machen, gehört auch die Gründung des Stapelplatzes Ny-Lödese an der Stelle, wo der von diesem Könige 1526 projectirte Götacanal sein westliches Ende erreichen sollte. Die Vollendung des Canals war unserem Jahrhunderte vorbehalten, und Ny-Lödese blieb ungeachtet aller Aufmerksamkeit des Königs eine bedeutungslose Landstadt, weil seine Einwohner "bäuerische Krämer waren, die wie ein Haufen Schweine schnüffelnd über die einkommenden Waaren herfielen".
Erst spätere Zeiten schufen hier die Handelsstadt Göteborg und lieferten den Beweis, dass Gustav Wasa mit seiner Gründung keinen Fehlgriff gethan hatte. Seine heutigen Bewohner sind tüchtige Kauf- leute und energische Socialpolitiker, die sich seit 31. Mai 1864, durch die Ausbildung des sogenannten "Gothenburger Systems", welches wirksam der Trunksucht steuert, die Anerkennung der Menschen- freunde der ganzen Welt erworben haben.
Göteborg ist im Jahre 1610 vom König gegründet und mit Niederländern besiedelt worden. Die Stadt war früher befestigt, die Festungswerke sind jedoch seit 1806 aufgelassen. Göteborg entwickelte sich rasch zu einer hervorragenden Handelsstadt und besass von 1731 bis 1809 eine ostindische Compagnie; während der Continentalsperre durch Napoleon I. nahm es einen besonderen Aufschwung. Der Hafen hielt sich als Kaufplatz auch in schlechten Zeiten auf der einmal erreichten Höhe.
Die Lage Göteborgs an der Nordsee und an dem westlichen Ende des Götacanals ist weit günstiger als die Stockholms an der entlegenen Ostsee. Ferner ist der Hafen viel eisfreier als der von Stockholm. Auf Grund dieser geographischen Vorzüge, welche von einem energischen Kaufmannsstande nach jeder Richtung ausgebeutet werden, entwickelte sich Göteborg für den ausländischen Schiffsverkehr und für die Ausfuhr zum wichtigsten Hafen Schwedens.
Der Verkehr in Wechseln ausländischer Valuta zeigt auf der Börse von Göteborg auch nicht den andauernden Rückgang, wie der zu Stockholm, sondern erhält sich wenigstens auf seiner Durchschnitts- höhe von 24 Millionen Kronen jährlich.
Nur die ernstlich ins Auge gefasste Erbauung eines westlichen Parallelcanals des Göta-Elf von Wenersborg am Wenernsee nach Udde- valla am Kattegat, der 15 km lang und 7 m tief werden soll, so dass er Schiffe bis zu 3000 Tonnen tragen könnte, wäre geeignet, min- destens den Verkehr in Eisen und Holz von Göteborg abzulenken.
Neuestens zeigen Handel und Schiffahrt Göteborgs besonders seit 1888 einen kräftigen Aufschwung, eine Anzahl neuer industrieller Unternehmungen ist seit diesem Zeitpunkte ins Leben gerufen worden.
Göteborg ist der erste Hafen Schwedens für die Ausfuhr von Eisen und Stahl, welche 1889 1,329.722 q, 1888 1,166.996 q, 1887 1,125.692 q erreichte,
Der atlantische Ocean.
machen, gehört auch die Gründung des Stapelplatzes Ny-Lödese an der Stelle, wo der von diesem Könige 1526 projectirte Götacanal sein westliches Ende erreichen sollte. Die Vollendung des Canals war unserem Jahrhunderte vorbehalten, und Ny-Lödese blieb ungeachtet aller Aufmerksamkeit des Königs eine bedeutungslose Landstadt, weil seine Einwohner „bäuerische Krämer waren, die wie ein Haufen Schweine schnüffelnd über die einkommenden Waaren herfielen“.
Erst spätere Zeiten schufen hier die Handelsstadt Göteborg und lieferten den Beweis, dass Gustav Wasa mit seiner Gründung keinen Fehlgriff gethan hatte. Seine heutigen Bewohner sind tüchtige Kauf- leute und energische Socialpolitiker, die sich seit 31. Mai 1864, durch die Ausbildung des sogenannten „Gothenburger Systems“, welches wirksam der Trunksucht steuert, die Anerkennung der Menschen- freunde der ganzen Welt erworben haben.
Göteborg ist im Jahre 1610 vom König gegründet und mit Niederländern besiedelt worden. Die Stadt war früher befestigt, die Festungswerke sind jedoch seit 1806 aufgelassen. Göteborg entwickelte sich rasch zu einer hervorragenden Handelsstadt und besass von 1731 bis 1809 eine ostindische Compagnie; während der Continentalsperre durch Napoleon I. nahm es einen besonderen Aufschwung. Der Hafen hielt sich als Kaufplatz auch in schlechten Zeiten auf der einmal erreichten Höhe.
Die Lage Göteborgs an der Nordsee und an dem westlichen Ende des Götacanals ist weit günstiger als die Stockholms an der entlegenen Ostsee. Ferner ist der Hafen viel eisfreier als der von Stockholm. Auf Grund dieser geographischen Vorzüge, welche von einem energischen Kaufmannsstande nach jeder Richtung ausgebeutet werden, entwickelte sich Göteborg für den ausländischen Schiffsverkehr und für die Ausfuhr zum wichtigsten Hafen Schwedens.
Der Verkehr in Wechseln ausländischer Valuta zeigt auf der Börse von Göteborg auch nicht den andauernden Rückgang, wie der zu Stockholm, sondern erhält sich wenigstens auf seiner Durchschnitts- höhe von 24 Millionen Kronen jährlich.
Nur die ernstlich ins Auge gefasste Erbauung eines westlichen Parallelcanals des Göta-Elf von Wenersborg am Wenernsee nach Udde- valla am Kattegat, der 15 km lang und 7 m tief werden soll, so dass er Schiffe bis zu 3000 Tonnen tragen könnte, wäre geeignet, min- destens den Verkehr in Eisen und Holz von Göteborg abzulenken.
Neuestens zeigen Handel und Schiffahrt Göteborgs besonders seit 1888 einen kräftigen Aufschwung, eine Anzahl neuer industrieller Unternehmungen ist seit diesem Zeitpunkte ins Leben gerufen worden.
Göteborg ist der erste Hafen Schwedens für die Ausfuhr von Eisen und Stahl, welche 1889 1,329.722 q, 1888 1,166.996 q, 1887 1,125.692 q erreichte,
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Der atlantische Ocean.
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der Stelle, wo der von diesem Könige 1526 projectirte Götacanal sein
westliches Ende erreichen sollte. Die Vollendung des Canals war
unserem Jahrhunderte vorbehalten, und Ny-Lödese blieb ungeachtet
aller Aufmerksamkeit des Königs eine bedeutungslose Landstadt, weil
seine Einwohner „bäuerische Krämer waren, die wie ein Haufen
Schweine schnüffelnd über die einkommenden Waaren herfielen“.
Erst spätere Zeiten schufen hier die Handelsstadt Göteborg und
lieferten den Beweis, dass Gustav Wasa mit seiner Gründung keinen
Fehlgriff gethan hatte. Seine heutigen Bewohner sind tüchtige Kauf-
leute und energische Socialpolitiker, die sich seit 31. Mai 1864, durch
die Ausbildung des sogenannten „Gothenburger Systems“, welches
wirksam der Trunksucht steuert, die Anerkennung der Menschen-
freunde der ganzen Welt erworben haben.
Göteborg ist im Jahre 1610 vom König gegründet und mit Niederländern
besiedelt worden. Die Stadt war früher befestigt, die Festungswerke sind jedoch
seit 1806 aufgelassen. Göteborg entwickelte sich rasch zu einer hervorragenden
Handelsstadt und besass von 1731 bis 1809 eine ostindische Compagnie; während
der Continentalsperre durch Napoleon I. nahm es einen besonderen Aufschwung.
Der Hafen hielt sich als Kaufplatz auch in schlechten Zeiten auf der einmal
erreichten Höhe.
Die Lage Göteborgs an der Nordsee und an dem westlichen
Ende des Götacanals ist weit günstiger als die Stockholms an der
entlegenen Ostsee. Ferner ist der Hafen viel eisfreier als der von
Stockholm. Auf Grund dieser geographischen Vorzüge, welche von
einem energischen Kaufmannsstande nach jeder Richtung ausgebeutet
werden, entwickelte sich Göteborg für den ausländischen Schiffsverkehr
und für die Ausfuhr zum wichtigsten Hafen Schwedens.
Der Verkehr in Wechseln ausländischer Valuta zeigt auf der
Börse von Göteborg auch nicht den andauernden Rückgang, wie der
zu Stockholm, sondern erhält sich wenigstens auf seiner Durchschnitts-
höhe von 24 Millionen Kronen jährlich.
Nur die ernstlich ins Auge gefasste Erbauung eines westlichen
Parallelcanals des Göta-Elf von Wenersborg am Wenernsee nach Udde-
valla am Kattegat, der 15 km lang und 7 m tief werden soll, so
dass er Schiffe bis zu 3000 Tonnen tragen könnte, wäre geeignet, min-
destens den Verkehr in Eisen und Holz von Göteborg abzulenken.
Neuestens zeigen Handel und Schiffahrt Göteborgs besonders seit 1888
einen kräftigen Aufschwung, eine Anzahl neuer industrieller Unternehmungen
ist seit diesem Zeitpunkte ins Leben gerufen worden.
Göteborg ist der erste Hafen Schwedens für die Ausfuhr von Eisen und
Stahl, welche 1889 1,329.722 q, 1888 1,166.996 q, 1887 1,125.692 q erreichte,
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 898. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/918>, abgerufen am 23.11.2024.
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