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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Göteborg.

An der östlichen Mündung des Göta-Elf in das Kattegat
dehnt sich in einem Halbkreise die Stadt Göteborg (Gotenburg),
in kahler, felsiger, aber romantischer Gegend gelegen, aus. Die
Stadt ist nach Stockholm die bevölkertste Schwedens und zählt
100.000 Einwohner. Das Erste, was an ihr auffällt, ist ihre ausser-
ordentliche Reinlichkeit, die an niederländische Städte erinnert;
ihre Strassen sind, wie unser Plan zeigt, gerade und breit und
ihre Anlage regelmässig. Auch die Canäle, welche die Strassen in
der Mitte durchschneiden, verleihen Göteborg den Charakter einer
holländischen Stadt. Von den mehr als 20 Brücken, welche über
die Canäle führen, ist hervorzuheben die grosse eiserne Drehbrücke
über den Göta-Elf, welche die Stadt mit der Insel Hisingen
verbindet.

Der Hauptcanal, der mitten durch die Stadt führt, Stora Hamn-
canalen, wird auf seinen beiden Ufern von den zwei schönsten
Strassen Göteborgs begrenzt, der Norra- und Södra-Hamngatan. In der
letzteren liegen die schönen Bauten der Freimaurerloge und der
skandinavischen Creditbank. Durch die Norra Hamngatan gelangen
wir zu dem in der Mitte der Stadt gelegenen Gustav Adolf-Platz, der
nördlich von der Börse, westlich vom Rathhaus begrenzt wird. Auf
dem Platze steht ein Standbild Gustav Adolf's. Westlich vom Rath-
haus erhebt sich die Christina-, auch deutsche Kirche genannt, in der
abwechselnd deutscher und schwedischer Gottesdienst abgehalten
wird. Noch weiter westlich steht das Museum, früher das Haus der
Ostindischen Compagnie. Am anderen Ufer des Canals befindet sich die
Landshöfdingeresidens, wo die Provinzialregierung von Bohuslän ihren
Sitz hat. Westlich und südlich ist die eigentliche Stadt vom Wallgraben
umgeben, ausserhalb desselben, im Süden, dehnen sich aber noch vor-
nehme und mit hübschen Parkanlagen geschmückte Stadtviertel aus:
Trädgardsföreningen (Gartenverein), ein schöner Park, weiter westlich

Göteborg.

An der östlichen Mündung des Göta-Elf in das Kattegat
dehnt sich in einem Halbkreise die Stadt Göteborg (Gotenburg),
in kahler, felsiger, aber romantischer Gegend gelegen, aus. Die
Stadt ist nach Stockholm die bevölkertste Schwedens und zählt
100.000 Einwohner. Das Erste, was an ihr auffällt, ist ihre ausser-
ordentliche Reinlichkeit, die an niederländische Städte erinnert;
ihre Strassen sind, wie unser Plan zeigt, gerade und breit und
ihre Anlage regelmässig. Auch die Canäle, welche die Strassen in
der Mitte durchschneiden, verleihen Göteborg den Charakter einer
holländischen Stadt. Von den mehr als 20 Brücken, welche über
die Canäle führen, ist hervorzuheben die grosse eiserne Drehbrücke
über den Göta-Elf, welche die Stadt mit der Insel Hisingen
verbindet.

Der Hauptcanal, der mitten durch die Stadt führt, Stora Hamn-
canalen, wird auf seinen beiden Ufern von den zwei schönsten
Strassen Göteborgs begrenzt, der Norra- und Södra-Hamngatan. In der
letzteren liegen die schönen Bauten der Freimaurerloge und der
skandinavischen Creditbank. Durch die Norra Hamngatan gelangen
wir zu dem in der Mitte der Stadt gelegenen Gustav Adolf-Platz, der
nördlich von der Börse, westlich vom Rathhaus begrenzt wird. Auf
dem Platze steht ein Standbild Gustav Adolf’s. Westlich vom Rath-
haus erhebt sich die Christina-, auch deutsche Kirche genannt, in der
abwechselnd deutscher und schwedischer Gottesdienst abgehalten
wird. Noch weiter westlich steht das Museum, früher das Haus der
Ostindischen Compagnie. Am anderen Ufer des Canals befindet sich die
Landshöfdingeresidens, wo die Provinzialregierung von Bohuslän ihren
Sitz hat. Westlich und südlich ist die eigentliche Stadt vom Wallgraben
umgeben, ausserhalb desselben, im Süden, dehnen sich aber noch vor-
nehme und mit hübschen Parkanlagen geschmückte Stadtviertel aus:
Trädgardsföreningen (Gartenverein), ein schöner Park, weiter westlich

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[[896]/0916] Göteborg. An der östlichen Mündung des Göta-Elf in das Kattegat dehnt sich in einem Halbkreise die Stadt Göteborg (Gotenburg), in kahler, felsiger, aber romantischer Gegend gelegen, aus. Die Stadt ist nach Stockholm die bevölkertste Schwedens und zählt 100.000 Einwohner. Das Erste, was an ihr auffällt, ist ihre ausser- ordentliche Reinlichkeit, die an niederländische Städte erinnert; ihre Strassen sind, wie unser Plan zeigt, gerade und breit und ihre Anlage regelmässig. Auch die Canäle, welche die Strassen in der Mitte durchschneiden, verleihen Göteborg den Charakter einer holländischen Stadt. Von den mehr als 20 Brücken, welche über die Canäle führen, ist hervorzuheben die grosse eiserne Drehbrücke über den Göta-Elf, welche die Stadt mit der Insel Hisingen verbindet. Der Hauptcanal, der mitten durch die Stadt führt, Stora Hamn- canalen, wird auf seinen beiden Ufern von den zwei schönsten Strassen Göteborgs begrenzt, der Norra- und Södra-Hamngatan. In der letzteren liegen die schönen Bauten der Freimaurerloge und der skandinavischen Creditbank. Durch die Norra Hamngatan gelangen wir zu dem in der Mitte der Stadt gelegenen Gustav Adolf-Platz, der nördlich von der Börse, westlich vom Rathhaus begrenzt wird. Auf dem Platze steht ein Standbild Gustav Adolf’s. Westlich vom Rath- haus erhebt sich die Christina-, auch deutsche Kirche genannt, in der abwechselnd deutscher und schwedischer Gottesdienst abgehalten wird. Noch weiter westlich steht das Museum, früher das Haus der Ostindischen Compagnie. Am anderen Ufer des Canals befindet sich die Landshöfdingeresidens, wo die Provinzialregierung von Bohuslän ihren Sitz hat. Westlich und südlich ist die eigentliche Stadt vom Wallgraben umgeben, ausserhalb desselben, im Süden, dehnen sich aber noch vor- nehme und mit hübschen Parkanlagen geschmückte Stadtviertel aus: Trädgardsföreningen (Gartenverein), ein schöner Park, weiter westlich

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. [896]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/916>, abgerufen am 23.11.2024.