hinweg untereinander und mit dem Hinterlande verbinden, ist in der That bedeutend zu nennen. Aus diesem Reichthum an Verbindungen, von denen viele von ansehnlicher Länge, spricht dieselbe kraftvolle und zielbewusste Energie, welche allein dem amerikanischen Leben die angestaunte Intensität gegeben hat.
Der natürliche Centralpunkt von Boston ist der Hay Market- Square (Heumarktplatz), dessen Nordseite der im Verkehr nach Port- land sehr besuchte Bahnhof der Maine-Eisenbahn einnimmt. Dort und in nächster Nähe münden viele der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt. Zur Charles-River-Bridge zieht nordwärts die Charlestown- Street nach dem Stadttheil dieses Namens, und etwas südlich des Hay Market führt die Hannover-Street zum nördlichsten Punkt des Hafen-Quais.
Die wichtigste und ausgedehnteste Strasse ist aber Washington- Street, die in einer Länge von 4 km die ganze Stadt in der Rich- tung gegen Roxbury durchzieht. In ihrem Namen spiegelt sich die unendliche Verehrung, welche den Manen Washington's gezollt wird.
Die Strasse durchschneidet mehrere Plätze, deren bedeutendster im südwestlichen Theile der mit anmuthigen Gartenanlagen gezierte Franklin-Square ist.
Hervorragende und zahlreiche Monumentalbauten zeichnen diese belebte Pulsader aus. An ihr liegen grosse Hotels, wie Continental, Adams und Metropolitan, dann Theater (Globe, Park u. a.), Kirchen, worunter die imposante katholische Kathedrale, die Gebäude der Journalistik, wie Herald-Building, Journal-Building u. a.
Die Journalistik von Boston hat einen enormen Aufschwung genommen und behauptet einen hervorragenden Rang in den Ver- einigten Staaten. Im Jahre 1704, also 74 Jahre nach der Gründung der Stadt, erschien das erste Blatt, die "Boston New Letters". Ge- genwärtig besteht eine grosse Zahl von Zeitungen mit sehr hohen Auflagen. So erscheint der "Herald" täglich in 100.000 Exemplaren, erlebte aber schon Tagesauflagen bis zu 302.030 Exemplaren, eine gewiss interessante Erscheinung in der Geschichte der Journalistik.
Durch die grosse Zahl und vortreffliche Einrichtung der Schulen, deren mehr als 400 bestehen, durch seine Hochschulen und Collegien, durch die Menge der gelehrten Gesellschaften, seine wissenschaftlichen und Kunstsammlungen, Museen, Bibliotheken, von welchen die Boston public library mehr als 450.000 Bände und über 200.000 Flug- schriften zählt, wie überhaupt durch die geistigen Bestrebungen der Bevölkerung und die dort angesammelten Reichthümer nimmt Boston
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Boston.
hinweg untereinander und mit dem Hinterlande verbinden, ist in der That bedeutend zu nennen. Aus diesem Reichthum an Verbindungen, von denen viele von ansehnlicher Länge, spricht dieselbe kraftvolle und zielbewusste Energie, welche allein dem amerikanischen Leben die angestaunte Intensität gegeben hat.
Der natürliche Centralpunkt von Boston ist der Hay Market- Square (Heumarktplatz), dessen Nordseite der im Verkehr nach Port- land sehr besuchte Bahnhof der Maine-Eisenbahn einnimmt. Dort und in nächster Nähe münden viele der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt. Zur Charles-River-Bridge zieht nordwärts die Charlestown- Street nach dem Stadttheil dieses Namens, und etwas südlich des Hay Market führt die Hannover-Street zum nördlichsten Punkt des Hafen-Quais.
Die wichtigste und ausgedehnteste Strasse ist aber Washington- Street, die in einer Länge von 4 km die ganze Stadt in der Rich- tung gegen Roxbury durchzieht. In ihrem Namen spiegelt sich die unendliche Verehrung, welche den Manen Washington’s gezollt wird.
Die Strasse durchschneidet mehrere Plätze, deren bedeutendster im südwestlichen Theile der mit anmuthigen Gartenanlagen gezierte Franklin-Square ist.
Hervorragende und zahlreiche Monumentalbauten zeichnen diese belebte Pulsader aus. An ihr liegen grosse Hôtels, wie Continental, Adams und Metropolitan, dann Theater (Globe, Park u. a.), Kirchen, worunter die imposante katholische Kathedrale, die Gebäude der Journalistik, wie Herald-Building, Journal-Building u. a.
Die Journalistik von Boston hat einen enormen Aufschwung genommen und behauptet einen hervorragenden Rang in den Ver- einigten Staaten. Im Jahre 1704, also 74 Jahre nach der Gründung der Stadt, erschien das erste Blatt, die „Boston New Letters“. Ge- genwärtig besteht eine grosse Zahl von Zeitungen mit sehr hohen Auflagen. So erscheint der „Herald“ täglich in 100.000 Exemplaren, erlebte aber schon Tagesauflagen bis zu 302.030 Exemplaren, eine gewiss interessante Erscheinung in der Geschichte der Journalistik.
Durch die grosse Zahl und vortreffliche Einrichtung der Schulen, deren mehr als 400 bestehen, durch seine Hochschulen und Collegien, durch die Menge der gelehrten Gesellschaften, seine wissenschaftlichen und Kunstsammlungen, Museen, Bibliotheken, von welchen die Boston public library mehr als 450.000 Bände und über 200.000 Flug- schriften zählt, wie überhaupt durch die geistigen Bestrebungen der Bevölkerung und die dort angesammelten Reichthümer nimmt Boston
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Boston.
hinweg untereinander und mit dem Hinterlande verbinden, ist in der
That bedeutend zu nennen. Aus diesem Reichthum an Verbindungen,
von denen viele von ansehnlicher Länge, spricht dieselbe kraftvolle
und zielbewusste Energie, welche allein dem amerikanischen Leben
die angestaunte Intensität gegeben hat.
Der natürliche Centralpunkt von Boston ist der Hay Market-
Square (Heumarktplatz), dessen Nordseite der im Verkehr nach Port-
land sehr besuchte Bahnhof der Maine-Eisenbahn einnimmt. Dort
und in nächster Nähe münden viele der wichtigsten Verkehrsadern
der Stadt. Zur Charles-River-Bridge zieht nordwärts die Charlestown-
Street nach dem Stadttheil dieses Namens, und etwas südlich des
Hay Market führt die Hannover-Street zum nördlichsten Punkt des
Hafen-Quais.
Die wichtigste und ausgedehnteste Strasse ist aber Washington-
Street, die in einer Länge von 4 km die ganze Stadt in der Rich-
tung gegen Roxbury durchzieht. In ihrem Namen spiegelt sich die
unendliche Verehrung, welche den Manen Washington’s gezollt wird.
Die Strasse durchschneidet mehrere Plätze, deren bedeutendster
im südwestlichen Theile der mit anmuthigen Gartenanlagen gezierte
Franklin-Square ist.
Hervorragende und zahlreiche Monumentalbauten zeichnen diese
belebte Pulsader aus. An ihr liegen grosse Hôtels, wie Continental,
Adams und Metropolitan, dann Theater (Globe, Park u. a.), Kirchen,
worunter die imposante katholische Kathedrale, die Gebäude der
Journalistik, wie Herald-Building, Journal-Building u. a.
Die Journalistik von Boston hat einen enormen Aufschwung
genommen und behauptet einen hervorragenden Rang in den Ver-
einigten Staaten. Im Jahre 1704, also 74 Jahre nach der Gründung
der Stadt, erschien das erste Blatt, die „Boston New Letters“. Ge-
genwärtig besteht eine grosse Zahl von Zeitungen mit sehr hohen
Auflagen. So erscheint der „Herald“ täglich in 100.000 Exemplaren,
erlebte aber schon Tagesauflagen bis zu 302.030 Exemplaren, eine
gewiss interessante Erscheinung in der Geschichte der Journalistik.
Durch die grosse Zahl und vortreffliche Einrichtung der Schulen,
deren mehr als 400 bestehen, durch seine Hochschulen und Collegien,
durch die Menge der gelehrten Gesellschaften, seine wissenschaftlichen
und Kunstsammlungen, Museen, Bibliotheken, von welchen die Boston
public library mehr als 450.000 Bände und über 200.000 Flug-
schriften zählt, wie überhaupt durch die geistigen Bestrebungen der
Bevölkerung und die dort angesammelten Reichthümer nimmt Boston
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/51>, abgerufen am 21.11.2024.
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