in neuerer Zeit in steigenden Mengen lebende Wachteln exportirt. Man fängt sie in Oberegypten und versendet sie in Körben via Marseille. Frankreich war 1888 der Hauptabnehmer der ausgeführten 1,235.831 Stück (Werth 13.437 egyptische L.).
Grössere Wichtigkeit hat die Ausfuhr von Schafwolle. Sie kommt aus Oberegypten, wo sie einheimische, in Kairo ansässige Kaufleute zusammenkaufen und nach Liverpool zum Verkauf auf den Woll-Auctionen verschiffen. Ausfuhr 1888 13.489 q, 1887 15.791 q.
Aus den Fabriken, welche Mehemed Ali und Ismail Pascha in Egypten im Laufe dieses Jahrhunderts errichtet haben, ist nicht viel geworden. Gefährlicher für den Import scheinen die Fabriken zu werden, welche in den letzten Jahren in Egypten errichtet wurden. Der Zuckerraffinerien wurde schon Erwähnung gethan. Man erzeugt jetzt auch Leder zum Export, Zündhölzchen für den inländischen Be- darf, man wird wohl auch bald ordinäres Papier erzeugen, statt die Lumpen auszu- führen, und Baumwollsamenöl im Lande pressen, um bei diesem Artikel die doppelte Fracht zu ersparen, die heute auf ihm lastet, wenn er in Egypten consumirt wird.
Jedenfalls wird diese einheimische Industrie die Einfuhr nach Alexandria hemmen.
Die Einfuhr von Stoffen und Garnen aus Baumwolle, welche den sechsten Theil der gesammten Einfuhr ausmachen, deckt England. Frankreich nimmt die zweite Stelle ein, aber seine Einfuhr ist hinter der Englands sehr weit zurück. Der Import belief sich 1888 auf 133.033 q und 3,399.404 m (Werth beider 1,359.595 egyp- tische L.), 1887 auf 150.479 q und 2,831.704 m (Werth beider 1,478.941 egyptische L.).
Der Rückgang der Einfuhr der Baumwollstoffe ist nun theilweise gedeckt durch die Steigerung der Einfuhr von Schafwollstoffen, Wirkwaaren und anderen Erzeugnissen der Textilindustrie, ausgenommen Schafwollstoffe. Einfuhr 1888 225.818 egyptische L., 1887 190.681 egyptische L. In Egypten steigt die Nachfrage nach Herren- und Frauenwäsche sowie nach fertigen Kleidern. Letztere kommen meist aus Oesterreich-Ungarn, erstere aus Frankreich, Oesterreich- Ungarn und Deutschland, türkische Kappen (Tarbusche) aus Oesterreich-Ungarn, Hüte aus Frankreich, Seidenwaaren liefert Frankreich, halbseidene billige Sammte Deutschland.
Trotzdem der Import von Schuhwaaren aus Oesterreich-Ungarn zurück- geht, nimmt es in diesem Artikel noch immer die erste Stelle in Egypten ein. Neben ihm importiren Frankreich, England und die Schweiz. Aus Marokko und der Türkei kommen Pantoffeln. Einfuhr 1888 750.619 Paar, Werth 1,005.094 egyptische L.
Von Jutesäcken werden drei Viertel aus Dundee, ein Viertel aus Calcutta bezogen. Einfuhr 1888 32.111 q, Werth 63.000 egyptische L.
Oesterreich-Ungarn liefert den grössten Theil des egyptischen Bedarfs an Schreib-, Druck- und Cigarettenpapier, Concurrenten sind Italien, Belgien, Frank- reich und Deutschland.
Steingut und Porzellanwaaren kommen aus Oesterreich-Ungarn, Eng- land, Belgien und Frankreich, Holglas aus der Steiermark, gepresstes Glas und Fensterglas aus Belgien; Werth der Einfuhr all der genannten Artikel 149.514 egyptische L.
Die Einfuhr von Zündwaaren geht zurück, weil die einheimische Fabri-
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Alexandria.
in neuerer Zeit in steigenden Mengen lebende Wachteln exportirt. Man fängt sie in Oberegypten und versendet sie in Körben via Marseille. Frankreich war 1888 der Hauptabnehmer der ausgeführten 1,235.831 Stück (Werth 13.437 egyptische L.).
Grössere Wichtigkeit hat die Ausfuhr von Schafwolle. Sie kommt aus Oberegypten, wo sie einheimische, in Kairo ansässige Kaufleute zusammenkaufen und nach Liverpool zum Verkauf auf den Woll-Auctionen verschiffen. Ausfuhr 1888 13.489 q, 1887 15.791 q.
Aus den Fabriken, welche Mehemed Ali und Ismaïl Pascha in Egypten im Laufe dieses Jahrhunderts errichtet haben, ist nicht viel geworden. Gefährlicher für den Import scheinen die Fabriken zu werden, welche in den letzten Jahren in Egypten errichtet wurden. Der Zuckerraffinerien wurde schon Erwähnung gethan. Man erzeugt jetzt auch Leder zum Export, Zündhölzchen für den inländischen Be- darf, man wird wohl auch bald ordinäres Papier erzeugen, statt die Lumpen auszu- führen, und Baumwollsamenöl im Lande pressen, um bei diesem Artikel die doppelte Fracht zu ersparen, die heute auf ihm lastet, wenn er in Egypten consumirt wird.
Jedenfalls wird diese einheimische Industrie die Einfuhr nach Alexandria hemmen.
Die Einfuhr von Stoffen und Garnen aus Baumwolle, welche den sechsten Theil der gesammten Einfuhr ausmachen, deckt England. Frankreich nimmt die zweite Stelle ein, aber seine Einfuhr ist hinter der Englands sehr weit zurück. Der Import belief sich 1888 auf 133.033 q und 3,399.404 m (Werth beider 1,359.595 egyp- tische L.), 1887 auf 150.479 q und 2,831.704 m (Werth beider 1,478.941 egyptische L.).
Der Rückgang der Einfuhr der Baumwollstoffe ist nun theilweise gedeckt durch die Steigerung der Einfuhr von Schafwollstoffen, Wirkwaaren und anderen Erzeugnissen der Textilindustrie, ausgenommen Schafwollstoffe. Einfuhr 1888 225.818 egyptische L., 1887 190.681 egyptische L. In Egypten steigt die Nachfrage nach Herren- und Frauenwäsche sowie nach fertigen Kleidern. Letztere kommen meist aus Oesterreich-Ungarn, erstere aus Frankreich, Oesterreich- Ungarn und Deutschland, türkische Kappen (Tarbusche) aus Oesterreich-Ungarn, Hüte aus Frankreich, Seidenwaaren liefert Frankreich, halbseidene billige Sammte Deutschland.
Trotzdem der Import von Schuhwaaren aus Oesterreich-Ungarn zurück- geht, nimmt es in diesem Artikel noch immer die erste Stelle in Egypten ein. Neben ihm importiren Frankreich, England und die Schweiz. Aus Marokko und der Türkei kommen Pantoffeln. Einfuhr 1888 750.619 Paar, Werth 1,005.094 egyptische L.
Von Jutesäcken werden drei Viertel aus Dundee, ein Viertel aus Calcutta bezogen. Einfuhr 1888 32.111 q, Werth 63.000 egyptische L.
Oesterreich-Ungarn liefert den grössten Theil des egyptischen Bedarfs an Schreib-, Druck- und Cigarettenpapier, Concurrenten sind Italien, Belgien, Frank- reich und Deutschland.
Steingut und Porzellanwaaren kommen aus Oesterreich-Ungarn, Eng- land, Belgien und Frankreich, Holglas aus der Steiermark, gepresstes Glas und Fensterglas aus Belgien; Werth der Einfuhr all der genannten Artikel 149.514 egyptische L.
Die Einfuhr von Zündwaaren geht zurück, weil die einheimische Fabri-
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Alexandria.
in neuerer Zeit in steigenden Mengen lebende Wachteln exportirt. Man fängt
sie in Oberegypten und versendet sie in Körben via Marseille. Frankreich war
1888 der Hauptabnehmer der ausgeführten 1,235.831 Stück (Werth 13.437
egyptische L.).
Grössere Wichtigkeit hat die Ausfuhr von Schafwolle. Sie kommt aus
Oberegypten, wo sie einheimische, in Kairo ansässige Kaufleute zusammenkaufen
und nach Liverpool zum Verkauf auf den Woll-Auctionen verschiffen. Ausfuhr
1888 13.489 q, 1887 15.791 q.
Aus den Fabriken, welche Mehemed Ali und Ismaïl Pascha in Egypten
im Laufe dieses Jahrhunderts errichtet haben, ist nicht viel geworden. Gefährlicher
für den Import scheinen die Fabriken zu werden, welche in den letzten Jahren in
Egypten errichtet wurden. Der Zuckerraffinerien wurde schon Erwähnung gethan.
Man erzeugt jetzt auch Leder zum Export, Zündhölzchen für den inländischen Be-
darf, man wird wohl auch bald ordinäres Papier erzeugen, statt die Lumpen auszu-
führen, und Baumwollsamenöl im Lande pressen, um bei diesem Artikel die doppelte
Fracht zu ersparen, die heute auf ihm lastet, wenn er in Egypten consumirt wird.
Jedenfalls wird diese einheimische Industrie die Einfuhr nach Alexandria
hemmen.
Die Einfuhr von Stoffen und Garnen aus Baumwolle, welche den sechsten
Theil der gesammten Einfuhr ausmachen, deckt England. Frankreich nimmt die zweite
Stelle ein, aber seine Einfuhr ist hinter der Englands sehr weit zurück. Der Import
belief sich 1888 auf 133.033 q und 3,399.404 m (Werth beider 1,359.595 egyp-
tische L.), 1887 auf 150.479 q und 2,831.704 m (Werth beider 1,478.941 egyptische L.).
Der Rückgang der Einfuhr der Baumwollstoffe ist nun theilweise gedeckt
durch die Steigerung der Einfuhr von Schafwollstoffen, Wirkwaaren und
anderen Erzeugnissen der Textilindustrie, ausgenommen Schafwollstoffe. Einfuhr
1888 225.818 egyptische L., 1887 190.681 egyptische L. In Egypten steigt die
Nachfrage nach Herren- und Frauenwäsche sowie nach fertigen Kleidern.
Letztere kommen meist aus Oesterreich-Ungarn, erstere aus Frankreich, Oesterreich-
Ungarn und Deutschland, türkische Kappen (Tarbusche) aus Oesterreich-Ungarn,
Hüte aus Frankreich, Seidenwaaren liefert Frankreich, halbseidene billige
Sammte Deutschland.
Trotzdem der Import von Schuhwaaren aus Oesterreich-Ungarn zurück-
geht, nimmt es in diesem Artikel noch immer die erste Stelle in Egypten ein.
Neben ihm importiren Frankreich, England und die Schweiz. Aus Marokko und
der Türkei kommen Pantoffeln. Einfuhr 1888 750.619 Paar, Werth 1,005.094
egyptische L.
Von Jutesäcken werden drei Viertel aus Dundee, ein Viertel aus Calcutta
bezogen. Einfuhr 1888 32.111 q, Werth 63.000 egyptische L.
Oesterreich-Ungarn liefert den grössten Theil des egyptischen Bedarfs an
Schreib-, Druck- und Cigarettenpapier, Concurrenten sind Italien, Belgien, Frank-
reich und Deutschland.
Steingut und Porzellanwaaren kommen aus Oesterreich-Ungarn, Eng-
land, Belgien und Frankreich, Holglas aus der Steiermark, gepresstes Glas und
Fensterglas aus Belgien; Werth der Einfuhr all der genannten Artikel 149.514
egyptische L.
Die Einfuhr von Zündwaaren geht zurück, weil die einheimische Fabri-
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/311>, abgerufen am 23.11.2024.
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