Am internationalen Verkehre ist die italienische Flagge bei den Dampfern mit einem Dreizehntel, bei den Seglern mit zwei Drittheilen der Tonnenzahl be- theiligt. Segler, welche die Küstenschiffahrt betreiben, führen fast ausschliesslich die italienische Flagge, von der Tonnenzahl der Dampfer gehören ihr drei Fünftel an. Neben der italienischen sind die wichtigsten Flaggen die englische, französische und deutsche. Durch die Navigazione Generale steht Neapel in regelmässigem Verkehr mit Palermo, Messina, Tunis, Tripolis, mit Genua, Cagliari, Guana. Marseille, mit Alexandria, Port Said, Massaua, Bombay, Hongkong; durch die Peninsular und Oriental mit London und Port Said, durch die Linie Slomann mit Hamburg. Ausser diesen läuft eine ganze Reihe englischer Linien Neapel im Küstenverkehre an.
Neapel steht in Schnellzugverbindung mit Rom, über Caserta-Foggia mit Brindisi und mit Ancona und über Metaponto mit Reggio di Calabria.
Hier haben eine Börse, 11 Banken und Bankfilialen ihren Sitz. Die Regie- rung errichtet soeben ein Istituto orientale.
Consulate haben in Neapel: Argentina, Belgien, Bolivia, Chile, Columbia, Costarica, Dänemark, Deutsches Reich (G.-C.), Dominik. Republik, Ecuador, Frank- reich (G.-C.), Griechenland (G.-C.), Grossbritannien, Guatemala, Haiti, Hawaii, Honduras (G.-C.), Japan, Liberia, Mexico, Monaco, Montenegro, Niederlande (G.- C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Persien, Peru, Portugal (G.-C.), Russ- land (G.-C.), Salvador, San Marino, Schweden und Norwegen, Schweiz (G.-C.), Spanien, Türkei (G.-C.), Uruguay, Venezuela (V.-C.), Vereinigte Staaten.
Von den Plätzen am Golf von Neapel hat noch grössere Be- deutung für den Handel Castellamare di Stabia; die Einfuhr er- reichte 1888 7·9 Millionen Lire, ein riesiger Abfall gegen 1887, wo die Einfuhr 19·7 Millionen Lire, die Ausfuhr 6·7 Millionen Lire betrug.
Castellamare verliert seinen Getreideimport an das nord- westlich gelegene Torre Annunziata, das eine Eisenbahnverbindung direct nach Norden erhalten hat. In Castellamare wurden 1887 un- gewöhnlich viel Eisen und Maschinen für die Docks der königlichen Marine und die Impresa industriale italiana eingeführt. Ausgeführt werden Wein und Agrumi. In Torre Annunziata werden ausge- zeichnete Maccaroni erzeugt, noch berühmter ist darin Gragnano, das grossen Export nach England und in die Union hat. In Torre del Greco endlich ist der Hauptsitz der Fischerei und der Ver- arbeitung von Korallen.
Im Jahre 1888 gingen 95 Boote mit 955 Mann aus auf die Korallenfischerei und brachten 322.500 kg Rohmateriale zurück; in den Zeiten der Blüthe des Ge- schäftes wurden nicht weniger als 500 Boote ausgerüstet, jedes mit 10--12 Mann bemannt, man verdiente 15--20 %, und heute nicht die Hälfte. Die bearbeiteten Korallen sind entwerthet, von 800 Lire für das Kilogramm im Jahre 1883 auf 180 Lire im Jahre 1888; man hat bei Sciacca an der Südküste Siciliens neun grosse Bänke entdeckt, während man früher nur die bei Tunis benützte. Calcutta ist der Hauptmarkt der italienischen Koralle, die in ganz Südasien und am Congo gerne gekauft wird.
Das Mittelmeerbecken.
Am internationalen Verkehre ist die italienische Flagge bei den Dampfern mit einem Dreizehntel, bei den Seglern mit zwei Drittheilen der Tonnenzahl be- theiligt. Segler, welche die Küstenschiffahrt betreiben, führen fast ausschliesslich die italienische Flagge, von der Tonnenzahl der Dampfer gehören ihr drei Fünftel an. Neben der italienischen sind die wichtigsten Flaggen die englische, französische und deutsche. Durch die Navigazione Generale steht Neapel in regelmässigem Verkehr mit Palermo, Messina, Tunis, Tripolis, mit Genua, Cagliari, Guana. Marseille, mit Alexandria, Port Saïd, Massaua, Bombay, Hongkong; durch die Peninsular und Oriental mit London und Port Saïd, durch die Linie Slomann mit Hamburg. Ausser diesen läuft eine ganze Reihe englischer Linien Neapel im Küstenverkehre an.
Neapel steht in Schnellzugverbindung mit Rom, über Caserta-Foggia mit Brindisi und mit Ancona und über Metaponto mit Reggio di Calabria.
Hier haben eine Börse, 11 Banken und Bankfilialen ihren Sitz. Die Regie- rung errichtet soeben ein Istituto orientale.
Consulate haben in Neapel: Argentina, Belgien, Bolivia, Chile, Columbia, Costarica, Dänemark, Deutsches Reich (G.-C.), Dominik. Republik, Ecuador, Frank- reich (G.-C.), Griechenland (G.-C.), Grossbritannien, Guatemala, Haiti, Hawaii, Honduras (G.-C.), Japan, Liberia, Mexico, Monaco, Montenegro, Niederlande (G.- C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Persien, Peru, Portugal (G.-C.), Russ- land (G.-C.), Salvador, San Marino, Schweden und Norwegen, Schweiz (G.-C.), Spanien, Türkei (G.-C.), Uruguay, Venezuela (V.-C.), Vereinigte Staaten.
Von den Plätzen am Golf von Neapel hat noch grössere Be- deutung für den Handel Castellamare di Stabia; die Einfuhr er- reichte 1888 7·9 Millionen Lire, ein riesiger Abfall gegen 1887, wo die Einfuhr 19·7 Millionen Lire, die Ausfuhr 6·7 Millionen Lire betrug.
Castellamare verliert seinen Getreideimport an das nord- westlich gelegene Torre Annunziata, das eine Eisenbahnverbindung direct nach Norden erhalten hat. In Castellamare wurden 1887 un- gewöhnlich viel Eisen und Maschinen für die Docks der königlichen Marine und die Impresa industriale italiana eingeführt. Ausgeführt werden Wein und Agrumi. In Torre Annunziata werden ausge- zeichnete Maccaroni erzeugt, noch berühmter ist darin Gragnano, das grossen Export nach England und in die Union hat. In Torre del Greco endlich ist der Hauptsitz der Fischerei und der Ver- arbeitung von Korallen.
Im Jahre 1888 gingen 95 Boote mit 955 Mann aus auf die Korallenfischerei und brachten 322.500 kg Rohmateriale zurück; in den Zeiten der Blüthe des Ge- schäftes wurden nicht weniger als 500 Boote ausgerüstet, jedes mit 10—12 Mann bemannt, man verdiente 15—20 %, und heute nicht die Hälfte. Die bearbeiteten Korallen sind entwerthet, von 800 Lire für das Kilogramm im Jahre 1883 auf 180 Lire im Jahre 1888; man hat bei Sciacca an der Südküste Siciliens neun grosse Bänke entdeckt, während man früher nur die bei Tunis benützte. Calcutta ist der Hauptmarkt der italienischen Koralle, die in ganz Südasien und am Congo gerne gekauft wird.
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Das Mittelmeerbecken.
Am internationalen Verkehre ist die italienische Flagge bei den Dampfern
mit einem Dreizehntel, bei den Seglern mit zwei Drittheilen der Tonnenzahl be-
theiligt. Segler, welche die Küstenschiffahrt betreiben, führen fast ausschliesslich die
italienische Flagge, von der Tonnenzahl der Dampfer gehören ihr drei Fünftel an.
Neben der italienischen sind die wichtigsten Flaggen die englische, französische
und deutsche. Durch die Navigazione Generale steht Neapel in regelmässigem
Verkehr mit Palermo, Messina, Tunis, Tripolis, mit Genua, Cagliari, Guana.
Marseille, mit Alexandria, Port Saïd, Massaua, Bombay, Hongkong; durch die
Peninsular und Oriental mit London und Port Saïd, durch die Linie Slomann
mit Hamburg. Ausser diesen läuft eine ganze Reihe englischer Linien Neapel
im Küstenverkehre an.
Neapel steht in Schnellzugverbindung mit Rom, über Caserta-Foggia
mit Brindisi und mit Ancona und über Metaponto mit Reggio di Calabria.
Hier haben eine Börse, 11 Banken und Bankfilialen ihren Sitz. Die Regie-
rung errichtet soeben ein Istituto orientale.
Consulate haben in Neapel: Argentina, Belgien, Bolivia, Chile, Columbia,
Costarica, Dänemark, Deutsches Reich (G.-C.), Dominik. Republik, Ecuador, Frank-
reich (G.-C.), Griechenland (G.-C.), Grossbritannien, Guatemala, Haiti, Hawaii,
Honduras (G.-C.), Japan, Liberia, Mexico, Monaco, Montenegro, Niederlande (G.-
C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Persien, Peru, Portugal (G.-C.), Russ-
land (G.-C.), Salvador, San Marino, Schweden und Norwegen, Schweiz (G.-C.),
Spanien, Türkei (G.-C.), Uruguay, Venezuela (V.-C.), Vereinigte Staaten.
Von den Plätzen am Golf von Neapel hat noch grössere Be-
deutung für den Handel Castellamare di Stabia; die Einfuhr er-
reichte 1888 7·9 Millionen Lire, ein riesiger Abfall gegen 1887, wo
die Einfuhr 19·7 Millionen Lire, die Ausfuhr 6·7 Millionen Lire betrug.
Castellamare verliert seinen Getreideimport an das nord-
westlich gelegene Torre Annunziata, das eine Eisenbahnverbindung
direct nach Norden erhalten hat. In Castellamare wurden 1887 un-
gewöhnlich viel Eisen und Maschinen für die Docks der königlichen
Marine und die Impresa industriale italiana eingeführt. Ausgeführt
werden Wein und Agrumi. In Torre Annunziata werden ausge-
zeichnete Maccaroni erzeugt, noch berühmter ist darin Gragnano,
das grossen Export nach England und in die Union hat. In Torre
del Greco endlich ist der Hauptsitz der Fischerei und der Ver-
arbeitung von Korallen.
Im Jahre 1888 gingen 95 Boote mit 955 Mann aus auf die Korallenfischerei
und brachten 322.500 kg Rohmateriale zurück; in den Zeiten der Blüthe des Ge-
schäftes wurden nicht weniger als 500 Boote ausgerüstet, jedes mit 10—12 Mann
bemannt, man verdiente 15—20 %, und heute nicht die Hälfte. Die bearbeiteten
Korallen sind entwerthet, von 800 Lire für das Kilogramm im Jahre 1883 auf
180 Lire im Jahre 1888; man hat bei Sciacca an der Südküste Siciliens neun
grosse Bänke entdeckt, während man früher nur die bei Tunis benützte. Calcutta
ist der Hauptmarkt der italienischen Koralle, die in ganz Südasien und am
Congo gerne gekauft wird.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/374>, abgerufen am 24.11.2024.
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