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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der grosse Ocean.

Andere Ausfuhrartikel Manilas bilden, allerdings in geringeren Mengen,
Büffelhäute und -Hörner, Bauhölzer, Cocosnüsse, Copalgummi und
Perlmutter.

Dagegen spielt die Ausfuhr von Edelmetallen eine grosse Rolle. Der
Werth des beispielsweise im Jahre 1887 zur Ausfuhr gelangten Goldes in
gemünztem Zustande belief sich auf 834.914 Doll. und der des gemünzten
Silbers
auf 1,115.876 Doll.

Die Philippinen erhielten nämlich im Jahre 1857 ein eigenes Münzsystem,
bei gleichzeitiger Einrichtung einer Münze. Durch den beträchtlichen Goldvorrath
im Lande veranlasst, wählte man die Goldwährung. Seit 1862 wurden jedoch
auch Silbermünzen geprägt, und gegenwärtig haben inländische und ausländische
Silbermünzen die Goldmünzen vollständig aus dem Verkehre verdrängt.

Bezüglich der Einfuhr von Manila fehlen uns specielle statistische Auf-
zeichnungen. Die vorhandenen Ausweise umfassen den Import der Philippinen
überhaupt und reichen auf das Jahr 1887 zurück. Der Gesammtwerth dieser Einfuhr
betrug 16,530.296 Doll., wovon die grössere Hälfte auf den Hafen Manila entfiel.

Die wichtigeren Importartikel veranschaulichen folgende Tabelle:


[Spaltenumbruch]
Baumwollgewebe aller Art 4,626.387 Doll.
" gemischte 313.004 "
Garne ......... 673.300 "
Seidenwaaren ...... 385.635 "
Wollwaaren ...... 135.428 "
Stroh- und Filzhüte .. 318.204 "
Möbel aller Art .... 284.501 "

[Spaltenumbruch]
Chemikalien, Droguen etc. 481.150 Doll.
Papier jeder Art .... 239.193 "
Schirme ........ 375.544 "
Steingut ........ 131.692 "
Eisen u. Eisenwaaren etc. 613.657 "
Zündhölzchen ..... 270.259 "

Unter den Nahrungsmitteln spielt Reis die erste Rolle mit einem Werthe
von 2,355.431 Doll., daneben Mehl für 523.362 Doll., Conserven für 535.348 Doll.

In der Einfuhr von Getränken ist Wein an erster Stelle mit einem Werthe
von 1,317.332 Doll. zu nennen. Bier verzeichnet einen Importwerth von 107.976 Doll.
und Spirituosen einen solchen von nur 71.563 Doll.

An der Einfuhr participirten England und Indien mit 6·3 und 5·4 Mill.
Doll., Spanien mit 2·5 Mill. und Saigon mit 1·1 Mill. Der Rest vertheilt sich auf
Amerika, Deutschland, Frankreich und China.

Von der Ausfuhr des Jahres 1887, welche auf rund 25 Mill. Doll. veran-
schlagt ist, gingen Waaren für 11·7 Mill. nach Amerika, für 6·9 nach Indien und
Hongkong, 3·6 nach England und 2·3 nach Spanien als den stärksten Absatz-
gebieten.

Die industrielle Thätigkeit in Manila ist eine ziemlich lebhafte. In
erster Linie ist die Fabrication von Cigarren zu nennen, deren Ausdehnung durch
oben angeführte Exportziffer von fertigen Cigarren beurtheilt werden kann. Es
besteht eine Reihe grösserer, von Europäern angelegter Fabriken. Ihre Erzeug-
nisse werden immer besser, und die Manila-Cigarren erobern allmälig wieder
ihren alten Ruf.

Seit mehr als einem Jahrzehnt besteht daselbst eine grosse englische Zucker-
raffinerie und im Jahre 1890 wurde in Manila eine grosse Bierbrauerei dem Be-
triebe übergeben. Die Qualität des von derselben erzeugten Bieres ist jedoch eine
sehr mittelmässige und wird den europäischen Bieren kaum starke Concurrenz
machen. Ausserdem gibt es noch Spiritusbrennereien, eine in englischen Händen be-

Der grosse Ocean.

Andere Ausfuhrartikel Manilas bilden, allerdings in geringeren Mengen,
Büffelhäute und -Hörner, Bauhölzer, Cocosnüsse, Copalgummi und
Perlmutter.

Dagegen spielt die Ausfuhr von Edelmetallen eine grosse Rolle. Der
Werth des beispielsweise im Jahre 1887 zur Ausfuhr gelangten Goldes in
gemünztem Zustande belief sich auf 834.914 Doll. und der des gemünzten
Silbers
auf 1,115.876 Doll.

Die Philippinen erhielten nämlich im Jahre 1857 ein eigenes Münzsystem,
bei gleichzeitiger Einrichtung einer Münze. Durch den beträchtlichen Goldvorrath
im Lande veranlasst, wählte man die Goldwährung. Seit 1862 wurden jedoch
auch Silbermünzen geprägt, und gegenwärtig haben inländische und ausländische
Silbermünzen die Goldmünzen vollständig aus dem Verkehre verdrängt.

Bezüglich der Einfuhr von Manila fehlen uns specielle statistische Auf-
zeichnungen. Die vorhandenen Ausweise umfassen den Import der Philippinen
überhaupt und reichen auf das Jahr 1887 zurück. Der Gesammtwerth dieser Einfuhr
betrug 16,530.296 Doll., wovon die grössere Hälfte auf den Hafen Manila entfiel.

Die wichtigeren Importartikel veranschaulichen folgende Tabelle:


[Spaltenumbruch]
Baumwollgewebe aller Art 4,626.387 Doll.
„ gemischte 313.004 „
Garne ......... 673.300 „
Seidenwaaren ...... 385.635 „
Wollwaaren ...... 135.428 „
Stroh- und Filzhüte .. 318.204 „
Möbel aller Art .... 284.501 „

[Spaltenumbruch]
Chemikalien, Droguen etc. 481.150 Doll.
Papier jeder Art .... 239.193 „
Schirme ........ 375.544 „
Steingut ........ 131.692 „
Eisen u. Eisenwaaren etc. 613.657 „
Zündhölzchen ..... 270.259 „

Unter den Nahrungsmitteln spielt Reis die erste Rolle mit einem Werthe
von 2,355.431 Doll., daneben Mehl für 523.362 Doll., Conserven für 535.348 Doll.

In der Einfuhr von Getränken ist Wein an erster Stelle mit einem Werthe
von 1,317.332 Doll. zu nennen. Bier verzeichnet einen Importwerth von 107.976 Doll.
und Spirituosen einen solchen von nur 71.563 Doll.

An der Einfuhr participirten England und Indien mit 6·3 und 5·4 Mill.
Doll., Spanien mit 2·5 Mill. und Saigon mit 1·1 Mill. Der Rest vertheilt sich auf
Amerika, Deutschland, Frankreich und China.

Von der Ausfuhr des Jahres 1887, welche auf rund 25 Mill. Doll. veran-
schlagt ist, gingen Waaren für 11·7 Mill. nach Amerika, für 6·9 nach Indien und
Hongkong, 3·6 nach England und 2·3 nach Spanien als den stärksten Absatz-
gebieten.

Die industrielle Thätigkeit in Manila ist eine ziemlich lebhafte. In
erster Linie ist die Fabrication von Cigarren zu nennen, deren Ausdehnung durch
oben angeführte Exportziffer von fertigen Cigarren beurtheilt werden kann. Es
besteht eine Reihe grösserer, von Europäern angelegter Fabriken. Ihre Erzeug-
nisse werden immer besser, und die Manila-Cigarren erobern allmälig wieder
ihren alten Ruf.

Seit mehr als einem Jahrzehnt besteht daselbst eine grosse englische Zucker-
raffinerie und im Jahre 1890 wurde in Manila eine grosse Bierbrauerei dem Be-
triebe übergeben. Die Qualität des von derselben erzeugten Bieres ist jedoch eine
sehr mittelmässige und wird den europäischen Bieren kaum starke Concurrenz
machen. Ausserdem gibt es noch Spiritusbrennereien, eine in englischen Händen be-

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[494/0510] Der grosse Ocean. Andere Ausfuhrartikel Manilas bilden, allerdings in geringeren Mengen, Büffelhäute und -Hörner, Bauhölzer, Cocosnüsse, Copalgummi und Perlmutter. Dagegen spielt die Ausfuhr von Edelmetallen eine grosse Rolle. Der Werth des beispielsweise im Jahre 1887 zur Ausfuhr gelangten Goldes in gemünztem Zustande belief sich auf 834.914 Doll. und der des gemünzten Silbers auf 1,115.876 Doll. Die Philippinen erhielten nämlich im Jahre 1857 ein eigenes Münzsystem, bei gleichzeitiger Einrichtung einer Münze. Durch den beträchtlichen Goldvorrath im Lande veranlasst, wählte man die Goldwährung. Seit 1862 wurden jedoch auch Silbermünzen geprägt, und gegenwärtig haben inländische und ausländische Silbermünzen die Goldmünzen vollständig aus dem Verkehre verdrängt. Bezüglich der Einfuhr von Manila fehlen uns specielle statistische Auf- zeichnungen. Die vorhandenen Ausweise umfassen den Import der Philippinen überhaupt und reichen auf das Jahr 1887 zurück. Der Gesammtwerth dieser Einfuhr betrug 16,530.296 Doll., wovon die grössere Hälfte auf den Hafen Manila entfiel. Die wichtigeren Importartikel veranschaulichen folgende Tabelle: Baumwollgewebe aller Art 4,626.387 Doll. „ gemischte 313.004 „ Garne ......... 673.300 „ Seidenwaaren ...... 385.635 „ Wollwaaren ...... 135.428 „ Stroh- und Filzhüte .. 318.204 „ Möbel aller Art .... 284.501 „ Chemikalien, Droguen etc. 481.150 Doll. Papier jeder Art .... 239.193 „ Schirme ........ 375.544 „ Steingut ........ 131.692 „ Eisen u. Eisenwaaren etc. 613.657 „ Zündhölzchen ..... 270.259 „ Unter den Nahrungsmitteln spielt Reis die erste Rolle mit einem Werthe von 2,355.431 Doll., daneben Mehl für 523.362 Doll., Conserven für 535.348 Doll. In der Einfuhr von Getränken ist Wein an erster Stelle mit einem Werthe von 1,317.332 Doll. zu nennen. Bier verzeichnet einen Importwerth von 107.976 Doll. und Spirituosen einen solchen von nur 71.563 Doll. An der Einfuhr participirten England und Indien mit 6·3 und 5·4 Mill. Doll., Spanien mit 2·5 Mill. und Saigon mit 1·1 Mill. Der Rest vertheilt sich auf Amerika, Deutschland, Frankreich und China. Von der Ausfuhr des Jahres 1887, welche auf rund 25 Mill. Doll. veran- schlagt ist, gingen Waaren für 11·7 Mill. nach Amerika, für 6·9 nach Indien und Hongkong, 3·6 nach England und 2·3 nach Spanien als den stärksten Absatz- gebieten. Die industrielle Thätigkeit in Manila ist eine ziemlich lebhafte. In erster Linie ist die Fabrication von Cigarren zu nennen, deren Ausdehnung durch oben angeführte Exportziffer von fertigen Cigarren beurtheilt werden kann. Es besteht eine Reihe grösserer, von Europäern angelegter Fabriken. Ihre Erzeug- nisse werden immer besser, und die Manila-Cigarren erobern allmälig wieder ihren alten Ruf. Seit mehr als einem Jahrzehnt besteht daselbst eine grosse englische Zucker- raffinerie und im Jahre 1890 wurde in Manila eine grosse Bierbrauerei dem Be- triebe übergeben. Die Qualität des von derselben erzeugten Bieres ist jedoch eine sehr mittelmässige und wird den europäischen Bieren kaum starke Concurrenz machen. Ausserdem gibt es noch Spiritusbrennereien, eine in englischen Händen be-

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/510>, abgerufen am 22.11.2024.