Man kann sicher hoffen, dass es der Einsicht vorurtheilsfreier staatlicher und communaler Behörden gelingen werde, die Einflüsse zu bannen, welche sich den nothwendigen Aenderungen entgegenstellen, damit die Arbeitskraft dieser geschäftstüchtigen Bevölkerung wieder so voll zur Geltung komme wie jene des ganzen Landes.
Ueberall sehen wir ja Belgien durch sein Handelsmuseum, durch Musterlager, die in fremden Städten errichtet sind, durch besondere Agenten an der Arbeit, sein Handelsgebiet und damit das seines einzigen bedeutenden Hafens zu vergrössern. Wie intensiv dieses Streben ist, beweist die Thatsache, dass Belgien auf den Zufahrts- linien zur Gotthardbahn eigene Agenten aufgestellt hat, damit diese über alle Tarifänderungen berichten.
Die Verbindung Antwerpens mit der See wurde schon beschrieben. Für die Verbindung mit dem Innern ist zunächst die Schelde hervor- zuheben, welche bis nach dem 87 km oberhalb Antwerpen liegenden Gent direct für Flussschiffe fahrbar ist. Bei Gent beträgt die Fluthöhe noch 1·40 m, und hier ist die Schelde durch eine Schleusse abgesperrt. Die aufgestaute Schelde und ihre canalisirten Nebenflüsse stellen hier die Verbindung mit dem französischen Canalnetz her. Nach dem westlichen Belgien führt von Antwerpen aus der von Gent über Brügge nach Ostende gehende Canal. Mit dem südlichen Holland endlich steht Antwerpen durch die Kempische Vaart (Canal de la Campine), welche die Maas mit der Schelde vereinigt, und durch den Sud- Beveland'schen Canal, welcher etwa 38 km unterhalb Antwerpen von der West-Schelde abzweigt (s. Plan) und in die Ost-Schelde führt, in Verbindung.
Durch die Annexe des erstgenannten Canals ist auch eine Ver- bindung mit dem Rheine erzielt.
Ebenso steht die Schelde durch den Meercanal von Gent nach Brügge und den Anschluss nach Ostende mit dem westlichen
[Abbildung]
Legende zum Plan von Antwerpen. A Einfahrt, B Hangars am Quai, C Bassin Afrika, D Bassin Amerika, E Bassin Katendyk, F Leucht- feuer, G Trockendocks, H Bassin Sas, J Holzbassin, K Bassin Asia, L Bassin de la Campine, M Grand Bassin. N Petit Bassin, O Canal de la Campine, P Bassin de Battelage (Nord), Q Kohlen- bassin, R Bassin des Bateliers, S Bassin aux Briques, T Bassin d'echouages, U Hansa-Haus, V Regierungsmagazin (Entrepot Royal), W projectirte Brücke, X Schleussen, Y Eisenbahnstation du Sud, Z Station Principal. -- 1 Station du Stuivenberg, 2 Gare de Transbordement, 3 Station der Vicinalbahn gegen Brasschact und Holland, 4 Petroleummagazin, 5 Staatsbahnhof, 6 Waas-Bahnhof, 7 Liebfraukirche, 8 Stadthaus, 9 Groenplaats, 10 Börse, 11 Kirche St. Jakob, 12 Gefängniss, 13 königliches Theater, 14 königliches Palais, 15 Nationaltheater, 16 Athenäum, 17 Kirche St. Paul, 18 Akademie, 19 Kaserne Falcon, 20 zoologischer Garten, 21 Gaswerk, 22 Justizpalast, 23 Museum, 24 Industriepalais, 25 Place Marnix, 26 Place S. Jean, 27 Place de la Commune, 28 Avenue du Commerce, 29 Avenue des Arts, 30 Avenue de l'Industrie, 31 Avenue du Sud, 32 Nationalbank, 33 Boulevard Leopold, 34 Chaussee des Malines, 35 Bäder, 36 Ferry-Boote, 37 Constructionsarsenal, 38 Elisabeth- hospital, 39 Kriegsarsenal, 40 Pepiniere (Baumschule).
Der atlantische Ocean.
Man kann sicher hoffen, dass es der Einsicht vorurtheilsfreier staatlicher und communaler Behörden gelingen werde, die Einflüsse zu bannen, welche sich den nothwendigen Aenderungen entgegenstellen, damit die Arbeitskraft dieser geschäftstüchtigen Bevölkerung wieder so voll zur Geltung komme wie jene des ganzen Landes.
Ueberall sehen wir ja Belgien durch sein Handelsmuseum, durch Musterlager, die in fremden Städten errichtet sind, durch besondere Agenten an der Arbeit, sein Handelsgebiet und damit das seines einzigen bedeutenden Hafens zu vergrössern. Wie intensiv dieses Streben ist, beweist die Thatsache, dass Belgien auf den Zufahrts- linien zur Gotthardbahn eigene Agenten aufgestellt hat, damit diese über alle Tarifänderungen berichten.
Die Verbindung Antwerpens mit der See wurde schon beschrieben. Für die Verbindung mit dem Innern ist zunächst die Schelde hervor- zuheben, welche bis nach dem 87 km oberhalb Antwerpen liegenden Gent direct für Flussschiffe fahrbar ist. Bei Gent beträgt die Fluthöhe noch 1·40 m, und hier ist die Schelde durch eine Schleusse abgesperrt. Die aufgestaute Schelde und ihre canalisirten Nebenflüsse stellen hier die Verbindung mit dem französischen Canalnetz her. Nach dem westlichen Belgien führt von Antwerpen aus der von Gent über Brügge nach Ostende gehende Canal. Mit dem südlichen Holland endlich steht Antwerpen durch die Kempische Vaart (Canal de la Campine), welche die Maas mit der Schelde vereinigt, und durch den Sud- Beveland’schen Canal, welcher etwa 38 km unterhalb Antwerpen von der West-Schelde abzweigt (s. Plan) und in die Ost-Schelde führt, in Verbindung.
Durch die Annexe des erstgenannten Canals ist auch eine Ver- bindung mit dem Rheine erzielt.
Ebenso steht die Schelde durch den Meercanal von Gent nach Brügge und den Anschluss nach Ostende mit dem westlichen
[Abbildung]
Legende zum Plan von Antwerpen. A Einfahrt, B Hangars am Quai, C Bassin Afrika, D Bassin Amerika, E Bassin Katendyk, F Leucht- feuer, G Trockendocks, H Bassin Sas, J Holzbassin, K Bassin Asia, L Bassin de la Campine, M Grand Bassin. N Petit Bassin, O Canal de la Campine, P Bassin de Battelage (Nord), Q Kohlen- bassin, R Bassin des Bateliers, S Bassin aux Briques, T Bassin d’echouages, U Hansa-Haus, V Regierungsmagazin (Entrepôt Royal), W projectirte Brücke, X Schleussen, Y Eisenbahnstation du Sud, Z Station Principal. — 1 Station du Stuivenberg, 2 Gare de Transbordement, 3 Station der Vicinalbahn gegen Brasschact und Holland, 4 Petroleummagazin, 5 Staatsbahnhof, 6 Waas-Bahnhof, 7 Liebfraukirche, 8 Stadthaus, 9 Groenplaats, 10 Börse, 11 Kirche St. Jakob, 12 Gefängniss, 13 königliches Theater, 14 königliches Palais, 15 Nationaltheater, 16 Athenäum, 17 Kirche St. Paul, 18 Akademie, 19 Kaserne Falcon, 20 zoologischer Garten, 21 Gaswerk, 22 Justizpalast, 23 Museum, 24 Industriepalais, 25 Place Marnix, 26 Place S. Jean, 27 Place de la Commune, 28 Avenue du Commerce, 29 Avenue des Arts, 30 Avenue de l’Industrie, 31 Avenue du Sud, 32 Nationalbank, 33 Boulevard Leopold, 34 Chaussée des Malines, 35 Bäder, 36 Ferry-Boote, 37 Constructionsarsenal, 38 Elisabeth- hospital, 39 Kriegsarsenal, 40 Pépinière (Baumschule).
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Man kann sicher hoffen, dass es der Einsicht vorurtheilsfreier
staatlicher und communaler Behörden gelingen werde, die Einflüsse zu
bannen, welche sich den nothwendigen Aenderungen entgegenstellen,
damit die Arbeitskraft dieser geschäftstüchtigen Bevölkerung wieder
so voll zur Geltung komme wie jene des ganzen Landes.
Ueberall sehen wir ja Belgien durch sein Handelsmuseum,
durch Musterlager, die in fremden Städten errichtet sind, durch
besondere Agenten an der Arbeit, sein Handelsgebiet und damit das
seines einzigen bedeutenden Hafens zu vergrössern. Wie intensiv
dieses Streben ist, beweist die Thatsache, dass Belgien auf den Zufahrts-
linien zur Gotthardbahn eigene Agenten aufgestellt hat, damit diese
über alle Tarifänderungen berichten.
Die Verbindung Antwerpens mit der See wurde schon beschrieben.
Für die Verbindung mit dem Innern ist zunächst die Schelde hervor-
zuheben, welche bis nach dem 87 km oberhalb Antwerpen liegenden
Gent direct für Flussschiffe fahrbar ist. Bei Gent beträgt die Fluthöhe
noch 1·40 m, und hier ist die Schelde durch eine Schleusse abgesperrt.
Die aufgestaute Schelde und ihre canalisirten Nebenflüsse stellen hier
die Verbindung mit dem französischen Canalnetz her. Nach dem
westlichen Belgien führt von Antwerpen aus der von Gent über Brügge
nach Ostende gehende Canal. Mit dem südlichen Holland endlich
steht Antwerpen durch die Kempische Vaart (Canal de la Campine),
welche die Maas mit der Schelde vereinigt, und durch den Sud-
Beveland’schen Canal, welcher etwa 38 km unterhalb Antwerpen von
der West-Schelde abzweigt (s. Plan) und in die Ost-Schelde führt,
in Verbindung.
Durch die Annexe des erstgenannten Canals ist auch eine Ver-
bindung mit dem Rheine erzielt.
Ebenso steht die Schelde durch den Meercanal von Gent
nach Brügge und den Anschluss nach Ostende mit dem westlichen
[Abbildung Legende zum Plan von Antwerpen.
A Einfahrt, B Hangars am Quai, C Bassin Afrika, D Bassin Amerika, E Bassin Katendyk, F Leucht-
feuer, G Trockendocks, H Bassin Sas, J Holzbassin, K Bassin Asia, L Bassin de la Campine,
M Grand Bassin. N Petit Bassin, O Canal de la Campine, P Bassin de Battelage (Nord), Q Kohlen-
bassin, R Bassin des Bateliers, S Bassin aux Briques, T Bassin d’echouages, U Hansa-Haus,
V Regierungsmagazin (Entrepôt Royal), W projectirte Brücke, X Schleussen, Y Eisenbahnstation du
Sud, Z Station Principal. — 1 Station du Stuivenberg, 2 Gare de Transbordement, 3 Station der
Vicinalbahn gegen Brasschact und Holland, 4 Petroleummagazin, 5 Staatsbahnhof, 6 Waas-Bahnhof,
7 Liebfraukirche, 8 Stadthaus, 9 Groenplaats, 10 Börse, 11 Kirche St. Jakob, 12 Gefängniss,
13 königliches Theater, 14 königliches Palais, 15 Nationaltheater, 16 Athenäum, 17 Kirche St. Paul,
18 Akademie, 19 Kaserne Falcon, 20 zoologischer Garten, 21 Gaswerk, 22 Justizpalast, 23 Museum,
24 Industriepalais, 25 Place Marnix, 26 Place S. Jean, 27 Place de la Commune, 28 Avenue du Commerce,
29 Avenue des Arts, 30 Avenue de l’Industrie, 31 Avenue du Sud, 32 Nationalbank, 33 Boulevard
Leopold, 34 Chaussée des Malines, 35 Bäder, 36 Ferry-Boote, 37 Constructionsarsenal, 38 Elisabeth-
hospital, 39 Kriegsarsenal, 40 Pépinière (Baumschule).]
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/680>, abgerufen am 22.11.2024.
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