Der stärkste Ausfuhrartikel dieses Zweiges ist Leinsamen, für welchen England mit 60 % den grössten Abnehmer bildet, dann kommen Frankreich, die Vereinigten Staaten, die Niederlande und Belgien. Raps geht vorzugsweise nach Frankreich und Belgien.
Die aus Bombay verschifften Mengen verschienener Oelsaaten beliefen sich 1890 auf 3,446.156 q (Werth 48·6 Mill. Rup.), 1889 auf 3,563.787 q (Werth 46.5 Mill. Rup.), 1888 auf 3,375.162 q.
Die Ausfuhr von Reis, in welcher Birma die Führung besitzt, spielt für Bombay nur eine geringe Rolle und beschränkte sich auf circa 3 Millionen Meter- centner.
Opium bildet gleichfalls einen bedeutenden Ausfuhrsartikel, dessen Menge 1890 mit 18.237 q im Werthe von 37·4 Mill. Rup. angegeben erscheint.
Die Ausfuhrmengen und -Werthe anderer wichtiger Bodenproducte werden in nachstehender Tabelle zusammengefasst. Es gelangten aus der Präsidentschaft Bombay zur Ausfuhr:
[Tabelle]
An thierischen Producten ist die Ausfuhr Bombays weniger bedeutend, weil die Bevölkerung Indiens sich überwiegend zur brahmanischen Religion bekennt und diese den Genuss von Fleisch verbietet.
Den stärksten Exportartikel bildet in dieser Gruppe rohe Schafwolle, wovon im Jahre 1890 87.167 q (Werth 8·2 Mill. Rup.), 1889 93.397 q ausgeführt wurden.
Bemerkenswerth ist ferner der Export in Häuten und Fellen, deren Werth 1890 auf 6·2, 1889 auf 3·5 Mill. Rup. veranschlagt wird.
Heben wir noch den Export von Elfenbein mit 1093 q (Werth 1·3 Mill. Rup.), 1889 mit 1969 q hervor, so haben wir die Liste der bedeutenderen Export- artikel Bombays erschöpft.
Die wichtigsten der zur Einfuhr gelangten Waaren sind die Erzeugnisse der Textilindustrie, unter denen baumwollene Stückgüter 1890 mit 30·5 % des Werthes der gesammten Waareneinfuhr von Bombay den ersten Platz in der Importliste behaupten. Es wurden eingeführt:
[Tabelle]
Kleidungsstücke und Zubehör wurden 1890 für 3,398.968 Rup., 1889 für 3,346.523 Rup, Schuhwaaren 1890 für 430.078 Rup. eingeführt.
In allen diesen Waaren, ausgenommen Seidenwaaren, beherrscht England den Markt von Bombay. Neben England sind zu nennen für Baumwollwaaren Italien und Oesterreich-Ungarn, für Schafwollwaaren Deutschland, Oesterreich- Ungarn, Belgien und Frankreich, für Kleidungsstücke Oesterreich-Ungarn, Frank-
Der indische Ocean.
Der stärkste Ausfuhrartikel dieses Zweiges ist Leinsamen, für welchen England mit 60 % den grössten Abnehmer bildet, dann kommen Frankreich, die Vereinigten Staaten, die Niederlande und Belgien. Raps geht vorzugsweise nach Frankreich und Belgien.
Die aus Bombay verschifften Mengen verschienener Oelsaaten beliefen sich 1890 auf 3,446.156 q (Werth 48·6 Mill. Rup.), 1889 auf 3,563.787 q (Werth 46.5 Mill. Rup.), 1888 auf 3,375.162 q.
Die Ausfuhr von Reis, in welcher Birma die Führung besitzt, spielt für Bombay nur eine geringe Rolle und beschränkte sich auf circa 3 Millionen Meter- centner.
Opium bildet gleichfalls einen bedeutenden Ausfuhrsartikel, dessen Menge 1890 mit 18.237 q im Werthe von 37·4 Mill. Rup. angegeben erscheint.
Die Ausfuhrmengen und -Werthe anderer wichtiger Bodenproducte werden in nachstehender Tabelle zusammengefasst. Es gelangten aus der Präsidentschaft Bombay zur Ausfuhr:
[Tabelle]
An thierischen Producten ist die Ausfuhr Bombays weniger bedeutend, weil die Bevölkerung Indiens sich überwiegend zur brahmanischen Religion bekennt und diese den Genuss von Fleisch verbietet.
Den stärksten Exportartikel bildet in dieser Gruppe rohe Schafwolle, wovon im Jahre 1890 87.167 q (Werth 8·2 Mill. Rup.), 1889 93.397 q ausgeführt wurden.
Bemerkenswerth ist ferner der Export in Häuten und Fellen, deren Werth 1890 auf 6·2, 1889 auf 3·5 Mill. Rup. veranschlagt wird.
Heben wir noch den Export von Elfenbein mit 1093 q (Werth 1·3 Mill. Rup.), 1889 mit 1969 q hervor, so haben wir die Liste der bedeutenderen Export- artikel Bombays erschöpft.
Die wichtigsten der zur Einfuhr gelangten Waaren sind die Erzeugnisse der Textilindustrie, unter denen baumwollene Stückgüter 1890 mit 30·5 % des Werthes der gesammten Waareneinfuhr von Bombay den ersten Platz in der Importliste behaupten. Es wurden eingeführt:
[Tabelle]
Kleidungsstücke und Zubehör wurden 1890 für 3,398.968 Rup., 1889 für 3,346.523 Rup, Schuhwaaren 1890 für 430.078 Rup. eingeführt.
In allen diesen Waaren, ausgenommen Seidenwaaren, beherrscht England den Markt von Bombay. Neben England sind zu nennen für Baumwollwaaren Italien und Oesterreich-Ungarn, für Schafwollwaaren Deutschland, Oesterreich- Ungarn, Belgien und Frankreich, für Kleidungsstücke Oesterreich-Ungarn, Frank-
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Der indische Ocean.
Der stärkste Ausfuhrartikel dieses Zweiges ist Leinsamen, für welchen
England mit 60 % den grössten Abnehmer bildet, dann kommen Frankreich, die
Vereinigten Staaten, die Niederlande und Belgien. Raps geht vorzugsweise nach
Frankreich und Belgien.
Die aus Bombay verschifften Mengen verschienener Oelsaaten beliefen sich
1890 auf 3,446.156 q (Werth 48·6 Mill. Rup.), 1889 auf 3,563.787 q (Werth
46.5 Mill. Rup.), 1888 auf 3,375.162 q.
Die Ausfuhr von Reis, in welcher Birma die Führung besitzt, spielt für
Bombay nur eine geringe Rolle und beschränkte sich auf circa 3 Millionen Meter-
centner.
Opium bildet gleichfalls einen bedeutenden Ausfuhrsartikel, dessen Menge
1890 mit 18.237 q im Werthe von 37·4 Mill. Rup. angegeben erscheint.
Die Ausfuhrmengen und -Werthe anderer wichtiger Bodenproducte werden
in nachstehender Tabelle zusammengefasst. Es gelangten aus der Präsidentschaft
Bombay zur Ausfuhr:
An thierischen Producten ist die Ausfuhr Bombays weniger bedeutend, weil
die Bevölkerung Indiens sich überwiegend zur brahmanischen Religion bekennt
und diese den Genuss von Fleisch verbietet.
Den stärksten Exportartikel bildet in dieser Gruppe rohe Schafwolle,
wovon im Jahre 1890 87.167 q (Werth 8·2 Mill. Rup.), 1889 93.397 q ausgeführt
wurden.
Bemerkenswerth ist ferner der Export in Häuten und Fellen, deren
Werth 1890 auf 6·2, 1889 auf 3·5 Mill. Rup. veranschlagt wird.
Heben wir noch den Export von Elfenbein mit 1093 q (Werth 1·3 Mill.
Rup.), 1889 mit 1969 q hervor, so haben wir die Liste der bedeutenderen Export-
artikel Bombays erschöpft.
Die wichtigsten der zur Einfuhr gelangten Waaren sind die Erzeugnisse
der Textilindustrie, unter denen baumwollene Stückgüter 1890 mit 30·5 %
des Werthes der gesammten Waareneinfuhr von Bombay den ersten Platz in der
Importliste behaupten. Es wurden eingeführt:
Kleidungsstücke und Zubehör wurden 1890 für 3,398.968 Rup., 1889
für 3,346.523 Rup, Schuhwaaren 1890 für 430.078 Rup. eingeführt.
In allen diesen Waaren, ausgenommen Seidenwaaren, beherrscht England
den Markt von Bombay. Neben England sind zu nennen für Baumwollwaaren
Italien und Oesterreich-Ungarn, für Schafwollwaaren Deutschland, Oesterreich-
Ungarn, Belgien und Frankreich, für Kleidungsstücke Oesterreich-Ungarn, Frank-
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 606. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/622>, abgerufen am 22.11.2024.
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