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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Häfen des persischen Golfes.

Aus dem indischen Ocean dringt durch die Strasse von Ormus
(Hormus) vom Golf von Oman aus ein tiefeinschneidender Meerbusen
zwischen Persien und Arabien in den asiatischen Continent ein. Es ist
dies der persische Golf, den die Alten "Sinus Persicus" nannten und
welcher einen Flächenraum von 240.000 km2 einnimmt, wovon über
4000 km2 auf die Inseln im Golfe entfallen. Die bedeutendsten dieser
Inseln sind: Ormus, bekannt durch ihre Eroberung durch Schah
Abbas den Grossen, Kischm (Kasm), Bubian (Jezirat Bubiyan),
schliesslich die Inseln Bahrein (Bahrain, Awal) mit reicher Perlen-
fischerei.

Während die Küsten der arabischen Seite meist flach und
sandig, sowie von Klippen und Untiefen eingesäumt sind, erheben
sich an der persischen Küste hohe Berge, manchmal ganz ohne
Küstensaum, begleitet von reinem Fahrwasser. Aus den Gebietstheilen
Persiens ergiessen sich nur kleine und unbedeutende Wasserarme in
den Golf; aus der Türkei kommt der mächtige Schatt el Arab. Das
Seewasser hat besonders im nördlichen Theile des Golfes mehr
Salzgehalt, als im indischen Ocean. Die Schiffahrt ist an der per-
sischen Küste im Allgemeinen leicht und sicher, regelmässige Strö-
mungen begünstigen dieselbe; an der arabischen Küste pflegen Schiffe
(allerdings auch wegen gänzlichen Mangels an Leuchtthürmen) Nachts
zu ankern, so unsicher ist die Schiffahrt daselbst.

England ist im Golfe die leitende Macht, die auch die See-
polizei ausübt und zu diesem Behufe beständig eine kleine Flotten-
abtheilung von vier bis fünf Fahrzeugen daselbst hält.

Die bedeutendsten Häfen des Golfes sind Basrah und Buschir,
minder wichtig sind Lingeh und Bender Abbas.


Häfen des persischen Golfes.

Aus dem indischen Ocean dringt durch die Strasse von Ormus
(Hormus) vom Golf von Oman aus ein tiefeinschneidender Meerbusen
zwischen Persien und Arabien in den asiatischen Continent ein. Es ist
dies der persische Golf, den die Alten „Sinus Persicus“ nannten und
welcher einen Flächenraum von 240.000 km2 einnimmt, wovon über
4000 km2 auf die Inseln im Golfe entfallen. Die bedeutendsten dieser
Inseln sind: Ormus, bekannt durch ihre Eroberung durch Schah
Abbas den Grossen, Kischm (Kasm), Bubian (Jezírat Bubiyán),
schliesslich die Inseln Bahrein (Bahrain, Awál) mit reicher Perlen-
fischerei.

Während die Küsten der arabischen Seite meist flach und
sandig, sowie von Klippen und Untiefen eingesäumt sind, erheben
sich an der persischen Küste hohe Berge, manchmal ganz ohne
Küstensaum, begleitet von reinem Fahrwasser. Aus den Gebietstheilen
Persiens ergiessen sich nur kleine und unbedeutende Wasserarme in
den Golf; aus der Türkei kommt der mächtige Schatt el Arab. Das
Seewasser hat besonders im nördlichen Theile des Golfes mehr
Salzgehalt, als im indischen Ocean. Die Schiffahrt ist an der per-
sischen Küste im Allgemeinen leicht und sicher, regelmässige Strö-
mungen begünstigen dieselbe; an der arabischen Küste pflegen Schiffe
(allerdings auch wegen gänzlichen Mangels an Leuchtthürmen) Nachts
zu ankern, so unsicher ist die Schiffahrt daselbst.

England ist im Golfe die leitende Macht, die auch die See-
polizei ausübt und zu diesem Behufe beständig eine kleine Flotten-
abtheilung von vier bis fünf Fahrzeugen daselbst hält.

Die bedeutendsten Häfen des Golfes sind Basrah und Buschir,
minder wichtig sind Lingeh und Bender Abbas.


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[[613]/0629] Häfen des persischen Golfes. Aus dem indischen Ocean dringt durch die Strasse von Ormus (Hormus) vom Golf von Oman aus ein tiefeinschneidender Meerbusen zwischen Persien und Arabien in den asiatischen Continent ein. Es ist dies der persische Golf, den die Alten „Sinus Persicus“ nannten und welcher einen Flächenraum von 240.000 km2 einnimmt, wovon über 4000 km2 auf die Inseln im Golfe entfallen. Die bedeutendsten dieser Inseln sind: Ormus, bekannt durch ihre Eroberung durch Schah Abbas den Grossen, Kischm (Kasm), Bubian (Jezírat Bubiyán), schliesslich die Inseln Bahrein (Bahrain, Awál) mit reicher Perlen- fischerei. Während die Küsten der arabischen Seite meist flach und sandig, sowie von Klippen und Untiefen eingesäumt sind, erheben sich an der persischen Küste hohe Berge, manchmal ganz ohne Küstensaum, begleitet von reinem Fahrwasser. Aus den Gebietstheilen Persiens ergiessen sich nur kleine und unbedeutende Wasserarme in den Golf; aus der Türkei kommt der mächtige Schatt el Arab. Das Seewasser hat besonders im nördlichen Theile des Golfes mehr Salzgehalt, als im indischen Ocean. Die Schiffahrt ist an der per- sischen Küste im Allgemeinen leicht und sicher, regelmässige Strö- mungen begünstigen dieselbe; an der arabischen Küste pflegen Schiffe (allerdings auch wegen gänzlichen Mangels an Leuchtthürmen) Nachts zu ankern, so unsicher ist die Schiffahrt daselbst. England ist im Golfe die leitende Macht, die auch die See- polizei ausübt und zu diesem Behufe beständig eine kleine Flotten- abtheilung von vier bis fünf Fahrzeugen daselbst hält. Die bedeutendsten Häfen des Golfes sind Basrah und Buschir, minder wichtig sind Lingeh und Bender Abbas.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. [613]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/629>, abgerufen am 22.11.2024.