zwei grosse Dampfmühlen, eine Dampfsäge und zwei Seifen- und
Kerzenfabriken im Betriebe.


Das Mittelmeerbecken.

Der mittlere Wasserstand der Donau ist 3 m und der höchste 5·74 m über
dem niedrigsten, indem die Donau beim niedrigsten Wasser gewöhnlich 1·50 m höher
als der angenommene niedrigste Wasserstand steht.

Der Quai. Die Nordseite des Bassins wird von einem Quai, gleich lang wie
das Bassin selbst, begrenzt. Die Construction desselben ist folgende:

Der Platz, auf welchem sich der Quai befindet, ist bis zum Boden des
Bassins, also bis 5 m unter dem niedrigsten Donaustand, ausgeschachtet und
alsdann mit zusammengebundenen Faschinen bis zu 50 cm unter dem niedrigsten
Wasserstande angefüllt (H). Quer durch die Faschinen sind Piloten eingerammt.
Die Pilotenreihen stehen 1 m von einander entfernt. Jede Reihe hat 10 Piloten,
wovon 4 Stück eine Steigung aus der Verticale von 0·25 haben (J), was ungefähr
mit der Richtung der Resultante vom Erddruck übereinstimmt. Eine Pilote hat
eine Steigung von ⅛ (K), die 5 hinteren, welche die Verankerung der Mauer
darstellen, stehen vertical (L). Die Länge der Piloten ist 15 m, der mittlere Durch-
messer der 5 vorderen 35 cm, der 5 hinteren 30 cm. Das Material ist Tannenholz
aus der Bukowina.

Die in einer Reihe stehenden Pfähle sind durch ein 35 cm breites, 30 cm
hohes Kantholz verbunden. In der Längsrichtung des Quais sind über die 30/35
Kanthölzer Hölzer von 20/25 angebracht. Die obere Seite der letzteren Hölzer
liegt genau auf der Höhe des niedrigsten bekannten Wasserstandes. Hier fängt
die Mauerarbeit vom Quai an. Der Quai wird durchwegs aus Beton mit einer Ver-
kleidung von Quadersteinen gemacht. Die Zusammensetzung des Betons ist folgende:
12 Schiebkarren Schotter, 6 Schiebkarren Sand und 10 Schiebkarren Cement.

Im Quai sind viele cylinderförmige Ersparungen (M) zu dem Zwecke ange-
bracht worden, um ein mehr stabiles Querprofil zu erhalten. Das letztere ist nicht
auf die ganze Länge darstellbar; es ist ein verschiedenes gegenüber den Getreide-
speichern, beziehungsweise den Dampfkrahnen etc.

Der Steinwurf und das Pflaster.

Die Bassinufer sind mit Ausnahme der Quaiseiten durch Steinwurf und
Pflaster gegen das Wasser geschützt.

Der Steinwurf schützt die Ufer vom Boden bis zu 1 m über dem niedrigsten
Wasserstand; die Steigung der Böschung an dieser Stelle ist 1·5 auf 1. Der Stein-
wurf hat am Boden 3 m, oben 1 m Breite; seine Höhe ist 6 m. Jeder Quadrat-
meter Wurffläche deckt also durchschnittlich 12 m3 Stein.

An den Steinwurf schliesst sich als Uferschutz ein 40 cm dickes Pflaster
aus unbehauenen Quadersteinen, 4 m hoch an; die Steine liegen ohne Mörtel in einer
15 cm dicken Schotterschicht. Auf dem Niveau dieses Pflasters ist ein 2 m breites
Banquet hergestellt. Oberhalb dieses Pflasters wird der Uferschutz durch Gras-
anpflanzungen gebildet.

Wie der Verbindungscanal zwischen Bassin und Donau construirt werden
soll, ist zur Zeit (Anfang November 1889) noch nicht des Näheren bekannt.

Die Erbauungskosten der geschilderten Anlagen sollen mit 18 Millionen Francs
veranschlagt worden sein.

Wie wir vernehmen, soll noch ein schwimmender Getreide-Elevator die
Anstalten des Bassins bereichern.

Die Industrie von Galatz ist nur mässig entwickelt; es stehen
nur zwei grosse Dampfmühlen, eine Dampfsäge und zwei Seifen- und
Kerzenfabriken im Betriebe.


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[154/0174] Das Mittelmeerbecken. Der mittlere Wasserstand der Donau ist 3 m und der höchste 5·74 m über dem niedrigsten, indem die Donau beim niedrigsten Wasser gewöhnlich 1·50 m höher als der angenommene niedrigste Wasserstand steht. Der Quai. Die Nordseite des Bassins wird von einem Quai, gleich lang wie das Bassin selbst, begrenzt. Die Construction desselben ist folgende: Der Platz, auf welchem sich der Quai befindet, ist bis zum Boden des Bassins, also bis 5 m unter dem niedrigsten Donaustand, ausgeschachtet und alsdann mit zusammengebundenen Faschinen bis zu 50 cm unter dem niedrigsten Wasserstande angefüllt (H). Quer durch die Faschinen sind Piloten eingerammt. Die Pilotenreihen stehen 1 m von einander entfernt. Jede Reihe hat 10 Piloten, wovon 4 Stück eine Steigung aus der Verticale von 0·25 haben (J), was ungefähr mit der Richtung der Resultante vom Erddruck übereinstimmt. Eine Pilote hat eine Steigung von ⅛ (K), die 5 hinteren, welche die Verankerung der Mauer darstellen, stehen vertical (L). Die Länge der Piloten ist 15 m, der mittlere Durch- messer der 5 vorderen 35 cm, der 5 hinteren 30 cm. Das Material ist Tannenholz aus der Bukowina. Die in einer Reihe stehenden Pfähle sind durch ein 35 cm breites, 30 cm hohes Kantholz verbunden. In der Längsrichtung des Quais sind über die 30/35 Kanthölzer Hölzer von 20/25 angebracht. Die obere Seite der letzteren Hölzer liegt genau auf der Höhe des niedrigsten bekannten Wasserstandes. Hier fängt die Mauerarbeit vom Quai an. Der Quai wird durchwegs aus Beton mit einer Ver- kleidung von Quadersteinen gemacht. Die Zusammensetzung des Betons ist folgende: 12 Schiebkarren Schotter, 6 Schiebkarren Sand und 10 Schiebkarren Cement. Im Quai sind viele cylinderförmige Ersparungen (M) zu dem Zwecke ange- bracht worden, um ein mehr stabiles Querprofil zu erhalten. Das letztere ist nicht auf die ganze Länge darstellbar; es ist ein verschiedenes gegenüber den Getreide- speichern, beziehungsweise den Dampfkrahnen etc. Der Steinwurf und das Pflaster. Die Bassinufer sind mit Ausnahme der Quaiseiten durch Steinwurf und Pflaster gegen das Wasser geschützt. Der Steinwurf schützt die Ufer vom Boden bis zu 1 m über dem niedrigsten Wasserstand; die Steigung der Böschung an dieser Stelle ist 1·5 auf 1. Der Stein- wurf hat am Boden 3 m, oben 1 m Breite; seine Höhe ist 6 m. Jeder Quadrat- meter Wurffläche deckt also durchschnittlich 12 m3 Stein. An den Steinwurf schliesst sich als Uferschutz ein 40 cm dickes Pflaster aus unbehauenen Quadersteinen, 4 m hoch an; die Steine liegen ohne Mörtel in einer 15 cm dicken Schotterschicht. Auf dem Niveau dieses Pflasters ist ein 2 m breites Banquet hergestellt. Oberhalb dieses Pflasters wird der Uferschutz durch Gras- anpflanzungen gebildet. Wie der Verbindungscanal zwischen Bassin und Donau construirt werden soll, ist zur Zeit (Anfang November 1889) noch nicht des Näheren bekannt. Die Erbauungskosten der geschilderten Anlagen sollen mit 18 Millionen Francs veranschlagt worden sein. Wie wir vernehmen, soll noch ein schwimmender Getreide-Elevator die Anstalten des Bassins bereichern. Die Industrie von Galatz ist nur mässig entwickelt; es stehen nur zwei grosse Dampfmühlen, eine Dampfsäge und zwei Seifen- und Kerzenfabriken im Betriebe.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/174>, abgerufen am 24.11.2024.