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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Japanische Häfen.

Der wichtigste Artikel der Ausfuhr unseres Hafens ist Reis. Das Jahr 1889
war in Reis ein Missjahr für Japan, daher sank 1889 die Ausfuhr auf 1,526.900 q
gegen 1,575.770 q im Jahre 1888.

Ueber Kobe gehen heute schon mehr als drei Viertel der Reis-
ausfuhr ins Ausland
, und zwar nach Deutschland, den Vereinigten Staaten,
den Niederlanden, Italien, Frankreich und Australien.

Thee nimmt in diesem Hafen die zweite Stelle ein, 1889 mit 8,077.260 kg,
1888 mit 8,605.600 kg, welche zumeist nach New-York und den Oststaaten der
Union, ferner nach Canada, Chicago und Californien versendet werden. Die eigent-
liche Theesaison fällt in die Monate Mai bis Juli.

Seide wird in steigenden Mengen über Kobe und Osaka ausgeführt, weil
die Seidenzucht in den Gebieten, aus denen diese Plätze sich versorgen, zunimmt.
Ausfuhr 1889 113.780 kg, 1888 42.825 kg.

Die Fischerei ist von hoher Wichtigkeit für die Ernährung des japanischen
Volkes und gestattet überdies eine umfangreiche Ausfuhr von getrockneten
Fischen
, dann auch von Haifischflossen nach China. Schwämme gehen nach
Hongkong.

In die Ausfuhr von Kampher (1889 24.650 q) theilt sich Kobe mit Naga-
saki; vegetabilisches Wachs geht nach Hongkong.

Von Mineralien sind wichtig Kupfer (1889 55.070 q, 1888 49.595 q) für
England, Hongkong und China, und in steigender Menge Kohle (1889 2·3 Mill.
Metercentner) für China, Hongkong und Californien.

Unter den Industrieartikeln erregen Zündhölzchen unsere Aufmerksam-
keit, weil die japanischen Zündhölzchen die europäischen aus China und den
Straits Settlements verdrängen. Die Japaner ahmen dabei auch flott die in
diesen Ländern gut eingeführten Marken nach. Das Geschäft ist ganz in den
Händen der hier ansässigen Chinesen, welche die erzeugten Mengen aufkaufen und
nach China und Hongkong als Bezahlung für die erhaltenen Zuckersendungen
schicken.

Von Erzeugnissen des Kunstgewerbes wurden 1889 nach Europa und Amerika
Porzellanwaaren für 21/2 Mill. Yen, 10,406.933 Stück Fächer, 81.996 Schirme
und 385.430 Sonnenschirme verschifft.

In der Einfuhr von Hiogo-Osaka nehmen Baumwollgarne, welche zu
drei Vierteln aus Bombay, zu einem Viertel aus Manchester kommen, die führende
Stelle ein; Einfuhr 1889 140.370 q, 1888 158.270 q.

Die unausgesetzt steigende Anzahl von Baumwollspinnereien in Osaka, von
welchen die in den letzten Jahren errichteten mit europäischen Maschinen arbeiten,
ist Ursache, dass von roher Baumwolle 1889 81.854 q, 1888 40.165 q, von nicht
enthülster Baumwolle
1889 244.670 q, 1888 70.670 q, meist aus China ein-
geführt wurden.

Selbstverständlich leidet dadurch die Einfuhr von Baumwollstoffen, die
überwiegend England liefert.

Auch die Einfuhr von Schafwollwaaren (Deutschland) sinkt; von Jute-
säcken
wurden 1889 2,748.850 Stück, 1888 3,160.330 Stück eingeführt.

Durch den Bau von Eisenbahnen und die Einrichtung von Fabriken ist in
den letzten Jahren die Lage des Geschäftes in Metallen und Metallwaaren,
Maschinen
aller Art, Waggons (England und Belgien) eine gute.


Japanische Häfen.

Der wichtigste Artikel der Ausfuhr unseres Hafens ist Reis. Das Jahr 1889
war in Reis ein Missjahr für Japan, daher sank 1889 die Ausfuhr auf 1,526.900 q
gegen 1,575.770 q im Jahre 1888.

Ueber Kobé gehen heute schon mehr als drei Viertel der Reis-
ausfuhr ins Ausland
, und zwar nach Deutschland, den Vereinigten Staaten,
den Niederlanden, Italien, Frankreich und Australien.

Thee nimmt in diesem Hafen die zweite Stelle ein, 1889 mit 8,077.260 kg,
1888 mit 8,605.600 kg, welche zumeist nach New-York und den Oststaaten der
Union, ferner nach Canada, Chicago und Californien versendet werden. Die eigent-
liche Theesaison fällt in die Monate Mai bis Juli.

Seide wird in steigenden Mengen über Kobé und Osaka ausgeführt, weil
die Seidenzucht in den Gebieten, aus denen diese Plätze sich versorgen, zunimmt.
Ausfuhr 1889 113.780 kg, 1888 42.825 kg.

Die Fischerei ist von hoher Wichtigkeit für die Ernährung des japanischen
Volkes und gestattet überdies eine umfangreiche Ausfuhr von getrockneten
Fischen
, dann auch von Haifischflossen nach China. Schwämme gehen nach
Hongkong.

In die Ausfuhr von Kampher (1889 24.650 q) theilt sich Kobé mit Naga-
saki; vegetabilisches Wachs geht nach Hongkong.

Von Mineralien sind wichtig Kupfer (1889 55.070 q, 1888 49.595 q) für
England, Hongkong und China, und in steigender Menge Kohle (1889 2·3 Mill.
Metercentner) für China, Hongkong und Californien.

Unter den Industrieartikeln erregen Zündhölzchen unsere Aufmerksam-
keit, weil die japanischen Zündhölzchen die europäischen aus China und den
Straits Settlements verdrängen. Die Japaner ahmen dabei auch flott die in
diesen Ländern gut eingeführten Marken nach. Das Geschäft ist ganz in den
Händen der hier ansässigen Chinesen, welche die erzeugten Mengen aufkaufen und
nach China und Hongkong als Bezahlung für die erhaltenen Zuckersendungen
schicken.

Von Erzeugnissen des Kunstgewerbes wurden 1889 nach Europa und Amerika
Porzellanwaaren für 2½ Mill. Yen, 10,406.933 Stück Fächer, 81.996 Schirme
und 385.430 Sonnenschirme verschifft.

In der Einfuhr von Hiogo-Osaka nehmen Baumwollgarne, welche zu
drei Vierteln aus Bombay, zu einem Viertel aus Manchester kommen, die führende
Stelle ein; Einfuhr 1889 140.370 q, 1888 158.270 q.

Die unausgesetzt steigende Anzahl von Baumwollspinnereien in Osaka, von
welchen die in den letzten Jahren errichteten mit europäischen Maschinen arbeiten,
ist Ursache, dass von roher Baumwolle 1889 81.854 q, 1888 40.165 q, von nicht
enthülster Baumwolle
1889 244.670 q, 1888 70.670 q, meist aus China ein-
geführt wurden.

Selbstverständlich leidet dadurch die Einfuhr von Baumwollstoffen, die
überwiegend England liefert.

Auch die Einfuhr von Schafwollwaaren (Deutschland) sinkt; von Jute-
säcken
wurden 1889 2,748.850 Stück, 1888 3,160.330 Stück eingeführt.

Durch den Bau von Eisenbahnen und die Einrichtung von Fabriken ist in
den letzten Jahren die Lage des Geschäftes in Metallen und Metallwaaren,
Maschinen
aller Art, Waggons (England und Belgien) eine gute.


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[367/0383] Japanische Häfen. Der wichtigste Artikel der Ausfuhr unseres Hafens ist Reis. Das Jahr 1889 war in Reis ein Missjahr für Japan, daher sank 1889 die Ausfuhr auf 1,526.900 q gegen 1,575.770 q im Jahre 1888. Ueber Kobé gehen heute schon mehr als drei Viertel der Reis- ausfuhr ins Ausland, und zwar nach Deutschland, den Vereinigten Staaten, den Niederlanden, Italien, Frankreich und Australien. Thee nimmt in diesem Hafen die zweite Stelle ein, 1889 mit 8,077.260 kg, 1888 mit 8,605.600 kg, welche zumeist nach New-York und den Oststaaten der Union, ferner nach Canada, Chicago und Californien versendet werden. Die eigent- liche Theesaison fällt in die Monate Mai bis Juli. Seide wird in steigenden Mengen über Kobé und Osaka ausgeführt, weil die Seidenzucht in den Gebieten, aus denen diese Plätze sich versorgen, zunimmt. Ausfuhr 1889 113.780 kg, 1888 42.825 kg. Die Fischerei ist von hoher Wichtigkeit für die Ernährung des japanischen Volkes und gestattet überdies eine umfangreiche Ausfuhr von getrockneten Fischen, dann auch von Haifischflossen nach China. Schwämme gehen nach Hongkong. In die Ausfuhr von Kampher (1889 24.650 q) theilt sich Kobé mit Naga- saki; vegetabilisches Wachs geht nach Hongkong. Von Mineralien sind wichtig Kupfer (1889 55.070 q, 1888 49.595 q) für England, Hongkong und China, und in steigender Menge Kohle (1889 2·3 Mill. Metercentner) für China, Hongkong und Californien. Unter den Industrieartikeln erregen Zündhölzchen unsere Aufmerksam- keit, weil die japanischen Zündhölzchen die europäischen aus China und den Straits Settlements verdrängen. Die Japaner ahmen dabei auch flott die in diesen Ländern gut eingeführten Marken nach. Das Geschäft ist ganz in den Händen der hier ansässigen Chinesen, welche die erzeugten Mengen aufkaufen und nach China und Hongkong als Bezahlung für die erhaltenen Zuckersendungen schicken. Von Erzeugnissen des Kunstgewerbes wurden 1889 nach Europa und Amerika Porzellanwaaren für 2½ Mill. Yen, 10,406.933 Stück Fächer, 81.996 Schirme und 385.430 Sonnenschirme verschifft. In der Einfuhr von Hiogo-Osaka nehmen Baumwollgarne, welche zu drei Vierteln aus Bombay, zu einem Viertel aus Manchester kommen, die führende Stelle ein; Einfuhr 1889 140.370 q, 1888 158.270 q. Die unausgesetzt steigende Anzahl von Baumwollspinnereien in Osaka, von welchen die in den letzten Jahren errichteten mit europäischen Maschinen arbeiten, ist Ursache, dass von roher Baumwolle 1889 81.854 q, 1888 40.165 q, von nicht enthülster Baumwolle 1889 244.670 q, 1888 70.670 q, meist aus China ein- geführt wurden. Selbstverständlich leidet dadurch die Einfuhr von Baumwollstoffen, die überwiegend England liefert. Auch die Einfuhr von Schafwollwaaren (Deutschland) sinkt; von Jute- säcken wurden 1889 2,748.850 Stück, 1888 3,160.330 Stück eingeführt. Durch den Bau von Eisenbahnen und die Einrichtung von Fabriken ist in den letzten Jahren die Lage des Geschäftes in Metallen und Metallwaaren, Maschinen aller Art, Waggons (England und Belgien) eine gute.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/383>, abgerufen am 22.11.2024.