Die Producte des Thierreiches spielten in der Ausfuhr von Malaga nie eine Rolle, nur hat sich in den letzten Jahren die Verschickung frischer Fische in Eiswaggons nach Madrid zu einer lohnenden Quelle des Erwerbes entwickelt.
Malaga ist Spaniens erster Ausfuhrplatz für reines Blei (1888 157.312 q, Werth 5·2 Millionen Pesetas), wie Cartagena, das den schönsten Hafen an der spanischen Mittelmeerküste besitzt, für silberhältiges Blei (Ausfuhr 1888 350.975 q, Werth 12·3 Millionen Pesetas).
Unter diesen trostlosen Verhältnissen der Ausfuhr leidet selbstverständlich die Einfuhr.
Von Sprit, meist deutschen Ursprungs, wurden 1888 18.963 hl aus dem Auslande und 2005 q durch den Küstenhandel eingeführt. Die Einfuhr von Bau- holz erreichte 1888 nur 8825 m3.
Von thierischen Nahrungsmitteln wurden aus dem Auslande eingeführt Klippfisch 1888 nur 19.640 q.
Holzkohlen kommen meist aus Sardinien (1888 2502 t), Steinkohlen und Coaks aus England (1888 31.013 t, 1887 44.733 t).
Petroleum (33.620 q) aus Amerika und Cement aus Deutschland.
Von Metallwaaren kamen aus England, Belgien, Frankreich und Deutsch- land eiserne Fassreifen 716 t, Draht 329 t, Gusseisen 407 t, Stahl 194 t, Maschinen und Maschinentheile 850 t zur Einfuhr; bei letzteren gegen 1721 und 4179 t in den Jahren 1887 und 1886.
Im Jahre 1888 führte man in Malaga aus dem Auslande ein: Baumwoll- gewebe um 355.000 Pesetas, Hanf und Leinengarne 3327 q (Werth 1·3 Millionen Pesetas), Jutegarne 2215 q, dann Schafwollstoffe, gemischte Stoffe und Wirk- waaren um 958.329 Pesetas und Seidenwaaren um 349.174 Pesetas.
Also im Ganzen ist die directe Einfuhr aus dem Auslande klein, dagegen wurden im Wege des Küstenhandels um 26·5 Millionen Pesetas Baumwollstoffe, um 2·7 Millionen Pesetas Schafwollstoffe eingeführt, um 11·5 Millionen Pesetas Gewebe aller Art ausgeführt.
Für die Einfuhr von roher Baumwolle ist Malaga (1888 22.478 q) der erste Platz Spaniens nach Barcelona, und Baumwollspinnerei und Weberei, welche 4400 Arbeiter beschäftigen, blühen in der Umgebung.
Auch in Thonwaaren will man sich durch die in Santa Inez neuerrichtete Fabrik vom Auslande befreien.
In Malaga selbst beschäftigen sich vier grosse Etablissements mit dem Bau von Maschinen, und Engländer haben 1888 eine Fassfabrik errichtet.
Die zahlreichen Mühlen von Malaga und Umgebung werden langsam nach dem ungarischen Walzensysteme umgebaut. Zu nennen sind noch die zahlreichen Etablissements für Herrichtung des Weines, für Erzeugung von Sprit und Essig, die vielen Oelpressen und die 20 Seifenfabriken. Aber unter der Abgabe auf Oel und dem Mitbewerb der Fabriken Cataloniens hat die Ausfuhr von Seife so ziemlich aufgehört.
Der Handel Malagas erreichte in Pesetas:
[Tabelle]
Das Mittelmeerbecken.
Die Producte des Thierreiches spielten in der Ausfuhr von Málaga nie eine Rolle, nur hat sich in den letzten Jahren die Verschickung frischer Fische in Eiswaggons nach Madrid zu einer lohnenden Quelle des Erwerbes entwickelt.
Málaga ist Spaniens erster Ausfuhrplatz für reines Blei (1888 157.312 q, Werth 5·2 Millionen Pesetas), wie Cartagena, das den schönsten Hafen an der spanischen Mittelmeerküste besitzt, für silberhältiges Blei (Ausfuhr 1888 350.975 q, Werth 12·3 Millionen Pesetas).
Unter diesen trostlosen Verhältnissen der Ausfuhr leidet selbstverständlich die Einfuhr.
Von Sprit, meist deutschen Ursprungs, wurden 1888 18.963 hl aus dem Auslande und 2005 q durch den Küstenhandel eingeführt. Die Einfuhr von Bau- holz erreichte 1888 nur 8825 m3.
Von thierischen Nahrungsmitteln wurden aus dem Auslande eingeführt Klippfisch 1888 nur 19.640 q.
Holzkohlen kommen meist aus Sardinien (1888 2502 t), Steinkohlen und Coaks aus England (1888 31.013 t, 1887 44.733 t).
Petroleum (33.620 q) aus Amerika und Cement aus Deutschland.
Von Metallwaaren kamen aus England, Belgien, Frankreich und Deutsch- land eiserne Fassreifen 716 t, Draht 329 t, Gusseisen 407 t, Stahl 194 t, Maschinen und Maschinentheile 850 t zur Einfuhr; bei letzteren gegen 1721 und 4179 t in den Jahren 1887 und 1886.
Im Jahre 1888 führte man in Málaga aus dem Auslande ein: Baumwoll- gewebe um 355.000 Pesetas, Hanf und Leinengarne 3327 q (Werth 1·3 Millionen Pesetas), Jutegarne 2215 q, dann Schafwollstoffe, gemischte Stoffe und Wirk- waaren um 958.329 Pesetas und Seidenwaaren um 349.174 Pesetas.
Also im Ganzen ist die directe Einfuhr aus dem Auslande klein, dagegen wurden im Wege des Küstenhandels um 26·5 Millionen Pesetas Baumwollstoffe, um 2·7 Millionen Pesetas Schafwollstoffe eingeführt, um 11·5 Millionen Pesetas Gewebe aller Art ausgeführt.
Für die Einfuhr von roher Baumwolle ist Málaga (1888 22.478 q) der erste Platz Spaniens nach Barcelona, und Baumwollspinnerei und Weberei, welche 4400 Arbeiter beschäftigen, blühen in der Umgebung.
Auch in Thonwaaren will man sich durch die in Santa Inez neuerrichtete Fabrik vom Auslande befreien.
In Málaga selbst beschäftigen sich vier grosse Etablissements mit dem Bau von Maschinen, und Engländer haben 1888 eine Fassfabrik errichtet.
Die zahlreichen Mühlen von Málaga und Umgebung werden langsam nach dem ungarischen Walzensysteme umgebaut. Zu nennen sind noch die zahlreichen Etablissements für Herrichtung des Weines, für Erzeugung von Sprit und Essig, die vielen Oelpressen und die 20 Seifenfabriken. Aber unter der Abgabe auf Oel und dem Mitbewerb der Fabriken Cataloniens hat die Ausfuhr von Seife so ziemlich aufgehört.
Der Handel Málagas erreichte in Pesetas:
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Das Mittelmeerbecken.
Die Producte des Thierreiches spielten in der Ausfuhr von Málaga nie
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in Eiswaggons nach Madrid zu einer lohnenden Quelle des Erwerbes entwickelt.
Málaga ist Spaniens erster Ausfuhrplatz für reines Blei (1888 157.312 q,
Werth 5·2 Millionen Pesetas), wie Cartagena, das den schönsten Hafen an
der spanischen Mittelmeerküste besitzt, für silberhältiges Blei (Ausfuhr 1888
350.975 q, Werth 12·3 Millionen Pesetas).
Unter diesen trostlosen Verhältnissen der Ausfuhr leidet selbstverständlich
die Einfuhr.
Von Sprit, meist deutschen Ursprungs, wurden 1888 18.963 hl aus dem
Auslande und 2005 q durch den Küstenhandel eingeführt. Die Einfuhr von Bau-
holz erreichte 1888 nur 8825 m3.
Von thierischen Nahrungsmitteln wurden aus dem Auslande eingeführt
Klippfisch 1888 nur 19.640 q.
Holzkohlen kommen meist aus Sardinien (1888 2502 t), Steinkohlen
und Coaks aus England (1888 31.013 t, 1887 44.733 t).
Petroleum (33.620 q) aus Amerika und Cement aus Deutschland.
Von Metallwaaren kamen aus England, Belgien, Frankreich und Deutsch-
land eiserne Fassreifen 716 t, Draht 329 t, Gusseisen 407 t, Stahl 194 t, Maschinen
und Maschinentheile 850 t zur Einfuhr; bei letzteren gegen 1721 und 4179 t in
den Jahren 1887 und 1886.
Im Jahre 1888 führte man in Málaga aus dem Auslande ein: Baumwoll-
gewebe um 355.000 Pesetas, Hanf und Leinengarne 3327 q (Werth 1·3 Millionen
Pesetas), Jutegarne 2215 q, dann Schafwollstoffe, gemischte Stoffe und Wirk-
waaren um 958.329 Pesetas und Seidenwaaren um 349.174 Pesetas.
Also im Ganzen ist die directe Einfuhr aus dem Auslande klein, dagegen
wurden im Wege des Küstenhandels um 26·5 Millionen Pesetas Baumwollstoffe,
um 2·7 Millionen Pesetas Schafwollstoffe eingeführt, um 11·5 Millionen Pesetas
Gewebe aller Art ausgeführt.
Für die Einfuhr von roher Baumwolle ist Málaga (1888 22.478 q) der erste
Platz Spaniens nach Barcelona, und Baumwollspinnerei und Weberei, welche 4400
Arbeiter beschäftigen, blühen in der Umgebung.
Auch in Thonwaaren will man sich durch die in Santa Inez neuerrichtete
Fabrik vom Auslande befreien.
In Málaga selbst beschäftigen sich vier grosse Etablissements mit dem Bau
von Maschinen, und Engländer haben 1888 eine Fassfabrik errichtet.
Die zahlreichen Mühlen von Málaga und Umgebung werden langsam nach
dem ungarischen Walzensysteme umgebaut. Zu nennen sind noch die zahlreichen
Etablissements für Herrichtung des Weines, für Erzeugung von Sprit und Essig,
die vielen Oelpressen und die 20 Seifenfabriken. Aber unter der Abgabe auf
Oel und dem Mitbewerb der Fabriken Cataloniens hat die Ausfuhr von Seife so
ziemlich aufgehört.
Der Handel Málagas erreichte in Pesetas:
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/500>, abgerufen am 22.11.2024.
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