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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der indische Ocean.

Dabei ist zu bemerken, dass die wirthschaftlichen Verhältnisse
des englichen Mauritius viel günstiger sind als die des französischen
Reunion, wo eine Raupe grosse Verheerungen anrichtet; sie bohrt
sich in die Zuckerrohrstengel ein und bringt das Rohr zum Absterben.

Die Bewohner beider Inseln sind grösstentheils französische
Kreolen. Dem Fremden fallen auch die Inder auf, die sogenannten
Malabaren, rührige und sparsame Kulis lebhaften Temperamentes von
der Küste von Malabar. Ein drittes Element bildet der schwarze Afri-
kaner, welcher verschiedenen Völkerschaften der Ostküste angehört.
Dazu kommen noch Chinesen, die zur Staffage des Strassenlebens
gehören, Araber und Mischlinge von Weissen und Schwarzen aller
möglichen Hautschattirungen.

Zu diesen Elementen kommen auf Reunion französische, auf Mau-
ritius englische Beamte und deren Familien.

Auf Reunion ist St. Paul an der geschützten Westküste die
älteste Niederlassung, 1669 wurde an der Nordküste St. Denis
gegründet, die heutige Hauptstadt der Insel. Sie zählt bei 30.000
Einwohner und ihre niedrigen Häuser verbergen sich in einem üppigen
Tropengarten, dessen Massenhaftigkeit dem Beschauer imponirt. Der
Hintergrund ist grossartig. und wird von tief durchfurchten Lavamassen
gebildet, welche rasch im Brule de St. Denis zu einer Höhe von
1000 m aufsteigen. Die Rhede von St. Denis ist wenig sicher.

Im Jahre 1888 wurden von Reunion Waaren im Werthe von 900.640 L
eingeführt, solche im Werthe von 645.198 L ausgeführt. Die Postverbindung
besorgen die Messageries maritimes.

Hauptort der Insel Mauritius ist Port Louis an der Nord-
westküste mit 30.000 Einwohnern.

Den Haupttheil der Ausfuhr von Port Louis liefert Zucker: 1888/89
1,321.730 q, 1887/88 1,240.731 q.

Minder wichtig sind:

[Tabelle]

Die Post erhält die Colonie durch die Messageries maritimes über Aden,
Sansibar, Reunion und durch die British India Steam Navigation über Colombo.
Jede der beiden Gesellschaften unterhält je eine Fahrt in vier Wochen.



Der indische Ocean.

Dabei ist zu bemerken, dass die wirthschaftlichen Verhältnisse
des englichen Mauritius viel günstiger sind als die des französischen
Réunion, wo eine Raupe grosse Verheerungen anrichtet; sie bohrt
sich in die Zuckerrohrstengel ein und bringt das Rohr zum Absterben.

Die Bewohner beider Inseln sind grösstentheils französische
Kreolen. Dem Fremden fallen auch die Inder auf, die sogenannten
Malabaren, rührige und sparsame Kulis lebhaften Temperamentes von
der Küste von Malabar. Ein drittes Element bildet der schwarze Afri-
kaner, welcher verschiedenen Völkerschaften der Ostküste angehört.
Dazu kommen noch Chinesen, die zur Staffage des Strassenlebens
gehören, Araber und Mischlinge von Weissen und Schwarzen aller
möglichen Hautschattirungen.

Zu diesen Elementen kommen auf Réunion französische, auf Mau-
ritius englische Beamte und deren Familien.

Auf Réunion ist St. Paul an der geschützten Westküste die
älteste Niederlassung, 1669 wurde an der Nordküste St. Denis
gegründet, die heutige Hauptstadt der Insel. Sie zählt bei 30.000
Einwohner und ihre niedrigen Häuser verbergen sich in einem üppigen
Tropengarten, dessen Massenhaftigkeit dem Beschauer imponirt. Der
Hintergrund ist grossartig. und wird von tief durchfurchten Lavamassen
gebildet, welche rasch im Brulé de St. Denis zu einer Höhe von
1000 m aufsteigen. Die Rhede von St. Denis ist wenig sicher.

Im Jahre 1888 wurden von Réunion Waaren im Werthe von 900.640 ₤
eingeführt, solche im Werthe von 645.198 ₤ ausgeführt. Die Postverbindung
besorgen die Messageries maritimes.

Hauptort der Insel Mauritius ist Port Louis an der Nord-
westküste mit 30.000 Einwohnern.

Den Haupttheil der Ausfuhr von Port Louis liefert Zucker: 1888/89
1,321.730 q, 1887/88 1,240.731 q.

Minder wichtig sind:

[Tabelle]

Die Post erhält die Colonie durch die Messageries maritimes über Aden,
Sansibar, Réunion und durch die British India Steam Navigation über Colombo.
Jede der beiden Gesellschaften unterhält je eine Fahrt in vier Wochen.



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[658/0674] Der indische Ocean. Dabei ist zu bemerken, dass die wirthschaftlichen Verhältnisse des englichen Mauritius viel günstiger sind als die des französischen Réunion, wo eine Raupe grosse Verheerungen anrichtet; sie bohrt sich in die Zuckerrohrstengel ein und bringt das Rohr zum Absterben. Die Bewohner beider Inseln sind grösstentheils französische Kreolen. Dem Fremden fallen auch die Inder auf, die sogenannten Malabaren, rührige und sparsame Kulis lebhaften Temperamentes von der Küste von Malabar. Ein drittes Element bildet der schwarze Afri- kaner, welcher verschiedenen Völkerschaften der Ostküste angehört. Dazu kommen noch Chinesen, die zur Staffage des Strassenlebens gehören, Araber und Mischlinge von Weissen und Schwarzen aller möglichen Hautschattirungen. Zu diesen Elementen kommen auf Réunion französische, auf Mau- ritius englische Beamte und deren Familien. Auf Réunion ist St. Paul an der geschützten Westküste die älteste Niederlassung, 1669 wurde an der Nordküste St. Denis gegründet, die heutige Hauptstadt der Insel. Sie zählt bei 30.000 Einwohner und ihre niedrigen Häuser verbergen sich in einem üppigen Tropengarten, dessen Massenhaftigkeit dem Beschauer imponirt. Der Hintergrund ist grossartig. und wird von tief durchfurchten Lavamassen gebildet, welche rasch im Brulé de St. Denis zu einer Höhe von 1000 m aufsteigen. Die Rhede von St. Denis ist wenig sicher. Im Jahre 1888 wurden von Réunion Waaren im Werthe von 900.640 ₤ eingeführt, solche im Werthe von 645.198 ₤ ausgeführt. Die Postverbindung besorgen die Messageries maritimes. Hauptort der Insel Mauritius ist Port Louis an der Nord- westküste mit 30.000 Einwohnern. Den Haupttheil der Ausfuhr von Port Louis liefert Zucker: 1888/89 1,321.730 q, 1887/88 1,240.731 q. Minder wichtig sind: Die Post erhält die Colonie durch die Messageries maritimes über Aden, Sansibar, Réunion und durch die British India Steam Navigation über Colombo. Jede der beiden Gesellschaften unterhält je eine Fahrt in vier Wochen.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/674>, abgerufen am 22.11.2024.