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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Der indische Ocean.
von denen der grössere Theil aus Europäern besteht. Die Stadt
weist durchaus kein hohes Alter auf. Die erste Besiedlung geschah
in den Zwanzigerjahren. Das wachsende Bedürfniss nach einem
Hafenplatze für die östlichen Theile der Capcolonie hat denn am
meisten zum Emporblühen von Port Elizabeth beigetragen, welches
seinen Namen von Elizabeth, der Gattin des im Jahre 1820 für die
Leitung der Colonie hier eingelangten Sir R. S. Donkin erhalten hat.
Derselben Lady Donkin wurde auf einem Hügel im Hintergrunde der
Stadt ein Obelisk als Denkmal errichtet. Durch seine günstige Lage
und die volle Sicherheit seines Hafens das ganze Jahr hindurch,
welch letzterer Eigenschaft sich Capstadt leider nicht rühmen kann,
ist Port Elizabeth nicht nur ein gefährlicher Rivale für die Metro-
pole der Capcolonie geworden, sondern hat dieselbe in Bezug auf
den Handelsverkehr bereits überflügelt.

Bei der Besprechung des Handelsverkehres von Port Elizabeth ist es
von Interesse zu constatiren, welche Bedeutung dieser Hafenplatz für den Handel
der Capcolonie hat. Aus den Vergleichen der statistischen Ausweise ergibt sich
nun, dass Port Elizabeth der bedeutendste und verkehrsreichste Einfuhrhafen ist
und als Ausfuhrhafen, wenn man von dem Exporte von Diamanten und Gold absieht,
gleichfalls die erste Rolle spielt.

Die Gesammteinfuhr der Colonie betrug im Jahre 1889 im Ganzen
8,446.065 L, dagegen im Jahre 1888 im Ganzen 5,678.337 L.

Es ergab sich somit eine Gesammtzunahme von 2,767.728 L, an welcher
in erster Linie Port Elizabeth betheiligt war.

Die Theilnahme der einzelnen Häfen der Capcolonie an diesem Gesammt-
importe war folgende:

[Tabelle]
während Port Alfred, St. Johns River, Simonstown und Knysna noch geringere
Verkehrsziffern aufweisen. Es können sonach nur die drei erstgenannten Hafen-
plätze für die Beurtheilung des Handels der Colonie in Betracht kommen.

Nach erfolgter Festsetzung des ziffermässigen Antheiles der einzelnen Häfen
an dem Gesammthandel der Capcolonie halten wir es für geboten, hier ein Bild
dieses Gesammtverkehres, namentlich hinsichtlich der Einfuhr zu geben, weil
das percentuelle Verhältniss in den einzelnen Artikeln nicht wesentlich ver-
schoben wird.

Auch hier bilden, wie beinahe in allen überseeischen Colonien, die Er-
zeugnisse der Textilindustrie den wichtigsten Theil der Einfuhr. So importirte die
Capcolonie in den Jahren:


Der indische Ocean.
von denen der grössere Theil aus Europäern besteht. Die Stadt
weist durchaus kein hohes Alter auf. Die erste Besiedlung geschah
in den Zwanzigerjahren. Das wachsende Bedürfniss nach einem
Hafenplatze für die östlichen Theile der Capcolonie hat denn am
meisten zum Emporblühen von Port Elizabeth beigetragen, welches
seinen Namen von Elizabeth, der Gattin des im Jahre 1820 für die
Leitung der Colonie hier eingelangten Sir R. S. Donkin erhalten hat.
Derselben Lady Donkin wurde auf einem Hügel im Hintergrunde der
Stadt ein Obelisk als Denkmal errichtet. Durch seine günstige Lage
und die volle Sicherheit seines Hafens das ganze Jahr hindurch,
welch letzterer Eigenschaft sich Capstadt leider nicht rühmen kann,
ist Port Elizabeth nicht nur ein gefährlicher Rivale für die Metro-
pole der Capcolonie geworden, sondern hat dieselbe in Bezug auf
den Handelsverkehr bereits überflügelt.

Bei der Besprechung des Handelsverkehres von Port Elizabeth ist es
von Interesse zu constatiren, welche Bedeutung dieser Hafenplatz für den Handel
der Capcolonie hat. Aus den Vergleichen der statistischen Ausweise ergibt sich
nun, dass Port Elizabeth der bedeutendste und verkehrsreichste Einfuhrhafen ist
und als Ausfuhrhafen, wenn man von dem Exporte von Diamanten und Gold absieht,
gleichfalls die erste Rolle spielt.

Die Gesammteinfuhr der Colonie betrug im Jahre 1889 im Ganzen
8,446.065 ₤, dagegen im Jahre 1888 im Ganzen 5,678.337 ₤.

Es ergab sich somit eine Gesammtzunahme von 2,767.728 ₤, an welcher
in erster Linie Port Elizabeth betheiligt war.

Die Theilnahme der einzelnen Häfen der Capcolonie an diesem Gesammt-
importe war folgende:

[Tabelle]
während Port Alfred, St. Johns River, Simonstown und Knysna noch geringere
Verkehrsziffern aufweisen. Es können sonach nur die drei erstgenannten Hafen-
plätze für die Beurtheilung des Handels der Colonie in Betracht kommen.

Nach erfolgter Festsetzung des ziffermässigen Antheiles der einzelnen Häfen
an dem Gesammthandel der Capcolonie halten wir es für geboten, hier ein Bild
dieses Gesammtverkehres, namentlich hinsichtlich der Einfuhr zu geben, weil
das percentuelle Verhältniss in den einzelnen Artikeln nicht wesentlich ver-
schoben wird.

Auch hier bilden, wie beinahe in allen überseeischen Colonien, die Er-
zeugnisse der Textilindustrie den wichtigsten Theil der Einfuhr. So importirte die
Capcolonie in den Jahren:


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[670/0686] Der indische Ocean. von denen der grössere Theil aus Europäern besteht. Die Stadt weist durchaus kein hohes Alter auf. Die erste Besiedlung geschah in den Zwanzigerjahren. Das wachsende Bedürfniss nach einem Hafenplatze für die östlichen Theile der Capcolonie hat denn am meisten zum Emporblühen von Port Elizabeth beigetragen, welches seinen Namen von Elizabeth, der Gattin des im Jahre 1820 für die Leitung der Colonie hier eingelangten Sir R. S. Donkin erhalten hat. Derselben Lady Donkin wurde auf einem Hügel im Hintergrunde der Stadt ein Obelisk als Denkmal errichtet. Durch seine günstige Lage und die volle Sicherheit seines Hafens das ganze Jahr hindurch, welch letzterer Eigenschaft sich Capstadt leider nicht rühmen kann, ist Port Elizabeth nicht nur ein gefährlicher Rivale für die Metro- pole der Capcolonie geworden, sondern hat dieselbe in Bezug auf den Handelsverkehr bereits überflügelt. Bei der Besprechung des Handelsverkehres von Port Elizabeth ist es von Interesse zu constatiren, welche Bedeutung dieser Hafenplatz für den Handel der Capcolonie hat. Aus den Vergleichen der statistischen Ausweise ergibt sich nun, dass Port Elizabeth der bedeutendste und verkehrsreichste Einfuhrhafen ist und als Ausfuhrhafen, wenn man von dem Exporte von Diamanten und Gold absieht, gleichfalls die erste Rolle spielt. Die Gesammteinfuhr der Colonie betrug im Jahre 1889 im Ganzen 8,446.065 ₤, dagegen im Jahre 1888 im Ganzen 5,678.337 ₤. Es ergab sich somit eine Gesammtzunahme von 2,767.728 ₤, an welcher in erster Linie Port Elizabeth betheiligt war. Die Theilnahme der einzelnen Häfen der Capcolonie an diesem Gesammt- importe war folgende: während Port Alfred, St. Johns River, Simonstown und Knysna noch geringere Verkehrsziffern aufweisen. Es können sonach nur die drei erstgenannten Hafen- plätze für die Beurtheilung des Handels der Colonie in Betracht kommen. Nach erfolgter Festsetzung des ziffermässigen Antheiles der einzelnen Häfen an dem Gesammthandel der Capcolonie halten wir es für geboten, hier ein Bild dieses Gesammtverkehres, namentlich hinsichtlich der Einfuhr zu geben, weil das percentuelle Verhältniss in den einzelnen Artikeln nicht wesentlich ver- schoben wird. Auch hier bilden, wie beinahe in allen überseeischen Colonien, die Er- zeugnisse der Textilindustrie den wichtigsten Theil der Einfuhr. So importirte die Capcolonie in den Jahren:

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/686>, abgerufen am 22.11.2024.