Preisen der Rinde, welche keine Veranlassung zu neuen Anpflanzungen bieten und eine gewisse Vernachlässigung der Pflege des Artikels im Gefolge haben.
Ziemlich lebhaft gestaltet sich die Ausfuhr von Zimmt. Solange die Insel den Holländern gehörte, wurde hier der Zimmtbaum ähnlich monopolisiert ge- pflegt, wie auf den Mollukken der Nelkenbaum Wer einen Zweig abriss, verlor die rechte Hand! Unter den Engländern wurde die Zimmtcultur freigegeben; der Geschmack der Europäer hat sich seither einigermassen vom Zimmt abgewendet. Die Exportmenge des Jahres 1889 mit 2,010.096 Pfd. im Werthe von 88.093 L, welche die letzten vorhergegangenen Jahre übertraf, sank 1890 auf 1,894.514 Pfd. herab. Ausserdem gelangten 1889 562.543 Pfd., 1890 441.447 Pfd. Zimmtabfälle zur Ausfuhr.
Ein bedeutender Exportartikel ist ferner Kokosnussöl. 1890 wurden 362.690 Cwts., 1889 356.576 Cwts. im Werthe von 325.057 L ausgeführt.
Dagegen hat die Ausfuhr von Koprah im Allgemeinen abgenommen, weil die Oelfabriken von Ceylon den europäischen kaum nachstehen. Nur wenn die Fracht nach Europa sich sehr niedrig stellt, wie dies im Verlaufe des Sommers 1890 der Fall war, erreicht die Ausfuhr eine grössere Höhe, so 1890 129.502 Cwts. gegen 38.384 Cwts. im Jahre 1889.
Hervorzuheben wäre ferner noch die Ausfuhr von Kokosfasergarn, welche 1890 75.030 Cwts., und die von Coirfaser, die 35.967 Cwts. erreichte.
Die Zahl der Kokosbäume auf der Insel wird auf 30 Millionen geschätzt, welche an 700 Millionen Nüsse produciren.
Arecanüsse werden gleichfalls in erheblichen Mengen ausgeführt, so im Jahre 1889 120.602 Cwts. im Werthe von 72.701 L.
Mit der Zunahme des Anbaues von Tabak auf der Insel erhöht sich auch die Ausfuhr dieser Pflanze. Dieselbe erreichte 1889 52.392 Cwts. im Werthe von 81.905 L.
Von Bedeutung für den Export Ceylons ist auch Graphit. Das Jahr 1890 weist eine Ausfuhrsmenge auf, welche die des vorhergehenden um mehr als das Doppelte übersteigt. Dieselbe belief sich auf 486.138 Cwts. und repräsentirte einen Werth von 334.220 L. Der Graphit von Ceylon wird seiner Feinheit und Reinheit wegen sogar dem sibirischen Graphit vorgezogen.
Den Schluss der Exportliste bildet Ebenholz, dessen Ausfuhr sich wäh- rend der letzten Jahre wesentlich verringerte. Im Jahre 1886 wurden 23.951 Cwts. 1889 nur 3572 Cwts., 1890 9373 Cwts. ausgeführt.
Der Schiffsverkehr Colombos ist, wie schon erwähnt, deshalb ein so reger, weil die meisten nach Ostasien und Australien verkehrenden Dampfer hier Kohlen einnehmen.
Der Gesammtverkehr der einlaufenden Schiffe im Hafen von Colombo betrug im Jahre 1890:
[Tabelle]
74*
Colombo.
Preisen der Rinde, welche keine Veranlassung zu neuen Anpflanzungen bieten und eine gewisse Vernachlässigung der Pflege des Artikels im Gefolge haben.
Ziemlich lebhaft gestaltet sich die Ausfuhr von Zimmt. Solange die Insel den Holländern gehörte, wurde hier der Zimmtbaum ähnlich monopolisiert ge- pflegt, wie auf den Mollukken der Nelkenbaum Wer einen Zweig abriss, verlor die rechte Hand! Unter den Engländern wurde die Zimmtcultur freigegeben; der Geschmack der Europäer hat sich seither einigermassen vom Zimmt abgewendet. Die Exportmenge des Jahres 1889 mit 2,010.096 Pfd. im Werthe von 88.093 ₤, welche die letzten vorhergegangenen Jahre übertraf, sank 1890 auf 1,894.514 Pfd. herab. Ausserdem gelangten 1889 562.543 Pfd., 1890 441.447 Pfd. Zimmtabfälle zur Ausfuhr.
Ein bedeutender Exportartikel ist ferner Kokosnussöl. 1890 wurden 362.690 Cwts., 1889 356.576 Cwts. im Werthe von 325.057 ₤ ausgeführt.
Dagegen hat die Ausfuhr von Koprah im Allgemeinen abgenommen, weil die Oelfabriken von Ceylon den europäischen kaum nachstehen. Nur wenn die Fracht nach Europa sich sehr niedrig stellt, wie dies im Verlaufe des Sommers 1890 der Fall war, erreicht die Ausfuhr eine grössere Höhe, so 1890 129.502 Cwts. gegen 38.384 Cwts. im Jahre 1889.
Hervorzuheben wäre ferner noch die Ausfuhr von Kokosfasergarn, welche 1890 75.030 Cwts., und die von Coirfaser, die 35.967 Cwts. erreichte.
Die Zahl der Kokosbäume auf der Insel wird auf 30 Millionen geschätzt, welche an 700 Millionen Nüsse produciren.
Arecanüsse werden gleichfalls in erheblichen Mengen ausgeführt, so im Jahre 1889 120.602 Cwts. im Werthe von 72.701 ₤.
Mit der Zunahme des Anbaues von Tabak auf der Insel erhöht sich auch die Ausfuhr dieser Pflanze. Dieselbe erreichte 1889 52.392 Cwts. im Werthe von 81.905 ₤.
Von Bedeutung für den Export Ceylons ist auch Graphit. Das Jahr 1890 weist eine Ausfuhrsmenge auf, welche die des vorhergehenden um mehr als das Doppelte übersteigt. Dieselbe belief sich auf 486.138 Cwts. und repräsentirte einen Werth von 334.220 ₤. Der Graphit von Ceylon wird seiner Feinheit und Reinheit wegen sogar dem sibirischen Graphit vorgezogen.
Den Schluss der Exportliste bildet Ebenholz, dessen Ausfuhr sich wäh- rend der letzten Jahre wesentlich verringerte. Im Jahre 1886 wurden 23.951 Cwts. 1889 nur 3572 Cwts., 1890 9373 Cwts. ausgeführt.
Der Schiffsverkehr Colombos ist, wie schon erwähnt, deshalb ein so reger, weil die meisten nach Ostasien und Australien verkehrenden Dampfer hier Kohlen einnehmen.
Der Gesammtverkehr der einlaufenden Schiffe im Hafen von Colombo betrug im Jahre 1890:
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Colombo.
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Ziemlich lebhaft gestaltet sich die Ausfuhr von Zimmt. Solange die Insel
den Holländern gehörte, wurde hier der Zimmtbaum ähnlich monopolisiert ge-
pflegt, wie auf den Mollukken der Nelkenbaum Wer einen Zweig abriss, verlor
die rechte Hand! Unter den Engländern wurde die Zimmtcultur freigegeben; der
Geschmack der Europäer hat sich seither einigermassen vom Zimmt abgewendet.
Die Exportmenge des Jahres 1889 mit 2,010.096 Pfd. im Werthe von 88.093 ₤,
welche die letzten vorhergegangenen Jahre übertraf, sank 1890 auf 1,894.514 Pfd.
herab. Ausserdem gelangten 1889 562.543 Pfd., 1890 441.447 Pfd. Zimmtabfälle
zur Ausfuhr.
Ein bedeutender Exportartikel ist ferner Kokosnussöl. 1890 wurden
362.690 Cwts., 1889 356.576 Cwts. im Werthe von 325.057 ₤ ausgeführt.
Dagegen hat die Ausfuhr von Koprah im Allgemeinen abgenommen, weil
die Oelfabriken von Ceylon den europäischen kaum nachstehen. Nur wenn die
Fracht nach Europa sich sehr niedrig stellt, wie dies im Verlaufe des Sommers
1890 der Fall war, erreicht die Ausfuhr eine grössere Höhe, so 1890 129.502 Cwts.
gegen 38.384 Cwts. im Jahre 1889.
Hervorzuheben wäre ferner noch die Ausfuhr von Kokosfasergarn, welche
1890 75.030 Cwts., und die von Coirfaser, die 35.967 Cwts. erreichte.
Die Zahl der Kokosbäume auf der Insel wird auf 30 Millionen geschätzt,
welche an 700 Millionen Nüsse produciren.
Arecanüsse werden gleichfalls in erheblichen Mengen ausgeführt, so im
Jahre 1889 120.602 Cwts. im Werthe von 72.701 ₤.
Mit der Zunahme des Anbaues von Tabak auf der Insel erhöht sich auch
die Ausfuhr dieser Pflanze. Dieselbe erreichte 1889 52.392 Cwts. im Werthe von
81.905 ₤.
Von Bedeutung für den Export Ceylons ist auch Graphit. Das Jahr 1890
weist eine Ausfuhrsmenge auf, welche die des vorhergehenden um mehr als das
Doppelte übersteigt. Dieselbe belief sich auf 486.138 Cwts. und repräsentirte
einen Werth von 334.220 ₤. Der Graphit von Ceylon wird seiner Feinheit und
Reinheit wegen sogar dem sibirischen Graphit vorgezogen.
Den Schluss der Exportliste bildet Ebenholz, dessen Ausfuhr sich wäh-
rend der letzten Jahre wesentlich verringerte. Im Jahre 1886 wurden 23.951 Cwts.
1889 nur 3572 Cwts., 1890 9373 Cwts. ausgeführt.
Der Schiffsverkehr Colombos ist, wie schon erwähnt, deshalb ein so
reger, weil die meisten nach Ostasien und Australien verkehrenden Dampfer hier
Kohlen einnehmen.
Der Gesammtverkehr der einlaufenden Schiffe im Hafen von Colombo
betrug im Jahre 1890:
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/603>, abgerufen am 22.11.2024.
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