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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Javanische Häfen.

Die wichtigste der holländischen Colonien in Asien ist Java,
eine der fruchtbarsten und schönsten Inseln nicht nur Ostindiens
sondern der Welt. Wenngleich an Grösse Sumatra, Borneo und Celebes
weit nachstehend, ist Java mit seinen 22 Millionen fleissigen Ein-
wohnern dennoch die reichste und am dichtesten bevölkerte Insel des
ganzen Archipels. Ihre Nordküste bespült die Javasee, ihre Südküste
der indische Ocean. Letztere Küste ist steil und hoch und überhaupt
schwer zugänglich, sie besitzt nur wenige Ankerplätze minderen
Werthes, von denen Tjilatjap eine Ausnahme bildet; dieser wunder-
schöne natürliche Hafen hat während der letzten fünf Jahre die Auf-
merksamkeit der Handelswelt auf sich gezogen. Die Nordküste ist
hingegen niedrig, der Meeresboden dort weicher Schlamm, also guter
Ankergrund; mehrere vortreffliche Häfen an derselben sind für die
Schiffahrt von grossem Werthe.

Die bedeutendsten und besten dieser Häfen sind die Bantam-
Bai, die Batavia-Bai, die Rehede von Samarang und der Hafen von
Soerabaya. Die an der Batavia-Bai und an der Bucht von Soerabaya
erbauten gleichnamigen Hafenstädte sind die Handelscentren der Insel
und als solche für den Handels- und Schiffahrtsverkehr des hinter-
indischen Archipels von grosser Bedeutung.

Batavia.

Die Hauptstadt der gesammten niederländischen Besitzungen in
Ostindien und das Emporium des niederländisch-asiatischen Handels
ist Batavia. Sie ist am westlichen Ende der Nordküste von Java, unter
6° 8' südl. Breite und 106° 49' östl. Länge von Greenwich, an einer
breiten und geräumigen Bai erbaut; das Weichbild der Stadt wird
durch das Canalnetz des Tjiliwong (Jiliung), eines schmalen und
seichten Wasserlaufes, sowie auch anderer benachbarter Gewässer
durchzogen. Der Tjiliwong kann nur durch unausgesetztes Baggern
für kleinere Fahrzeuge fahrbar erhalten werden.


Javanische Häfen.

Die wichtigste der holländischen Colonien in Asien ist Java,
eine der fruchtbarsten und schönsten Inseln nicht nur Ostindiens
sondern der Welt. Wenngleich an Grösse Sumatra, Borneo und Celebes
weit nachstehend, ist Java mit seinen 22 Millionen fleissigen Ein-
wohnern dennoch die reichste und am dichtesten bevölkerte Insel des
ganzen Archipels. Ihre Nordküste bespült die Javasee, ihre Südküste
der indische Ocean. Letztere Küste ist steil und hoch und überhaupt
schwer zugänglich, sie besitzt nur wenige Ankerplätze minderen
Werthes, von denen Tjilatjap eine Ausnahme bildet; dieser wunder-
schöne natürliche Hafen hat während der letzten fünf Jahre die Auf-
merksamkeit der Handelswelt auf sich gezogen. Die Nordküste ist
hingegen niedrig, der Meeresboden dort weicher Schlamm, also guter
Ankergrund; mehrere vortreffliche Häfen an derselben sind für die
Schiffahrt von grossem Werthe.

Die bedeutendsten und besten dieser Häfen sind die Bantam-
Bai, die Batavia-Bai, die Rehede von Samarang und der Hafen von
Soerabaya. Die an der Batavia-Bai und an der Bucht von Soerabaya
erbauten gleichnamigen Hafenstädte sind die Handelscentren der Insel
und als solche für den Handels- und Schiffahrtsverkehr des hinter-
indischen Archipels von grosser Bedeutung.

Batavia.

Die Hauptstadt der gesammten niederländischen Besitzungen in
Ostindien und das Emporium des niederländisch-asiatischen Handels
ist Batavia. Sie ist am westlichen Ende der Nordküste von Java, unter
6° 8′ südl. Breite und 106° 49′ östl. Länge von Greenwich, an einer
breiten und geräumigen Bai erbaut; das Weichbild der Stadt wird
durch das Canalnetz des Tjiliwong (Jiliung), eines schmalen und
seichten Wasserlaufes, sowie auch anderer benachbarter Gewässer
durchzogen. Der Tjiliwong kann nur durch unausgesetztes Baggern
für kleinere Fahrzeuge fahrbar erhalten werden.


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[[496]/0512] Javanische Häfen. Die wichtigste der holländischen Colonien in Asien ist Java, eine der fruchtbarsten und schönsten Inseln nicht nur Ostindiens sondern der Welt. Wenngleich an Grösse Sumatra, Borneo und Celebes weit nachstehend, ist Java mit seinen 22 Millionen fleissigen Ein- wohnern dennoch die reichste und am dichtesten bevölkerte Insel des ganzen Archipels. Ihre Nordküste bespült die Javasee, ihre Südküste der indische Ocean. Letztere Küste ist steil und hoch und überhaupt schwer zugänglich, sie besitzt nur wenige Ankerplätze minderen Werthes, von denen Tjilatjap eine Ausnahme bildet; dieser wunder- schöne natürliche Hafen hat während der letzten fünf Jahre die Auf- merksamkeit der Handelswelt auf sich gezogen. Die Nordküste ist hingegen niedrig, der Meeresboden dort weicher Schlamm, also guter Ankergrund; mehrere vortreffliche Häfen an derselben sind für die Schiffahrt von grossem Werthe. Die bedeutendsten und besten dieser Häfen sind die Bantam- Bai, die Batavia-Bai, die Rehede von Samarang und der Hafen von Soerabaya. Die an der Batavia-Bai und an der Bucht von Soerabaya erbauten gleichnamigen Hafenstädte sind die Handelscentren der Insel und als solche für den Handels- und Schiffahrtsverkehr des hinter- indischen Archipels von grosser Bedeutung. Batavia. Die Hauptstadt der gesammten niederländischen Besitzungen in Ostindien und das Emporium des niederländisch-asiatischen Handels ist Batavia. Sie ist am westlichen Ende der Nordküste von Java, unter 6° 8′ südl. Breite und 106° 49′ östl. Länge von Greenwich, an einer breiten und geräumigen Bai erbaut; das Weichbild der Stadt wird durch das Canalnetz des Tjiliwong (Jiliung), eines schmalen und seichten Wasserlaufes, sowie auch anderer benachbarter Gewässer durchzogen. Der Tjiliwong kann nur durch unausgesetztes Baggern für kleinere Fahrzeuge fahrbar erhalten werden.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. [496]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/512>, abgerufen am 22.11.2024.